Aus:
Duisburger Forschungen Band 37 Walter Braun Verlag Duisburg
1990
--> Beitrag:
Günter von Roden (Hrsg.) Duisburger Straßennamen: 5. Duissern,
6. Neudorf Teil 6. Neudorf
Akazienstraße
Zusammen mit
der etwas südlich von ihr verlaufenden Karl-Lehr-Straße trifft
die Akazienstraße, von der L 237 oder Grabenstraße ausgehend, am
Sternbuschweg auf die Waldstraße.
In Akten des
Stadtarchivs Duisburg kommt der Name zum erstenmal am 12. Mai
1898 vor, während in einer gleichzeitigen Zeichnung von ihr noch
als von einer projektierten Straße von 12 m Breite gesprochen
wird und wobei auch zu erkennen ist, daß das letzte Stück der
heutigen Karl-Lehr-Straße (zwischen Grabenstraße und
Sternbuschweg) damals noch ein Teil der Waldstraße war.
Während die
Duisburger Adreßbücher bis 1902 die Straße als unbebaut
ausweisen, wird 1903 dort als erstes Haus das mit der Nummer 41
genannt.
Da noch bei
Anlage einer großen Zahl von Straßen, vor allem im Gebiet von
Neudorf, der Wald bis an das Bahngelände reichte, sind, wie der
Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau noch 1907 zu berichten weiß,
„mehrere Straßen nach Wald- und anderen Bäumen benannt worden.“
Die Akazie, mit
etwa 500 tropischen und halbtropischen Arten vor allem in
Australien und Afrika beheimatet, wurde als europäische
Zierpflanze zuerst im Jahre 1611 in Rom vom Fürstenhaus Farnese
gezüchtet.
Aktienstraße
Die
Aktienstraße, eine der vielen Verbindungsstraßen zwischen
Grabenstraße und Lotharstraße, wurde 1890 als Privatstraße der
„Gemeinnützigen Actien-Baugesellschaft“ angelegt, die dort im
Laufe weniger Jahre Arbeiterwohnhäuser errichtete. Sie reichte
zuerst nur bis zum Sternbuschweg, wurde aber 1892 bis zur
Lotharstraße verlängert. Durch Beschluß der Baukommission vom
19.Dezember 1890 erhielt sie den Namen„Actienstraße“. Innerhalb
der nächsten zehn Jahre setzte sich jedoch die heutige
Schreibweise durch.
Ihren Namen hat
die Straße von der oben erwähnten Baugesellschaft, die 1872
gegründet wurde und heute unter dem Namen „Duisburger
Gemeinnützige Baugesellschaft“ (kurz: Gebag) firmiert.
Aktienweg
Der Aktienweg
führt - gleichsam in Verlängerung der Aktienstraße - von der
Lotharstraße aus über Walramsweg, Eisenbahnlinie und Autobahn
bergan auf den Aktienberg.
Hier wurde
1952/53 etwa auf der Hälfte des Gesamtweges auf einer der
höchsten Erhebungen des Duisburger Waldes (ca. 80 m über NN) ein
großer Wasserbehälter mit 25.000 Kubikmeter Speicherraum
errichtet, in denTrinkwasser aus den Einzugsgebieten an der Ruhr
und in (Düsseldorf-) Bockum/Wittlaer gepumpt wird. Ein zweiter
Behälter mit 37.500 Kubikmeter Fassungsvermögen wurde 1966
fertiggestellt. Um diesen Komplex herum führt der Aktienweg in
südlicher Richtung, trifft dann wieder auf seine ursprüngliche
Route und endet am Grenzweg. Zum Namen s. unter Aktienstraße.
Alfrediplatz
Der
Alfrediplatz liegt am Schnittpunkt von Kalkweg und Kruppstraße
und somit am Eingang zu den Wedau-Sportanlagen.
Ursprünglich
hieß eine kurze Straße, die vom Kalkweg auf das Stadion
zuführte, Alfredistraße. Da sie nicht bebaut wurde, sondern nur
eine Stadionzufahrt bildete, wurde der rechteckige Platz vor dem
Stadion, der sich nach Anlage der Kruppstraße gebildet hatte, um
1939 Alfrediplatz genannt.
Namengeber war
Friedrich Alfred Krupp (Essen 17.2. 1854 - 22. 11. 1902 Essen),
der die von seinem Großvater Friedrich Krupp gegründete
Gußstahlfabrik u. a. 1897 durch die Errichtung eines modernen
Hüttenwerkes in Rheinhausen, der Friedrich-Alfred-Hütte,
ausbaute (s. a. Friedrich-Alfred-Straße, Kruppstraße).
Alte Schanze
Die Alte
Schanze verläuft von der Koloniestraße in Richtung Neudorfer
Straße und über diese hinaus als Sackgasse bis zur
Kleingartenanlage Blumenstraße e.V.
1898 wurden die
Baufluchtlinien der ursprünglich zwischen Gustav-Adolf- und
Koloniestraße geplanten Straße festgelegt. 1911 wurde das erste
Haus bezogen und die Straße in der Folgezeit bis zu der um 1925
angelegten, aber nie weiterentwickelten Feldherrenstraße
ausgebaut, die eine Verbindung zwischen Blumenstraße und dem
Neudorfer Markt herstellte und deren Terrain heute zum
Kleingartengelände gehört.
Bis Anfang 1939
hieß die Alte Schanze noch Markgrafenstraße, wohl als
Reminiszenz an die Markgrafen Kurfürsten von Brandenburg, die
seit 1609/1666 Duisburger Landesherren gewesen waren. Wegen
einer Straße gleichen Namens in Obermarxloh erfolgte dann die
Umbenennung in Alte Schanze nach einer alten Flurbezeichnung,
die schon 1733 auf einer Übersichtskarte vom Amt Duisburg
vorkommt. Als Schanzen bezeichnete man geschlossene
Verteidigungsanlagen in Feldbefestigungen.
Am Knickert
Es handelt sich
hierbei um einen etwa 650 m langen Weg im Duisburger Wald, der
vom Worringer Weg, der nördlichen Begrenzung des Ortsteils
Bissingheim aus nach Nordwesten führt, wobei er den sogenannten
Rundweg schneidet und dann nach knapp 250 m im rechten Winkel
auf einen nicht bezeichneten kurzen Waldweg unweit der
Bissingheimer Straße stößt.
Als unbewohnter
Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adreßbüchern.
In
unmittelbarer Nähe der Worringer Straße ist noch auf dem
Stadtplan von 1973 die Flurbezeichnung Knickert aufgeführt, die
offenbar kurz darauf dem ganzen Weg den Namen gegeben hat.
Der Flurname
Knickert deutet auf ein Gelände hin, in dem sich mehrere Knicke
(Biegungen oder Absenkungen) befinden.
Amselsteig
Ganz
unregelmäßig verlaufend, führt der Amselsteig vom
Nachtigallental unmittelbar östlich der Autobahn A3 im
Duisburger Stadtwald nach Norden, schneidet dabei den Weg „Berg
und Tal“ und trifft wenige Meter vor dem Kammerweg auf den
südlichenTeil des Krähenweges (s. d.).
Als unbewohnter
Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adreßbüchern. Die
oben beschriebene Führung des Weges findet sich erstmalig auf
dem Duisburger Stadtplan von 1977, davor, z. B. 1973, ist im
Bereich des Amselsteiges der Krähenweg geradewegs bis zum
Nachtigallental durchgeführt.
Zur näheren
Kennzeichnung der Waldparzellen wurde dieser Name nach einem der
häufigsten im Stadtbereich noch vorkommenden Vögel also erst in
jüngster Zeit verwendet.
Am Waldessaum
Im Sommer 1936
hatte in dieser bevorzugten Wohnlage am westlichen Rand des
Duisburger Stadtwaldes als erster der Hafenbaudirektor Dr.-Ing.
Max Schinkel ein Wohnhaus errichtet, das er im September dieses
Jahres bezog. Es hatte die Nr.3. Aus seiner Korrepondenz mit der
Stadtverwaltung geht hervor, daß die Anlage der Straße im Mai
1934 beschlossen worden war.
Diese neue von
Norden nach Süden führende Straße, die von der Mülheimer Straße
aus geht, begrenzte im Osten die Tennis- und Sportplätze, u. a.
des Clubs Raffelberg, die im Westen bis zur Lotharstraße
reichten. Auf diesen Plätzen befinden sich heute teilweise die
Bauten der Duisburger Universität/Gesamthochschule.
