FCR 2001 UEFA-CUP-Finale

Meister 2000 Vize 2008 2007, 2005 u.2006
Pokalsieger1998
   
UEFA-CUP-Sieger 2009

 

 

UEFA-women’s-Cup-Sieger dankt den tollen Fans und dem MSV Duisburg
 FCR phantastisch: Europameister und Publikums-Weltmeister
UEFA-women’s-Cup-Sieger dankt den tollen Fans und dem MSV Duisburg
DUISBURG, 23. Mai 2009 -Diesen Abend werden die Spielerinnen, die Funktionäre, die Vereinsmitglieder des FCR 2001 Duisburg, aber auch alle Fans, die dabei waren, wohl lange nicht vergessen: Seit dem 22.Mai, 21.33 Uhr, ist der FCR Europameister im Frauenfußball – und irgendwie auch Weltmeister; denn vor der sagenhaften Kulisse von 28.112 Zuschauern hat noch nie ein Kick zweier Vereinsmannschaften stattgefunden. Die bisherige Bestmarke stammt vom UEFA-women’s-Cup-Finale des Vorjahres, damals waren 27 640 Fans beim Sieg des 1. FFC Frankfurt gegen den schwedischen Meister Umea IK.
„Ich bin absolut fasziniert, und werde das hier nie mehr vergessen,“ war Trainerin Martina Voss auch nach dem Spiel noch sichtlich beeindruckt – von der Kulisse und von der riesigen Party, die das phantastische Publikum auf den Rängen der wunderschönen MSV-Arena mehr als zwei Stunden lang feierte.

Dabei spielte es fast keine Rolle, dass sich die Begegnung natürlich nicht zu einem so rauschenden Fußballfest entwickelte wie vor einer Woche in Kazan. Zum einen hatte sich Perm viel besser auf das Duisburger Offensivspiel eingestellt und war sichtlich um Wiedergutmachung für die extrem schwache Vorstellung im Hinspiel bemüht. Zum anderen gab es letztlich keinen Zweifel daran, dass die Löwinnen sich diesen ersten Titelgewinn auf europäischer Ebene nicht mehr nehmen lassen würden. Diese Gewissheit und offensichtlich auch der Respekt vor dieser Rekordkulisse ließen die Duisburgerinnen deutlich verkrampfter spielen als gewohnt.
Trotzdem entwickelte sich ein interessanter Schlagabtausch, bei dem stets zu erkennen war, dass die Gastgeberinnen unbedingt gewinnen wollten. In Führung gingen dann aber doch die Gäste aus der Duisburger Partnerstadt. Als sich die Torjägerin Darina Apanaschenko sehr geschickt gegen Anne van Bonn und Sonja Fuss durchsetzte und Kathrin Längert dann keine Chance ließ (25.).

La Ola und Guggenmusik

Die la-Ola-Wellen ebbten nun kurze Zeit ein wenig ab, die stimmungsvolle Guggenmusik wurde etwas leiser, doch als Annike Krahn Sekunden vor dem Pausenpfiff den Ball energisch über die Linie
stocherte, war das endgültig der Startschuß für eine prima Endlos-Party an diesem herrlichen Frühlingsabend. Vor dem Tor, das die an diesem Tage beste Duisburger Spielerin erzielte, hatte Torfrau Baranowa einen kernigen Schuß von Simone Laudehr nach Kiesel-Freistoß nicht festhalten können. In der zweiten Hälfte hatten beide Teams noch Torchancen, doch fehlte jeweils ein wenig Glück oder der letzte Wille, diesen Siegtreffer auch setzen zu wollen.

„Einmalig, überwältigend, ein Erlebnis für die Ewigkeit,“ jubelte Spielführerin Inka Grings – und gab gleich die nächste Marschroute vor: „Nun wollen wir am Samstag auch den DFB-Pokal!“ Bevor sich die Mädels aber von den hervorragenden Fans zu einer kleinen internen Siegesfeier verabschiedeten, erfreute die Mannschaft dieses tolle Publikum noch mit einer sehr sympathischen Geste: „Danke Fans, Duisburg und MSV“ stand auf einem riesigen Banner, das die Löwinnen durch die MSV-Arena trugen.
Joachim Bellinghoven, der Aufsichtsratsvorsitzende, packte selbst mit an und fügt hinterher auch noch ein paar persönliche Worte hinzu: „Im Namen des FCR 2001 möchte ich mich bei allen Verantwortlichen, den Mitarbeitern und vor allem den Fans des MSV Duisburg für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und Unterstützung bedanken.“
Und Vorsitzender Guido Lutz hatte an diesem wunderschönen Abend nur noch einen Wunsch bei einem letzten Blick ins proppevolle Stadionrund: „Es wäre wunderschön, wenn ein paar hundert Fans, die heute zum erstenmal ein Frauen-Fußballspiel gesehen haben, auch den Weg zu unseren Bundesligaspielen ins Homberger PCC-Stadion finden würden. In der Tat: schön wär’s!

Glückwünsche vom Sportminister

Und vielleicht findet sogar NRW-Innenminister Ingo Wolf einmal den Weg ins Rheinvorland findet; denn er hat noch am Abend ein Glückwunsch-Telegramm aus Berlin geschickt, wo der Spitzenpolitiker wegen der Bundespräsidentenwahl natürlich unabkömmlich war: „Ich bin sehr stolz, dass es Ihrer Mannschaft gelungen ist, den mittlerweile traditionsreichen Pokal erstmals nach NRW zu holen. Gerne werde ich bei passender Gelegenheit demnächst einmal vorbeischauen, um Ihnen persönlich zu gratulieren.“ Der FCR sei ein würdiger Vertreter des Sportlandes NRW, fährt der Minister fort – und schließt mit einem Wunsch, dem sich die ganze FCR-Fangemeinde nur anschließen kann: „Für die herausragende Saison möchte ich mich schon jetzt ganz herzlich bedanken – verbunden mit der Hoffnung, dass Sie am kommenden Wochenende mit dem nationalen Pokal einen weiteren Titel erringen werden.“
 
Rückspiel im UEFA-Cup-Finale: FCR 2001 Duisburg - Zvezda-2005 Perm  1:1 (1:1)
FCR holt den Pokal und stellt mit 28 112 Fans einen neuen europäischen Zuschauerrekord auf!
Jochem Knörzer (Text+Stimmen), Manfred Schneider (Fotos)

DUISBURG, 22. Mai 2009, MSV-Arena - Es sind nur noch wenige Stunden bis zum Anstoß des UEFA-CUP-Finalrückspiels um 19:30 Uhr in der MSV-Arena.
Mit über 25.000 Zuschauern, Sonnenschein und dem 6:0 Erfolg im Hinspiel sind alle Voraussetzungen für ein großes Fußballfest gegeben.


Diesen Pokal möchte und sollte der FCR nach dem Spiel mitnehmen können. Er wird zum letzten Mal vergeben, da die UEFA den Modus ab der nächsten Saison geändert hat. Behalten darf der FCR, wenn er den Pokal gewinnt, dann leider trotzdem nicht. Er wird seinen Platz im Museum der UEFA einnehmen.

Um 17:30 Uhr traf Oberbürgermeister Sauerland mit dem Oberbürgermeister der Partnerstadt Perm, Igor Shubin, in der Arena ein. Bei diesem Anlass durfte auch das Goldene Buch der Stadt Duisburg nicht fehlen. (Foto unten)



(v.l.: Martina Voss, Igor Shubin, Adolf Sauerland)

Kurz vor dem Spiel spielte OB Sauerland noch mal eine Rolle. Bei der Vorstellung der beiden Oberbürgermeister erntete OB Sauerland Pfiffe, während sein Kollege aus Perm, Igor Shubin, mit Applaus empfangen wurde.

(Männerriege beim Frauenfußball - v.l.: Erich Staake - Hafen AG, Werner Tomalak - Spk. Duisburg, Rainer Zimmermann - FCR-Medienchef, Guido Lutz - FCR Vorsitzender, Igor Shubin - Oberbürgermeister aus Perm, Adolf Sauerland - Duisburger Oberbürgermeister und Walter Hellmich - MSV Präsident)

Die spannendste Frage kurz vor dem Anpfiff ist die der Zuschauerzahl. Die letzte Meldung, kurz nach 18 Uhr, wartete mit über 25.000 verkaufter Karten auf. Der gültige europäische Vereinsrekord steht bei 27.640 Zuschauer, aufgestellt im letztjährigen UEFA-CUP-Finale in Frankfurt. 



Anpfiff zur ersten Halbzeit
Der FCR hat Anstoß und spielt von rechts nach links.
Die Duisburgerinnen spielen in roten, die Russinnen in neon-gelben Trikots.
Das Spiel beginnt verhalten. Die Zuschauer feiern sich selber, die erste La-Ola-Welle brandet durch die Arena. 