Während die
Straße Am Waldessaum 1936 noch unmittelbar im Waldgelände
auslief, wurde sie in der Folgezeit als ein ausgebauter Weg bis
zur Forsthausstraße durchgeführt. So findet man sie z. B. auf
dem Stadtplan von 1954 und noch 1977. Im Zuge der Veränderungen
durch die Universitätsbauten und der damit verbundenen
verkehrstechnischen Neuanlagen im Bereich der Autobahn A 3
findet die Straße Am Waldessaum heute - so z. B. auf dem
Stadtplan von 1986 - ihre südliche Begrenzung durch den
Brehmsweg.
Die genannte
Randlage am Wald bedingte den Namen dieser Straße, dessen
Verwendung am 11. Mai 1936 offiziell bekanntgemacht wurde.
Andersenstraße
Sie führt von
der Klöcknerstraße (ehemals Oststraße) in nördlicher Richtung,
in etwa parallel zur Lotharstraße, und stößt im rechten Winkel
auf die von Westen kommende Heinestraße.
Um 1907 wurde
sie in ihrem Verlauf von der Aktienstraße bis zur Kammerstraße
konzipiert und der Name in der Sitzung der Baukommission vom 1.
Februar 1907 mit Grimmstraße (nach den Märchendichtern Gebrüder
Grimm) festgesetzt. Mit Stadtverordnetenbeschluß vom 14. April
1908 wurde die projektierte Straße zwischen Aktien- und
Bürgerstraße aufgehoben. Durch den neuen Bebauungsplan von 1911
fiel auch der Teil südlich der heutigen Klöcknerstraße fort,
gleichzeitig wurde die restliche Straße etwas weiter östlich
verlegt. Die Grimmstraße erscheint erstmals im Adreßbuch von
1911. Ab 1914 ist sie durch den Beamtenwohnungsverein bebaut
worden.
Zur Vermeidung
doppelter Straßennamen im Stadtgebiet nach der Eingemeindung
Hamborns 1929 wurde die Grimmstraße 1939 in Andersenstraße
umbenannt.
Der dänische
Dichter Hans Christian Andersen (Odense 2.4. 1805 - 4.8. 1875
Kopenhagen) wurde bekannt durch seine Märchen wie z. B. „Des
Kaisers neue Kleider“, „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Das
häßliche Entlein“.
Ankerstraße
Die Ankerstraße
verläuft von der Memel- zur Carstanjenstraße und damit durch das
Terrain der ehemaligen Duisburger Maschinenbau-AG (seit 1910
DEMAG). In diesem Bereich hatten August Bechem (1838-1873) und
Theodor Keetman (1836-1907) 1862 ihre Firma Bechem&Keetman
gegründet, die 1872 in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen
„Duisburger Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft vorm. Bechem &
Keetman“ umgewandelt wurde.
1912 erscheint
die Straße zum ersten Mal im Straßenverzeichnis, 1926 wird hier
das erste Haus gebaut.
Der Name der
Straße hängt offenbar mit der hier erfolgten Produktion von
Ankerketten durch die Duisburger Maschinenbau-AG zusammen, die
ein Spezialgebiet der Firma darstellte.
Armer
Siepenberg
Der schmale
Waldweg führt vom Nachtigallental verhältnismäßig steil bergauf
zu dem Rundweg, der auf den Kammerweg bzw. auf den Aktienberg
zuläuft.
Zur
Namenerklärung ist zu sagen, daß der Begriff „siepen“ auf
langsam abfließendes Wasser hindeutet. Da der Armensiepenberg -
wie wohl seine ursprüngliche Bezeichnung lautet - eine sandige
Erhöhung ist, fließt hier in dem sonst wasserreichen Duisburger
Wald nur ein kleines Bächlein. Vermutlich deutet die
Namensbildung mit „arm“ auf die Bedeutungslosigkeit dieses
Gewässers hin.
Der Weg ist
bereits auf einer Jagdkarte von 1891 (allerdings ohne
Bezeichnung) eingezeichnet.
Berg und Tal
Dieser
abwechslungsreiche Waldweg beginnt an der Kreuzung von Krähen-
und Lerchenpfad und endet am Grenzweg.
Er ist (ohne
Bezeichnung) in seinem Verlauf bereits auf einer Karte von 1891
zu erkennen. Der Name deutet auf seine Beschaffenheit hin: er
führt tatsächlich in ständigem Wechsel hinauf und hinunter.
Bertaallee
Die Bertaallee
beginnt an der Kruppstraße hinter dem Stadion und verläuft
zwischen Berta- und Margaretensee. Hinter der Kreuzung mit der
Friedrich-Alfred-Straße führt sie als Fuß- und Wanderweg an der
Regattabahn vorbei bis zur Wedauer Straße.
Sie ist mit
Wirkung vom 23. August 1937 benannt worden nach Berta Krupp
(Essen 29.3. 1886-21. 9. 1957 Essen), der ältesten Tochter
Friedrich Alfred Krupps, die 1906 Gustav von Bohlen und Halbach
geheiratet hatte (s. a. Kruppstraße).
Bismarckstraße
Die
Bismarckstraße beginnt an der Nordwestseite des Neudorfer
Marktes, wo sie mit der Hebbelstraße zusammentrifft, und führt
sodann in schnurgerader Richtung nach Nordosten bis zur
Mülheimer Straße.
Im Adreßbuch
von 1879 heißt es zum erstenmal von der Bismarckstraße, sie sei
projektiert und verbinde die Mülheimer Chaussee mit der
Düsseldorfer Chaussee „und geht bis zur Parlamentsstraße in
Hochfeld“, unter der die heutige Karl-Jarres-Straße zu verstehen
ist. Erste Ausbaumaßnahmen begannen um 1885. Nachdem dann durch
Beschluß der Städt. Baukommission vom 4. Oktober1904 die
Bismarckstraße zwischen der Düsseldorfer Straße und der
Eisenbahnunterführung sowie ein Teil der Waldstraße die
Bezeichnung Karl-Lehr-Straße (nach dem derzeitigen
Oberbürgermeister Karl Lehr, 1879-1914) erhalten hatte, blieb
wegen veränderter Baumaßnahmen im Bereich zwischen Graben-,
Kolonie- und Kommandantenstraße für die – seit 1906
nachzuweisende – endgültige Linienführung der Bismarckstraße die
heute noch bestehende, obenerwähnte Strecke vom Neudorfer Markt
bis zur Mülheimer Straße übrig.
Namenspatron
der Straße ist Fürst Otto von Bismarck(-Schönhausen), der
Gründer und erste Kanzler des Deutschen Reiches von 1871
(Schönhausen 1. 4. 1815 – 30. 7. 1898 Friedrichsruh). Seit 1862
war Bismarck bereits Preußischer Ministerpräsident. In seine
Amtszeit fallen die schließlich zur Einigung des Reiches im
kleindeutschen Sinne (bei Ausschluß Österreichs) führenden
Kriege von 1864 (gegen Dänemark), 1866 (gegen Österreich) und
1870/71 (gegen Frankreich).
Bissingheimer
Straße
Die auf den
Stadtteil Bissingheim zuführende Straße beginnt an der Kreuzung
von Kolonie- und Uhlenhorststraße. Sie verläuft parallel zur
Eisenbahnstrecke an Bissingheim und dem Erholungsgebiet
Entenfang vorbei bis zur Stadtgrenze mit Ratingen-Lintorf.
Dem Ausbau der
im März 1937 benannten Straße kam im Zuge der Anlage der
Reichsautobahn besondere Bedeutung zu, so daß zunächst in den
Jahren 1936/37 das Teilstück von der Koloniestraße bis zum
Bahnhof Wedau fertiggestellt wurde; 1939 existierte die Straße
bis zum südlichen Ortsausgang von Bissingheim.
Der
namengebende Ortsteil Bissingheim, der bis 1929 zum Landkreis
Angermund gehört hatte, entstand, nachdem auf Initiative des
Generalobersten von Bissing (Bellmannsdorf/ Schlesien 30. 1.