9. Minute - Bajramaj setzt sich am linken Flügel gleich gegen drei Russinnen durch, die Flanke geht aber ins Leere.
10. Minute - nach langem Pass kommt Apanashchenko einen Schritt gegen die Duisburger Torhüterin Längert zu spät. Im Gegenzug klärt die russische Torhüterin an der Strafraumgrenze gegen Laudehr.
Die Zuschauer gehen mit. Die Stimmung in der Arena hat mindestens Bundesliganiveau.
15. Minute - nach Pass von Grings schießt Bajramaj aus 13 Meter, doch die Torhüterin klärt zur Ecke, die nicht für Gefahr sorgt.
Das Spiel, insbesondere das der Duisburgerinnen, nimmt Fahrt auf.

26. Minute - Tor für Perm. Einen Konter schließt Apanashchenko, nach dem sie zwei Abwehrspielerinnen mit einem Heber ausgespielt hatte, aus 11 Meter zum 0:1 ab. (Foto unten)


37. Minute - die erste Gelbe Karte bekommt Vasil'eva nach einem harten Foul an der Mittellinie an Bajramaj.
Der FCR scheint durch das Gegentor geschockt zu sein. Im Aufbauspiel läuft nicht mehr viel zusammen.

TOR für den FCR! 45.+1 Minute - nach einem Freistoss von Kiesel-Griffioen von der linken Seite wird der Ball vor die Füße von Laudehr geköpft, die aus 10 Meter auf das Tor schießt. Der Ball wird von der Torhüterin noch abgewehrt, aber im Nachsetzen erzielt Annike Krahn mit der Rückennummer 13 das 1:1. (Foto unten)


Halbzeit
Die Stimmung in der Arena ist gut, trotz des 1:1.
Die Russinnen präsentieren sich geschlossener als im Hinspiel, stehen sehr kompakt und haben nur das Ziel, aus dieser Partie mit einem achtbaren Ergebnis nach Hause zu fahren.
Die Duisburgerinnen wurden durch das Führungstor der Permerinnen sichtbar aus ihrem Rezept gebracht. Der Ausgleich in der Nachspielzeit sollte jetzt für Ruhe sorgen.

Anpfiff zur zweiten Halbzeit
Beide Mannschaften sind unverändert auf dem Platz. 
56. Minute - Maes versucht es aus 17 Meter, der Ball geht knapp neben den rechten Torwinkel.
57. Minute - Lattentreffer durch Barbashina mit einem Kopfball. Längert wäre an diesen Ball nicht mehr dran gekommen.
59. Minute - nach einer langen Flanke unterschätzt Längert den Ball, der Ball rollt Richtung Tor aber Längert kann im Nachfassen klären. 

Der FCR hat das Spiel wieder im Griff und spielt auf die Führung. Die Russinnen sind bemüht, das Spiel offen zu halten, jedoch aus einer kompakten Abwehr heraus. 
Nach 67 Minuten feiern die Zuschauer den FCR mit "Oh wie ist das schön". 

Laudehr verlässt in 69. Minute unter Applaus das Spielfeld. Für sie kommt Turid Knaak.
71. Minute - Knaak scheitert nach einem Solo an der russischen Torhüterin.
Nur eine Minute später bringt Oster eine Flanke von rechts gefährlich in den Strafraum, doch die Abwehr kann klären.
Der FCR macht Druck, will das zweite Tor.
75. Minute - Doppelchance für den FCR. Erst scheitert Grings nach Zuspiel von Oster aus 9 Meter an der Torhüterin, dann köpft Grings nach Flanke von Oster aus 8 Meter über das Tor.

Letzter Wechsel beim FCR. Christina Bellinghoven, die Ersatztorhüterin, wird für die Stammtorhüterin Längert eingewechselt.
86. Minute - Bellingshoven erster Einsatz. Einen harte geschossenen Freistoß aus 28 Meter hält sie sicher.

Schlusspfiff
Der FCR holt den UEFA-CUP-Pokal nach Duisburg!
Und das mit einem neuen europäischen Zuschauerrekord. Die Marke wurde um 472 Zuschauer auf 28.112 geschraubt.
Die Zuschauer in der MSV-Arena feierten schon seit Beginn des Spiels.


Auf dem Weg zur Siegerehrung gratulierten auch (v.l.) Bundestrainerin Silvia Neid und Steffi Jones.

Das Duisburger Publikum erwies sich auch bei der Siegerehrung als sehr fair. Als die Spielerinnen aus Perm durch das Spalier der FCR-Spielerinnen zum Empfang der Medaillen gingen, gab es von den Zuschauern "Standing Ovation".
Noch lauter wurde der Beifall dann bei der Siegerehrung der FCR-Spielerinnen und der Übergabe des Pokals.