1844 -18.4. l917 Trois Fontaines b. Brüssel) 1916 ein »Verein
Mustersiedlung für Kriegsbeschädigte“ gegründet worden war, aus
dem am 11. Februar 1918 die
Rheinisch-Bissingheim-Siedlungsgesellschaft mbH. mit einem
Gesellschafterkapital von 100.000 Mark hervorging, deren
ursprünglicher Zweck es war, Heimstätten für Kriegsbeschädigte,
Kriegshinterbliebene und Kinderreiche zu schaffen. Zu Ehren des
Generals war diese Siedlung (Rheinisch-)Bissingheim genannt
worden.
Blumenstraße
Die
Blumenstraße beginnt an der Klöckner-(Ost-)Straße, läuft auf die
Kammerstraße zu, endet aber für den Autoverkehr zunächst vor dem
großen Wohnkomplex zwischen Blumen-, Heinrich-Lersch- und
Kammerstraße, wo sie nur als Durchgang für Fußgänger durch die
Häuser weitergeführt wird. Danach führt die Fortsetzung der
Blumenstraße von dem durch Kammer-, Tulpen-, Gustav-Adolf- und
Blumenstraße gebildeten Platz bis zur Neudorfer Straße. Von hier
aus bis zur Koloniestraße ist die Blumenstraße ein Fußweg, der
an Wohnhäusern mit Rasen- und Spielplatzanlagen entlangführt.
In der Sitzung
der Städtischen Baukommission vom 24. April 1894 hat der
Straßenzug den Namen Blumenstraße erhalten. Die Bebauung
erfolgte in den kommenden Jahren zunächst zwischen Ost- und
Kammerstraße. In den 1950er Jahren wurden die Häuser zwischen
der Neudorfer und der Koloniestraße, die bereits 1929 geplant
waren, durch die Julius-Baumgart KG. erbaut.
Brehmsweg
Im Zuge der
baulichen Erschließung des an die Mülheimer Straße von Süden her
vorstoßenden und noch stark durch den Duisburger Stadtwald
bestimmten Nordzipfels des Stadtteils Neudorf in den
Dreißigerjahren wurde auch der Brebmsweg angelegt.
Er begrenzt im
Süden die Straße Am Waldessaum, führt dann etwa 150 m von
Südwesten nach Nordosten, um dann im rechten Winkel nach
Nordwesten umzubiegen, worauf er nach knapp 50 m die Mülheimer
Straße erreicht. (Dieses letztgenannte Stück war ursprünglich
ein selbständiger Weg gewesen, wie z.B. auf den Stadtplänen von
1954 und 1973 noch gut zu erkennen ist, der von der Mülheimer
Straße aus nach Süden in das Waldgebiet führte und dessen Rest -
noch weiter nach Süden hin bis kurz vor die Eisenbahnlinie
Oberhausen-Wedau - immer noch vorhanden ist.)
Durch
Verkündung in den „Amtlichen Mitteilungen“ der Stadtverwaltung
vom 10. September 1937 erhielt die Straße offiziell ihren Namen,
durch den hier in geeigneter Weise das Andenken an den großen
Zoologen Alfred Edmund Brehm (Renthendorf b. Neustadt/Orla 2.2.
1829-11. 11. 1884 ebd.) bewahrt wird, der nach zahlreichen
Forschungsreisen 1863 Direktor des Zoologischen Gartens in
Hamburg wurde und in weitesten Kreisen der Bevölkerung durch
sein mehrbändiges Werk „Tierleben“ bekannt wurde.
Genau genommen
ist die Schreibung mit s falsch. Richtig müßte es Brehmweg,
allenfalls Brehms Weg heißen!
Bürgerstraße
Im Jahre 1906
war die Straße zunächst unter dem Namen Adlerstraße geplant
worden. Durch Beschluß der Städtischen Baukommission vom 1.
Februar 1907 erhielt sie den Namen Bürgerstraße. Sie verband,
wie heute, den Sternbuschweg mit der Lotharstraße. 1908 wurde
die Mündung in die Lotharstraße etwas nördlich verlegt,
Die
Bürgerstraße erscheint zuerst im Adreßbuch von 1908 als
unbebaute Straße, 1911 wurden die ersten Häuser errichtet. Der
Ausbau der Straße zog sich noch bis in die fünfziger Jahre hin.
Der Dichter
Gottfried August Bürger (Molmerswende/Unterharz 31. 12. 1747 -8.
6. 1794 Göttingen) studierteT heologie, klassische Philologie
und Jura. Er war seit 1789 Professor an der Universität
Göttingen und schrieb u. a. die bekannte Ballade „Lenore“ (1773)
und zahlreiche Liebesgedichte. Die „Wunderbaren Reisen des
Freiherrn von Münchhausen übersetzte er nach einer ins Englische
übertragenen Vorlage (mit Erweiterungen) ins Deutsche zurück.
Nach privaten Schicksalsschlägen und verbittert über Schillers
Kritik an seinen Gedichten starb er vereinsamt an der
Schwindsucht.
Brucknerstraße
Die
Brucknerstraße verbindet die Wild- mit der Lotharstraße,
nördlich der Kortumstraße.
Der Name wurde
in der Sitzung desTiefbauausschusses vom 19. Mai 1930
festgesetzt. Die Straße erscheint erstmals im Adreßbuch von 1933
mit drei Häusern.
Da es in ihrer
Nähe schon Straßen mit Komponistennamen gab, hat man sich hier
für einen weiteren Komponisten entschieden. Anton
Bruckner(Ansfelden/0berösterreich 4. 9.1824- 11. 10. 1896 Wien)
war Domorganist in Linz, Professor am Konservatorium in Wien und
ist unter allen bekannten Komponisten der einzige, der erst mit
40 Jahren die ihm eigentümliche Ausdruckweise gefunden hat: mit
der unter dem Eindruck von Wagners Tannhäuser geschriebenen
d-Moll-Messe (1864). Aus seinem Schaffen sind vor allem mehrere
Symphonien sowie zahlreiche kirchenmusikalische Werke zu nennen.
Bunsenplatz
Im Südosten
grenzt der Bunsenplatz an die Fraunhofer-, im Südwesten an die
Bunsenstraße, die dort auf die Fraunhoferstraße trifft. Die
anderen Seiten des Bunsenplatzes sind bebaut.
Wie die
Bunsenstraße erhielt auch der Bunsenplatz am 25. Januar 1925
seine Benennung. Zusammen mit ihr erscheint er zum erstenmal
1927 im Duisburger Adreßbuch. Zur Persönlichkeit des Namengebers
Robert Wilhelm Bunsen s. Bunsenstraße.
Bunsenstraße
Die
Bunsenstraße ist die Verbindung zwischen der Wegnerstraße und
der Fraunhoferstraße.
Eine Bebauung
im dortigen Straßenbereich mit Siedlungshäusern der „Duisburger
Gemeinnützigen Bau-Gesellschaft AG.“ (Gebag); die auch als
Siedlung am (heute dort nicht mehr sichtbaren) Pootbach
bezeichnet wird, beginnt bereits im Jahre 1924.
Am 25. Januar
1925 wurde die Benennung der Straße als Bunsenstraße öffentlich
bekannt gegeben.
Robert Wilhelm
Bunsen (Göttingen 30. 3. 1811 - 16.8. 1899 Heidelberg), seit
1836 Professor der Chemie in Kassel, Marburg, Breslau und später
Heidelberg, gehört zu den bedeutendsten Naturforschern des 19.
Jahrhunderts. In der Allgemeinheit besonders bekanntgeworden ist
Bunsen durch den nach ihm benannten Bunsenbrenner, einen auf dem
Prinzip der regulierten Luftzufuhr entwickelten Gasbrenner, der
vor allem in chemischen Laboratorien als Heizquelle und Flamme
Verwendung findet.
Zusammen mit
der Fraunhofer-, Gauß- und Hertzstraße ist hier ein
Straßenviertel mit Namen berühmter Naturwissenschaftler
entstanden.
Carl-Benz-Straße
Als
L(Landstraße) 131 ausgewiesen, führt die Carl-Benz-Straße von
der Ruhrorter Straße mit Auf- und Abfahrtmöglichkeiten zur A 430
im Bereich des Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg über die
Autobahn hinweg in südlicher Richtung am Zoo vorüber unter der
Mülheimer Straße hindurch, jedoch mit Anschluß auch an diese
Straße, wendet sich kurz darauf nach Westen, überquert die
Autobahn A 3 und endet im Parkplatzgelände der Universität
Duisburg.