So sehen Siegerinnen aus:


Stimmen zum Spiel

Stanislav Kharitonov
: "Das ist eine ganz tolle Atmosphäre hier.
Über 28.000 Zuschauer hätte ich nie erwartet. Das ist für uns unmöglich. Das, was wir heute im Stadion erlebt haben, das war einfach toll.
Beide Mannschaften haben heute ein gutes Spiel gezeigt. Im Gegensatz zum letzten Spiel bin ich heute zufrieden, was unsere Mannschaft gezeigt hat.
Für mich bleibt es ein Rätsel. Wie kann man 28.000 Leute in ein Stadion kriegen? Das möchte ich gerne wissen und als Erfahrung mitnehmen."

 Martina Voss: "Es ist so gekommen, wie wir es erwartet haben.
Mein Respekt und mein Dank geht an Perm, die heute gezeigt haben, dass sie ein würdiger Endspielgegner sind. Es wurde ja schon ein bisschen geunkt, von daher bin ich froh, dass Perm heute gezeigt hat, dass in ihren Reihen individuell sehr starke Spielerinnen stehen. Sie wollten uns heute auch manchmal weh tun.
Wir wollten das Spiel heute gewinnen. Wir wollen immer gewinnen. Das ist uns in der Endkonsequenz nicht gelungen, weil sich der Gegner auch dagegen gewehrt hat.
Es war heute ein sensationelles Gefühl, vor so einer Kulisse spielen zu dürfen.
Die Duisburger haben heute gezeigt, dass sie zusammen stehen, dass Duisburg eine Sportstadt ist.
Sie haben gezeigt, dass sie uns ernst nehmen.
Das war für mich persönlich das Wichtigste, nicht das Ergebnis.
Ich freue mich jetzt einfach nur und genieße den ersten gemeinsamen Titel mit meiner Mannschaft."

Inka Grings: "Ich kann es wirklich schlecht beschreiben.
Es ist so gigantisch, eine solche Bestätigung zu bekommen.
Es war sicherlich ein einmaliges Erlebnis, ich glaube sogar sagen
 zu können, dass  ist noch schöner als Berlin.
Von daher werden wir dieses Highlight einfach noch genießen,
irgendwann mal abschalten und es wahrscheinlich in ein, zwei
Tagen erst realisieren."

Über 28.000 Zuschauer sind auch eine halbe Stunde nach dem
Schlusspfiff noch da gewesen.
Inka Grings: "Unglaublich. Ich bin überwältigt.
Wir als Mannschaft, wir haben nie damit gerechnet als man uns
sagte, wie viele Karten verkauft worden sind. Wir haben immer
noch gezweifelt. Es ist eine Bestätigung für uns, für den
Frauenfußball, für den FCR.
Wir sind wahnsinnig stolz darauf, vor so einer Kulisse spielen zu
dürfen, diese Atmosphäre genießen zu können. Ich kann das
nicht beschreiben, das muss man erleben."


Martina Voss, wie können Sie ihre Mannschaft jetzt noch für das DFB-Pokal-Finale in Berlin am nächsten Samstag motivieren?
Martina Voss: "Ich bin froh, dass wir gewonnen haben.
Das macht das Spiel in Berlin einfacher für uns. Wir haben uns vor der Saison das Ziel gesetzt, einen Titel zu holen. Wir haben jetzt den Titel geholt, womit wir am Wenigsten gerechnet haben.
Und wir fahren jetzt nach Berlin und werden den zweiten Titel nicht her schenken.
Diese Mannschaft ist so ehrgeizig, hat so viel Charakter, dass sie den zweiten Titel auch gewinnen möchte.
Ich habe mit dieser Mannschaft keine Motivationsprobleme und ich glaube, dass hat man auch bis zur 92. Minute gesehen.     Jochem Knörzer

Längert - Fuss, Krahn, van Bonn, Kiesel-Griffioen, Popp, Maes, Hegering, Laudehr, Bajramaj, Grings
 

Zvezda 2005 Perm [Frauen] Baranova – Korovushkina,Vasil'eva, Tsybutovich, Apanashchenko, Barbashina, Sergaeva, Savchenkova, Dyatel, Lyshafayi, Zinchenko

Tor

Min

Torschützin

 Assistentin

Eingewechselt

 

 

 

 

0:1 26. Apanashchenko   FCR 41. Hegering    
1:1 45.+1 Krahn Laudehr 50. Oster für Kiesel-Griffioen      
        69. Knaak für Laudehr      
        77. Bellinghoven für Längert      
        Perm 37. Vasil'eva    
        61. Souslova für Vasil'eva 45.+1 Sergaeva    
        82. Diatchkova für Korovushkina      
               

SR: Jenny Palmqvist (SWE)
Assistentinnen: Helen Caro (SWE) und Anna Nyström (SWE)  - Eva Oedlund (SWE)  
Zuschauer: 28.112 - neuer europäischer Vereinsrekord!     
Hinspiel