Im Zusammenhang
mit den hier seit 1937 durchgeführten Maßnahmen beim
Reichsautobahnbau führte diese auf einem ursprünglich vom
Schafsweg abzweigenden Waldweg angelegte und in ihrer
endgültigen Gestalt 1968 nachzuweisende Straße seit dem 2.
August (bekanntgegeben am 26. August) 1938 den Namen
Karl-Benz-Straße (erst 1972 berichtigt als Carl-Benz-Straße).
Namenspatron
war der am 25. November 1844 in Karlsruhe geborene und am 4.
April 1929 in Ladenburg gestorbene Ingenieur Carl Benz. Als
Konstrukteur von Gas- und später Benzinmotoren schuf er 1886
„das erste entwicklungsfähige Kraftfahrzeug als Einheit von
Fahrgestell und Motor“. Seine 1883 gegründete Firma Benz & Cie.
schloß sich 1926 mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft zur
Daimler-Benz AG. zusammen.
Carstanjenstraße
Die
Carstanjenstraße führt von der Mülheimer Straße zur Ankerstraße:
Bei den ersten Planungen in den Jahren 1908ff. war noch
vorgesehen, sie im Laufe der Zeit bis zur Bismarckstraße
durchzulegen. Dieses Vorhaben wurde erst nach dem II. Weltkrieg
aufgegeben. Im übrigen ist die kurze Straße nie bebaut worden.
In der Sitzung
der Städtischen Baukommission vom 7. Oktober 1912 wurde die
Namengebung beschlossen. Julius Carstanjen (1887-1972), späterer
Inhaber der 1854 von seinem Großvater gegründeten
Dachpappenfabrik (vgl. a. Pappenstraße) richtete daraufhin am
28. Oktober 1912 folgende Worte an den Duisburger
Oberbürgermeister: Ich „habe von der Benennung der neuen, mein
Grundstück durchschneidenden Straßenzüge Vormerkung genommen.
Für die mit der Carstanjenstraße mir und der Familie Carstanjen
bezeugte sinnige Aufmerksamkeit spreche ich hiermit meinen
verbindlichsten Dank aus“.
In der Tat galt
diese Ehrung nicht nur ihm und seinem Vater Viktor Carstanjen
(18581933) der 1892 die „Cementfabrik Carstanjen & Cie.“
errichtet hatte, sondern auch ganz sicherlich den mit der
Tabakfabrikation und Seifenherstellung befaßten Zweigen dieser
großen Familie, die seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts die
wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Duisburgs
entscheidend beeinflußt hatte.
Neben Wilhelm
Carstanjen(1801-1878) der zusammen mit seinem Bruder Karl die
von ihrem Vater Peter C. (1765-1849) begonnene
Rauchtabakfabrikation neubegründet hatte, ist Conrad Jacob C.
(1763-1840), Arzt und Professor der Medizin an der Duisburger
Universität besonders zu nennen. Durch Spenden zu seinem
Doktorjubiläum im Jahre 1835 konnte 1842 die
Günther-Carstanjensche-Krankenstiftung gegründet werden, die bis
1890 bestand.
Carstanjens
Garten
Im Jahre 1950
bot Julius Carstanjen (1887-1972) Inhaber der gleichnamigen
Dachpappenfabrik (vgl. a. Pappenstraße) (später auch: Fabrik für
wasserdichte Verpackungsstoffe), der Stadt Duisburg sein an der
Mülheimer Straße zwischen Pappen- und Carstanjenstraße gelegenes
Grundstück zum Kauf an, da er Finanzmittel für den Wiederaufbau
der an der Pappenstraße gelegenen Firma benötigte.
In dem nach dem
Ende des II.Weltkrieges aufgestellten Neuordnungsplan war das
Grundstück als Frei- bzw. Grünfläche vorgesehen, hinter dem die
Ankerstraße (siehe dort) bis zur Pappenstraße durchgelegt werden
sollte. Nach dem erfolgten Ankauf im Jahre 1951 änderte die
Stadt ihre Pläne, verzichtete auf die Verlängerung der
Ankerstraße und wies das ganze Grundstück als Grünfläche mit
(kürzlich neugestaltetem) Kinderspielplatz aus.
Die Benennung
erfolgte am 14. Dezember 1951. Ob mit dieser Namengebung bewußt
eine Verbindung zu dem ehemaligen Carstanjenschen Garten an der
Königstraße, auf dessen Gelände in den Jahren 1886/87 die
Tonhalle errichtet wurde, geschaffen werden sollte, läßt sich
aus den vorliegenden Unterlagen nicht belegen.
Dachsweg
Zu den
lediglich der Orientierung im Duisburger Wald dienenden
Wegebezeichnungen gehört der Dachsweg, der an der gleichen
Stelle beginnt, wo der Steinbruchweg südwestlich des
Steinbruch-Weihers auf den Rehweg (s. d.) trifft. Von dort führt
der Dachsweg in östlicher Richtung zur Uhlenhorststraße, setzt
sich auf deren südlicher Seite fort, überquert den Hombergweg
und trifft etwa 120 m westlich der Mülheimer Stadtgrenze wieder
auf die Uhlenhorststraße.
Auf einer
zeitlich vor 1936 einzuordnenden Karte des Duisburger
Stadtwaldes ist dieser Weg zum erstenmal eingezeichnet.
Der über ganz
Europa verteilte, zur Raubtierfamilie der Marder gehörende
Dachs, für den der weiße Kopf mit jederseits einem schwarzen
Längsstreifen über Augen und Ohren charakteristisch ist, lebt
auch heute noch im Duisburger Wald, wo ihn der Schöpfer des
Duisburger Stadtplanes von 1566, Johannes Corputius, bereits
vorfand.
Danziger Straße
Die Anfänge der
Danziger Straße gehen auf ein Baugesuch von Carl Grasshoff,
Inhaber eines Baugeschäftes und einer Baumaterialienhandlung,
aus dem Jahre 1888 zurück, der in diesem Bereich mehrere Häuser
errichten wollte. Die Baugenehmigung wurde mit der Auflage
verbunden, daß Grasshoff auf eigene Kosten eine Privatstraße
anlegen solle, da die Häuser von der Mülheimer Straße aus nur
schlecht zugänglich sein würden. Grasshoff erklärte sich 1889
bereit, einen Weg zu seinen Häusern anzulegen, den er auch
beleuchten und bewässern mußte, und bat, diesen
„Elisabethstraße“ zu nennen. Nach mehreren Eingaben erklärte
sich die Baukommission mit diesem Vorschlag einverstanden. Da
die älteste Tochter Carl Grasshoffs Elisabeth hieß, ist
anzunehmen, daß dies der Grund für den Namenswunsch war. 1902
trat Grasshoff, der in der Folgezeit hier die meisten Häuser
hatte errichten lassen, die Straße an die Stadt Duisburg ab,
wodurch sie nun dem Verkehr vollständig übergeben werden konnte.
Weil es in
Marxloh ebenfalls eine Elisabethstraße gab, erfolgte um 1939 die
Umbenennung in Danziger Straße. Danzig, Hafenstadt an der Ostsee
im Mündungsgebiet der Weichsel, 997 erstmals erwähnt, seit 1454
unter polnischer Oberhoheit mit wirtschaftlicher und politischer
Eigenständigkeit, 1793 bzw. 1814 preußisch geworden, wurde durch
den Versailler Vertrag 1920 „Freie Stadt“ unter dem Schutz des
Völkerbundes und gehörte zum polnischen Zollbereich. Diese das
Deutsche Reich in keiner Weise befriedigende Regelung, deren
Änderung gerade im Dritten Reich heftig propagiert und die u. a.
Anlaß zum Ausbruch des II. Weltkrieges wurde, war offensichtlich
der Grund für die Straßenbenennung. Danzig wurde 1945 nach
Vertreibung der deutschen Bevölkerung als Gdansk dem polnischen
Staat eingegliedert.
Heute wird die
Danziger Straße, die eine Verbindung zwischen der Mülheimer
Straße und dem Ludgeriplatz ist, durch das Verwaltungsgebäude
der Klöckner Werke AG. beherrscht.
Derfflingerstraße
Sie verbindet
die an der Nordseite des Alten Friedhofes verlaufende Waldstraße
mit der Koloniestraße, wo sie auf die in nordöstlicher Richtung
weiterführende Gneisenaustraße trifft.
Durch
Stadtverordnetenbeschluß vom 4. September 1906 sollte das
Gelände zwischen Stembuschweg, Kolonie-, Wild- und Waldstraße
durch Baufluchtlinien zur Anlage einer neuen Straße abgegrenzt
werden. Diese führt zum erstenmal am 14. Juni 1907 den Namen
Derfflingerstraße. Den Plan, sie über die Koloniestraße hinaus
bis zur Gabrielkirche durchzuführen, gab man schon nach kurzer
Zeit wieder auf.
Georg
Derfflinger (Neuhofen an der Krems 20.3.1606 - 14.2.1695 Gusow,
nördl. Seelow, am Oderbruch), 1674 in den Freiherrenstand
erhoben, stammte aus begütertem Bauerngeschlecht in
Oberösterreich. 1648 verließ er den schwedischen Miltärdienst
als Generalmajor, nachdem er 1646 eine kurmärkische Adelige
geheiratet hatte. 1655 ernannte ihn der Große Kurfürst von
Brandenburg zum rangältesten Generalwachtmeister der
brandenburgischen Armee, die er weitgehend reorganisierte. In
der Schlacht bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 trug er maßgeblich
zum Sieg der Brandenburger über die Schweden bei.
Döppelkuhl
Dieser Waldweg
verbindet nördlich des Weges Berg und Tal eine Biegung des
Rundwegs. Er erscheint erstmals auf einem Stadtplan von 1980.
Über den Namen ließ sich nichts herausfinden. Der Namensteil „-kuhl“
deutet auf eine Vertiefung hin, vielleicht bedeutet es so viel
wie „doppelte Kuhle“.
Drachensteig
Dieser gut
ausgebaute Wanderweg führt vom Grenzweg bis zum Rundweg, nachdem
er den Oberen und den Unteren Burgweg überquert hat.
Der Bereich der
Kreuzung mit dem Unteren Burgweg ist mit einer Höhe von 81,07
Metern der höchste Punkt der Stadt Duisburg. Hier ließ ab 1910
der Industrielle Peter Klöckner sein hochherrschaftliches
Domizil, das Haus Hartenfels, erbauen, das - nachdem es nach dem
Ende des II.Weltkrieges völlig zu zerfallen drohte - in den
letzten Jahren zumindest in seiner Bausubstanz gesichert wurde
und nun wieder ein eindrucksvolles Bild vermittelt. Zur
Namengebung des Drachensteiges konnte nichts ermittelt werden.
Eichendorffstraße
Die
Eichendorffstraße verläuft von der Kammerstraße über die
Nettelbeckstraße hinaus bis zur Klöckner-(Ost-)Straße.
Die Benennung
erfolgte durch die Städtische Baukommission am 7. Oktober 1912.
Gleichzeitig wurden die Schenkendorf-,Hardenberg- und
Gustav-Freytag-Straße benannt. Anfang der dreißiger Jahre wurde
mit der Bebauung und dem Ausbau der Eichendorffstraße begonnen.
Joseph Freiherr
von Eichendorff wurde am 10. März 1788 auf Schloß Lubowitz bei
Ratibor (Oberschlesien) geboren und verstarb am 26. November
1857 in Neiße (Oberschlesien). An den Freiheitskriegen nahm er
als Lützowscher Jäger und als Leutnant des schlesischen
Landwehrregimentes teil. Von 1817 bis 1844 war er Beamter im
preußischen Staatsdienst. Er wird als bedeutendster
Spätromantiker bezeichnet, dessen „musikalische Lyrik der
Sehnsucht volksliedhafte Gedichte einschließt“ (man denke an „O
Täler weit, o Höhen“; „Wer hat dich, du schöner Wald“; „In einem
kühlen Grunde“). Die Vorstellungen von romantischer Landschaft
sind im wesentlichen durch seine Dichtungen bestimmt worden.Von
seinen Novellen ist die 1826 erschienene „Aus dem Leben eines
Taugenichts“ wohl am bekanntesten.
Eichenweg
Der seit 1962
so auf den Stadtplänen genannte Weg beginnt an der
Friedrich-Alfred-Straße und führt als Wald- und Wanderweg durch
den Sportpark Wedau etwa parallel zur Regattabahn. Er endet am
Dickelsbach, der hier das Wald-und Sportgebiet vom Ortsteil
Wedau und der Bebauung an der Allensteiner Straße trennt.Er ist
benannt nach den hier noch zahlreich vorhandenen Eichen.
Eselsbruchweg
Gleich östlich
hinter der Autobahn A 3 zweigt der Eselsbruchweg im Duisburger
Stadtwald vom Forsthausweg (s. dort) ab und führt im
wesentlichen nach Nordosten und Norden, am Drachensteig vorbei,
schneidet den Wolfsburgweg sowie den sogenannten Rundweg
westlich vom Wolfsberg und trifft unmittelbar östlich der Zu-
und Abfahrten der Carl Straße auf die Mülheimer Straße.
Als unbewohnter
Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adreßbüchern..
Auf einer
Waldkarte von 1891 und einer vom Verkehrsverein der Stadt
Duisburg herausgegebenen „Wanderkarte durch den Duisburger
Stadtwald und das benachbarte Gebiet“, die zeitlich etwa um 1910
anzusetzen ist, ist der „Eselsbruch“ als Waldflur eingezeichnet.
Woher der
Flurname stammt, ist nicht nachzuweisen. Die einfachste (aber
richtige?) Erklärung wäre, daß es sich hier um einen Weg
handelt, der (ehemals) durch eine Bruch (d. h. sumpfige)
Landschaft führte, in der sich vermutlich (Wild-)Esel
aufhielten.
Eulenpfad
Der Eulenpfad
ist nur ein kleiner, etwa 400 m langer Weg im Duisburger
Stadtwald, der in ungefähr nordsüdlicher Richtung die Verbindung
zwischen Eselsbruchweg und Forsthausweg herstellt, wobei er im
Norden des städtischen Wasserbehälters endet.
Als unbewohnter
Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adreßbüchern.
Während der Weg
noch auf dem Duisburger Stadtplan von 1973 nur angedeutet wird
und keinen Namen trägt, ist er 1977 ausgebaut und heißt bereits
Eulenpfad, wodurch eine nähere Kennzeichnung der Duisburger
Waldparzellen in den letzten Jahrzehnten fortgeführt wurde. Der
Name des in früheren Zeiten auch in unserem Gebiet weit
verbreiteten Nachtvogels schien dazu gut geeignet.
Finkenpfad (Ndf)
O 16
An der
Nordseite des nördlich vom Nachtigallental im Duisburger
Stadtwald gelegenen Forellenteichs bildet der Finkenpfad
gleichsam die Fortsetzung des Steinbruchweges. Er führt in
leichtem Bogen nach Norden, überquert den Waldweg „Berg und
Tal“, danach westlich vom Heiligen Brunnen den Kammerweg und
mündet kurz darauf an der Polizeistation im Walde auf den
Forsthausweg bzw. Rundweg.
Auf einer
zeitlich vor 1936 einzuordnenden Waldkarte ist dieser lediglich
der Orientierung dienende Weg zum erstenmal eingezeichnet.
Der in vielen
Arten fast über alle Erdteile verbreitete Fink aus der Familie
der Singvögel ist den meisten Menschen wenigstens als Buchfink,
Distelfink oder Dompfaff bekannt.
Finkenstraße
In Verlängerung
der Flurstraße verbindet die Finkenstraße den Sternbuschweg mit
der Lotharstraße.
Die
Baufluchtlinien der Straße wurden durch Beschluß der Stadt
verordneten vom 15.0ktober 1889 festgelegt, schlug als Namen
Fennstraße vor (Fenn = Moor). In der Sitzung der Städtischen
Baukommission vom 4. November 1889 wählte man jedoch die
Bezeichnung Finkenstraße. Bereits 1891 stand das erste Haus in
dieser Straße, deren Ausbau sich jedoch bis 1935 hinzog. 1908
forderten die Anwohner eine Umbenennung der Straße, da sie
angeblich von früheren Bewohnern her einen schlechten Ruf habe
und die Wohnungen sich nur sehr schlecht vermieten ließen, ein
Wunsch, der jedoch abgelehnt wurde.
Die Finken
gehören zur Familie der Singvögel und werden in dieser Gegend am
Waldrand wohl zahlreich vertreten gewesen sein. Zu den Finken
zählen u. a. beispielsweise Buchfink, Bergfink, Kernbeißer,
Grünling und Gimpel (oder Dompfaff).
Flurstraße
In Verlängerung
der Lerchenstraße verbindet die Flurstraße die Grabenstraße mit
dem Sternbuschweg und geht dort in die Finkenstraße über.
Die
Straßenfluchtlinien wurden 1898 festgelegt. Im selben Jahr stand
dort bereits das erste Haus, ein von der Stadt erbautes
Arbeiterwohnhaus.
Da die Straße
bis dahin noch keinen Namen hatte, gab die Städtische
Baukommission ihr am 12. November 1898 die Bezeichnung
Flurstraße. Der nicht gewählte Vorschlag Heimstraße bezog sich
wohl auf das Städtische Asyl für Obdachlose, das 1886 am
Sternbuschweg errichtet worden war und 1900 abgerissen wurde,
weil es dem weiteren Ausbau der Flurstraße im Wege stand.
Die Stadt baute
bis 1918 an der Flurstraße elf Doppelhäuser für Arbeiter. Den
Abschluß bildeten 1919-1921 fünf Häuser an der Ecke
Sternbuschweg, wobei die Flurstraße bogenförmig überspannt
wurde.
Flur ist die
altgermanische Bezeichnung für die zu einem Ort gehörige
landwirtschaftliche Nutzfläche, auch Feldgemarkung genannt.
Forsthausweg
Der
Forsthausweg führt in Verlängerung der Holteistraße von der
Lotharstraße in den Duisburger Wald hinein, wo er am
Wasserbehälter auf den Rundweg trifft.
Das zwischen
1869 und 1873 erbaute städtische Forsthaus lag etwa gegenüber
der heutigen Universitätsbibliothek. Es mußte 1974 den
Bauarbeiten für die Duisburger Gesamthochschule weichen.
Ein genaues
Datum für die Benennung des Weges existiert nicht. Das Forsthaus
zählte postalisch zur Lotharstraße, aber bereits 1925 erscheint
auf einem Stadtplan die Bezeichnung Forsthausweg. Erst 1962 wird
der Forsthausweg im Adreßbuch aufgeführt, als man die Anschrift
des Forsthauses von Lotharstraße in Forsthausweg ändert.
Fraunhoferstraße
Die
Fraunhoferstraße beginnt am südlichen Ende der Wegnerstraße,
verläuft parallel zum Stembuschweg auf dessen Nordseite, macht
etwa 60 m nördlich der Hertzstraße eine Wendung um 90° nach
Nordwesten und trifft dann nach 200 m auf das Nordende der
Wegnerstraße, so daß sie mit dieser zusammen eine Art Ring
bildet. Dieser letzte Teil der heutigen Fraunhoferstraße hieß
bis 1938/39 Kapellenstraße, benannt nach der Kapelle auf dem
Friedhof am Sternbuschweg, zu der sie von der Karl-Lehr-Straße
führen sollte.
Die Straße
gehört - wie beispielsweise die Bunsenstraße - in das seit 1924
erschlossene Siedlungsgebiet der„Duisburger Gemeinnützigen
Bau-Gesellschaft AG.“(Gebag), auf dem auch der Reichsbund der
Kinderreichen 1931 baute.
Den Namen
erhielt die Straße am 25. Januar 1925 nach Joseph Fraunhofer
(Straubing 6.3. 1787 -7.6. 1826 München), 1824 geadelt. Als
Glasschleifer gelang es ihm, in dem von ihm geleiteten optischen
Betrieb in Benediktbeuren infolge verbesserter Schleifmaschinen
Linsen für astronomische Fernrohre in bisher unbekannter Güte
herzustellen, mit denen er die dunklen, nach ihm benannten
Fraunhoferschen Linien (Absorptionslinien) im Sonnenspektrum
entdeckte.
Zusammen mit
der Bunsen-, Gauß- und Hertzstraße ist hier ein Straßenviertel
mit Namen berühmter Naturwissenschaftler entstanden.
Friedrich-Alfred-Straße
Die
Friedrich-Alfred-Straße verläuft vom Kalkweg zur Bertaallee.
Hier befinden sich die Trainingsstätten des Landessportbundes
Nordrhein-Westfalen, Sportschule und Verwaltung des
Westdeutschen Fußballbundes sowie die Wasserski-Anlage auf dem
Margaretensee.
Als die Straße
1928 angelegt worden war, wurde vorgeschlagen, sie in Würdigung
der großen Verdienste des Krupp-Direktors Klönne um die
Schaffung der Sportanlagen „Friedrich Klönne-Straße“ zu nennen.
Klönne bat jedoch, von dieser Benennung abzusehen. Diese
Namengebung hätte auch Schwierigkeiten verursacht, da „die
Übernahme von Namen noch lebender Personen für
Straßenbezeichnungen nicht gewünscht“ wird, wie es in den
Richtlinien hieß. Friedrich Klönne schlug seinerseits
„Friedrich-Alfred-Straße“ vor. Am 1. Oktober 1928 stimmte der
StädtischeTiefbauausschuß zu, obwohl sich in unmittelbarer Nähe
schon die unbebaute Alfredistraße befand. Da jedoch die weiteren
Planungen vorsahen, diese nicht auszubauen, stand der Benennung
in Friedrich-Alfred-Straße nichts im Wege (s. a. Alfrediplatz).
Friedrich
Alfred Krupp (Essen 17.2.1854 - 22.11.1902 Essen) vergrößerte
das von seinem Vater Alfred Krupp zur größten Gußstahlfabrik
ausgebaute Unternehmen u. a. durch die Übernahme des
Grusonwerkes Magdeburg und der Germaniawerft Kiel. 1897 gründete
er auf freiem Feld am Rhein, im späteren Rheinhausen, die „Friedrich-Alfred-Hütte“(s.
a. Kruppstraße).
Friedrichsruher
Weg
Der
Friedrichsruher Weg ist eine kleine Stichstraße (in Richtung auf
die Pappenstraße), die mit der Schönhauser Straße Verbindung
hat.
Zusammen mit
der Schönhauser Straße (s. dort) wurde am 7. Oktober 1912 durch
die Städtische Baukommission der Name Friedrichsruher Straße
festgelegt, der bis zum Duisburger Adreßbuch von 1927 mit dem
Vermerk „unbebaut“ wiederkehrt. Das Adreßbuch von 1928 bringt
zum erstenmal den für die Folgezeit gültigen Namen
Friedrichsruher Weg und weist die ersten sieben auf einer Seite
liegenden Häuser des Gemeinnützigen Bauvereins Essen aus.
Wie bei der
Schönhauser Straße ist auch hier der Zusammenhang mit dem
Namensgeber für die nahe gelegene Bismarckstraße gewahrt. Das
Jagdschloß Friedrichsruh, 1763 im Sachsenwald (Krs. Herzogtum
Lauenburg, Schleswig-Holstein) erbaut, war seit 1871 Besitz des
Fürsten Otto von Bismarck, der hier von 1890 bis zu seinem Tode
1898 wohnte. 1945 wurde das zerstörte Schloß verändert wieder
aufgebaut.
Fuchspfad
Dieser Waldweg
geht von der Uhlenhorststraße aus, führt hinunter in das
Nachtigallental, ein altes Durchbruchstal der Ruhr, und endet
auf einem Weg, der ungefähr parallel zur Eisenbahnlinie
Speldorf-Hochfeld-Ürdingen verläuft.
Der Weg ist
schon auf einer Jagdkarte aus dem Jahre 1891 eingezeichnet; im
Duisburger Stadtplan von 1925 findet sich schon die Bezeichnung
Fuchspfad.
Zur besonderen
Kennzeichnung und Unterscheidung der Waldwege wurde er nach
einem der damals noch häufigen Wildtiere im Duisburger Wald
benannt.
Gabrielkirchplatz
Der
Gabrielkirchplatz liegt am Schnittpunkt von Gabriel- und
Gneisenaustraße vor der St.-Gabriel-Kirche.
Die
Baufluchtlinien des Platzes wurden am 31. August 1910 und der
Name durch Beschluß der Baukommission vom 23. September 1910
festgesetzt. Das Gelände gehörte seit 1899 der St.
-Ludgeri-Pfarre, die hier zwischen 1910 und 1912 die
St.-Gabriel-Kirche erbaute, nach der der Platz benannt wurde.
Gabrielstraße
Beginnend am
Sternbuschweg, nimmt die Gabrielstraße Richtung auf die
St.-Gabriel Kirche, schneidet den Gabrielkirchplatz, führt
östlich um die Kirche herum und dann wieder in gerader Linie auf
die Richard-Wagner-Straße zu.
Die
Baufluchtlinien der Nassestraße, wie die Gabrielstraße zuerst
hieß, wurden durch Ratsbeschluß vom 4. September 1906
festgelegt. Ursprünglich sollte sie bis zur Mozartstraße
reichen. Ausgebaut wurde sie zunächst nur bis zur Wildstraße auf
Kosten der St.-Ludgeri Pfarre, über deren Gelände sie führte und
die hier 1910-1912 die St. Gabriel-Kirche erbaute.
Die Nassestraße
wurde durch Beschluß der Baukommission vom 24. Juli 1909 in „von-Nasse-Straße“
umbenannt, um die Beziehung zu ihrem Namensgeber Bertold von
Nasse (Oberpräsident der Rheinprovinz von 1890 bis 1905) klarer
zu machen. Durch Beschluß des Tiefbauausschusses vom 7. Dezember
1925 wurde sie schließlich in Gabrielstraße umbenannt.
Die
Gabrielstraße blieb unbebaut, bis der Gemeinnützige Bauverein in
Essen hier 1927-1930 die sogenannte „Einschornsteinsiedlung“
erbaute. Weitere Straßen der Siedlung sind die Kortum-,
Kreutzer-, Mozart-, Richard-Dehmel-, Richard-Wagner-, Silcher-,
Uthmann- und Wildstraße. Diese Siedlung ist eine Kombination
mehrgeschossiger Häuser mit Einfamilienhäusern, deren zentrales
Heizwerk mit Kamin der Siedlung den Namen gab. Neu angelegt
wurden die Kreutzer-, Richard-Dehmel-, Silcher- und
Uthmannstraße, die ihren Namen nach „verstorbenen Tonkünstlern“
erhalten sollten (s. bei den einzelnen Straßen).
Gaußstraße
Die Gaußstraße
ist neben der Hertzstraße eine der beiden kurzen
Verbindungsstraßen zwischen Fraunhoferstraße und Sternbuschweg.
Die Straße, die
lange Zeit hindurch als Privatstraße angesehen wurde, weil sie
durch reichsbahneigenes Gelände führte, erhielt ihren Namen am
25. Januar 1925 nach dem Mathematiker und Astronomen Carl
Friedrich Gauß (Braunschweig 30.4.1777 - 23.2.1855 Göttigen),
dem Direktor der Sternwarte in Göttingen, Professor und Mitglied
der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Außer durch
zahlreiche neue mathematische und astronomische Erkenntnisse
wurde Gauß weithin bekannt durch die in Zusammenarbeit mit dem
Physiker Wilhelm Weber (1804-1891) im Jahre 1833 gemachte
Erfindung des elektromagnetischen Telegrafen.
Zusammen mit
der Bunsen-, Fraunhofer- und Hertzstraße ist hier ein
Straßenviertel mit Namen berühmter Naturwissenschaftler
entstanden.
Geibelstraße
Die
Geibelstraße verbindet die Grabenstraße mit der Lotharstraße.
Die
Straßenfluchtlinien wurden 1898 unter dem Namen Schillerstraße
festgesetzt. Durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom
14. April 1908 erhielt sie zur Beseitigung von gleichlautenden
Straßennamen den Namen Geibelstraße. Mit der Bebauung wurde erst
um 1914 begonnen, und der Straßenausbau war erst in den
dreißiger Jahren beendet.
Der Dichter
Emmanuel Geibel (Lübeck 17.10.1815 - 6.4.1884 Lübeck), besonders
als Lyriker gefeiert, war ab 1852 Professor der Ästhetik in
München, und wurde dort das Haupt der Tafelrunde des bayerischen
Königs Maximilian II. (Münchener Dichterkreis).
Gellertstraße
Westlich des
Sternbuschweges und parallel dazu, verbindet die kurze
Gellertstraße die Holteistraße mit der nördlicher gelegenen
Geibelstraße.
Am 17. Oktober
1912 erhielt sie als neuangelegte Straße ihren Namen nach dem
Schriftsteller Christian Fürchtegott Gellert (Hainichen/Sachsen
4.7.1715 - 13.12.1769 Leipzig), der zunächst Theologie studiert
hatte, sich dann aber speziell Themen der Aufklärung zuwandte.
Neben Lustspielen und umfangreichem literarischen Briefwechsel
haben ihn seine Fabeln bekannt gemacht, die ihn zum „Lehrer und
Bildner der deutschen bürgerlichen Aufklärung“ werden ließen.
Gneisenaustraße
Die
Fluchtlinien der Gneisenaustraße wurden um 1895 festgelegt und
danach mehrfach geändert. Ursprünglich sollte sie an der
Mülheimer Straße beginnen und bis zur Gabrielkirche führen. Das
Teilstück von dort bis zur Koloniestraße, wo sie heute als
Sackgasse endet gehörte zur Derfflingerstraße.
Im Adreßbuch
erscheint die Gneisenaustraße erst 1911 mit einem Haus, mit dem
ihr weiterer Ausbau begann. In der Mitte der beiden Fahrbahnen
war ein Promenadenweg vorgesehen mit Bäumen, Fuß- und Reitweg.
1914 wurde der Reitweg ab Kammerstraße durch diese zur
Lotharstraße und weiter bis zur Mülheimer Straße verlegt. Der
Ausbau der Straße kam nur schrittweise voran. Auch lange nach
dem II. Weltkrieg war z. B. das Stück zwischen Aktienstraße und
Bürgerstraße nur als Fußgängerweg vorhanden. Erst in den
siebziger Jahren wurde der Ausbau abgeschlossen, wobei man
darauf verzichtete, das Stück zwischen Mülheimer Straße und
Geibelstraße zu erweitern. Dieses wurde 1977 in St.-Anna-Weg
umbenannt (s. dort).
August Wilhelm
Anton Graf Neidhardt von Gneisenau (Schildau bei Torgau
27.10.1760 - 23.8. 1831 Posen) war seit 1786 preußischer
Offizier. Er wurde bekannt, als er 1807 an der Seite Nettelbecks
(s. Nettelbeckstraße) die Festung Kolberg in Pommern gegen die
Franzosen verteidigte. In den Freiheitskriegen wurde er
Generalstabschef des Marschalls Blücher und war maßgebend an der
endgültigen Niederwerfung Napoleons beteiligt. Er wurde 1825 zum
Generalfeldmarschall ernannt. 1831 starb er an der Cholera.
Grabenstraße
Im Duisburger
Adreßbuch von 1879, dem ersten, das Angaben über Namen von
Straßen macht, die allmählich an die Stelle der
Häusernumerierungen in einzelnen Sektionen treten heißt es zu
der damals bereits bewohnten Grabenstraße, daß sie „von der
Mülheimer Straße an der ersten Ziegelei vorbei durch die Kolonie
zum Grunewald“ führe, d. h. die Grabenstraße verlief wie heute
von der Mülheimer Straße nach Südwesten (parallel zum
Sternbuschweg), hörte jedoch nicht, wie es gegenwärtig der Fall
ist, an der Kommandanten- bzw. Karl- Lehr-Straße auf, sondern
führte zunächst in gleicher Richtung weiter und endete, kurz
darauf leicht nach Westen biegend und die Eisenbahn
unterquerend, etwa in Höhe der heute noch im Namen des Hotels „Grunewald“
steckenden gleichnamigen Flur. Unter der Kolonie war das
damalige Neudorf zu verstehen, auf dessen nördlichem, der
Mülheimer Straße zugewandtem Teil sich die vor allem in Duissern
vertretenen Ziegeleien vereinzelt fortsetzten. Die Besiedlung im
Bereich zwischen Karl-Lehr-Straße, Eisenbahn und Sternbuschweg,
die vornehmlich in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts um
sich griff, hat die Grabenstraße auf die heutige Länge verkürzt.
Die genaueste
Erklärung für den Namen dieser Straße gibt der Heimatforscher
Wilhelm Meyer-Markau 1907, wenn er sagt, daß die „Grabenstraße
nach dem Graben neben der Landwehr“ benannt sei, „einem breiten
Wall mit Buschwerk“, an das die Heckenstraße erinnert.
Die Anlage
sollte das im Besitz des Herzogs von Berg befindliche und von
den Grafen von Spee beaufsichtigte Gestüt der wilden, d. h.
verwilderten Pferde, das bis 1814 bestand, vom Einbruch in die
benachbarten Ansiedlungen abhalten.
Noch zur
Jahrhundertwende war die Grabenstraße vielerorts nicht besser
als ein Feldweg und oft in einem nahezu unpassierbaren Zustand.
Grenzweg
Der Grenzweg
führt, von der Mülheimer Straße im Bereich der Monning kommend,
entlang der Duisburg-Mülheimer Stadtgrenze, vorbei an der dem
Bistum Essen gehörenden Bildungsstätte Wolfsburg (die 1906 als
Kurhotel und Ausflugslokal gebaut worden war) bis zum Rundweg,
auf den er kurz vor dem Nachtigallental trifft.
Das alten
Duisburgern bekannte Eisenbahnerhäuschen am Ende des Weges wurde
Mitte der achtziger Jahre abgerissen.
Der Name des
Weges ergibt sich aus seiner Lage zwischen den beiden Städten
Duisburg und Mülheim.
Grüner Weg
Dieser 1962 auf
einem Stadtplan von 1962 erstmals mit Namen aufgeführte Wander-
und Waldweg verläuft vom Kalkweg, vorbei an verschiedenen
Sportanlagen, zur Regattabahn.
Auf dem
Stadtplan von 1973 ist seine ursprüngliche Ausdehnung noch zu
sehen. Er begann an der Straßenkreuzung Wedauer
Straße/Sternstraße - hier liegt heute noch ein Stein mit der
Aufschrift „Grüner Weg“ - und führte durch das Eichwäldchen
genannte Waldgebiet zum Kalkweg und von dort aus zur
Regattabahn. Nach der Umgestaltung des Bereiches am Kalkweg
durch den Bau der Städtischen Kliniken in den siebziger Jahren
endet der „alte“ Grüne Weg nun vor dem Krankenhaus am dort
vorbeifließenden Dickelsbach. Eine Verbindung ist nicht mehr
gegeben.
Gustav-Adolf-Straße
Die
Gustav-Adolf-Straße verbindet die Blumenstraße mit der
Grabenstraße in südöstlicher Richtung, wobei sie die
Bismarckstraße schneidet und danach auf der Ostseite der
Seilerstraße vorbeiführt.
Im Jahre 1898
befaßte sich die Stadtverwaltung mit der Festsetzung von
Straßenzügen zwischen Kammer-, Graben-, Neudorfer- und
Blumenstraße. Ein am 10. August 1898 angefertigter Lageplan
zeigt auch den Verlauf der projektierten und dann auch
tatsächlich angelegten Straße, wobei anzumerken ist, daß das
Teilstück von der Seiler- bis zur Grabenstraße erst 1908
ausgebaut wurde.
Hinsichtlich
des Namens hieß es allerdings noch am 3. Oktober 1900: „Wegen
Benennung der Straße vor dem projektierten Neudorfer Kirchplatz
soll die evangelische Gemeindevertretung gehört werden.“
Das geschah
auch am 16. Oktober 1900, und zwar deshalb, weil die Straße
durch Gelände der evangelischen Gemeinde Neudorf hindurchgeführt
wurde, auf dem dann zwischen 1905 und 1908 die Christuskirche
erbaut worden ist.
Mit Schreiben
vom 19. November 1900 schlug die Evangelische Gemeinde zu
Duisburg dem Stadtbauamt den Namen Gustav-Adolf-Straße vor, der
seitdem Gültigkeit hat.
König Gustav
II. Adolf von Schweden aus dem Hause Wasa, der am 9. Dezember
1594 in Stockholm geboren wurde, bestieg im Jahre 1611 den
Thron. Sowohl durch das Vordringen der habsburgischen Macht bis
an die Ostsee im Dreißigjährigen Kriege, und zwar speziell
während des niedersächsisch-dänischen Krieges (1623-1630)
veranlaßt, als auch aus Sorge um die Zukunft des deutschen
Protestantismus rüstete Gustav Adolf zum Kriege gegen die
katholische Liga. Er landete am 4. Juli 1630 in Pommern,
verbündete sich mit Frankreich, besiegte überall die
Wallensteinschen Truppen und fiel am 16. November 1632 in der
Schlacht bei Lützen (südwestlich von Leipzig).
Gustav-Freytag-Straße
Von Süden her
stoßen Bismarckstraße und Gustav-Freytag-Straße im spitzen
Winkel gegenüber der von Norden kommenden Moltkestraße auf die
Mülheimer Straße. Die Gustav-Freytag-Straße stellt dabei die
Verbindung zwischen Mülheimer und Grabenstraße her, wo sie auf
die Holteistraße trifft.
Obwohl seit
Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die Anlage
verschiedener Straßen zwischen Grabenstraße und damals bereits
projektierter Bismarckstraße beabsichtigt war, taucht am 19.
Juli 1898 in der Linienführung der heutigen
Gustav-Freytag-Straße der Name Uhlandstraße auf, der dann auch
weiter offiziell für diese Straße verwendet wird und zum
erstenmal im Adreßbuch von 1902 mit den beiden einzigen damals
bestehenden Gebäuden Nr. 1 und Nr. 21 erscheint. Die Straße war
nach dem Dichter und Germanisten Ludwig Uhland (1787-1862)
benannt worden.
Im Zuge der
Beseitigung gleicher Straßennamen im Duisburger Stadtgebiet
wurde die Uhlandstraße durch Bekanntmachung vom 9. April 1939 in
der National-Zeitung in Gustav-Freytag-Straße umbenannt.
Gustav Freytag
(Kreuzburg/Schlesien 13.7.1816 - 30.4.1895 Wiesbaden) war
nationalliberaler Politiker, Schriftsteller und
Kulturhistoriker, der den demokratischen Radikalismus der
Jungdeutschen wie romantisierende Flucht aus der Gegenwart
gleichermaßen ablehnte. 1848-61 und 1867-70 war er Mitredakteur
des einflußreichsten Organs des liberalen Besitzbürgertums „Die
Grenzboten“. Seinen politischen Zielen dienten auch seine
literarischen Werke, deren bekannteste der deutsche
Kaufmannsroman „Soll und Haben“ und der Romanzyklus „Die Ahnen“
sind.
Händelstraße
Die
Händelstraße ist die einzige Straße zwischen Sternbuschweg und
Gneisenaustraße, die diese beiden Straßen nicht im rechten
Winkel, sondern in der Diagonale verbindet. Damit weist sie auf
eine Fluchtlinienplanung aus den neunziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts hin, die an der Kreuzung von Klöckner- (ehemals
Ost-) und Gneisenaustraße einen Platz vorsah, auf den acht
Straßen sternförmig zulaufen sollten. Die anderen diagonalen
Straßen wurden nicht angelegt, ebenso wenig wie der Anfang der
Händelstraße, die noch bis 1924 als Verlängerung der
Pappenstraße geplant war.
Ihren Namen
erhielt die Straße durch Beschluß der Städtischen Baukomission
vom 1. Februar 1907, nachdem zuerst auch der Name Bunsenstraße
im Gespräch gewesen war.
Der Komponist
Georg Friedrich Händel (Halle/Saale 23.2.1685-14.4. 1759 London)
studierte zuerst Jura und wandte sich 1703 der Musik zu. Von
Hannover aus, wo er seit 1710 Hofkapellmeister war, besuchte er
London und lebte ab 1712 fast nur dort. Von seinen Opern,
Sonaten, Oratorien, Concerti grossi und anderen musikalischen
Werken sind besonders bekannt der „Messias“ sowie die
„Wassermusik“ und die „Feuerwerksmusik“.
Hammerstraße
Die
Hammerstraße stellt eine Verbindung der Lützowstraße mit der
Memelstraße her.
Im Bereich
dieses Straßenzuges hatte die 1854 gegründete Zeche Neu-Duisburg
gelegen. Nachdem man 1859 in einer Tiefe von 165 Metern auf
Magerkohle gestoßen war, mußten die 1861 in größerem Umfang
begonnenen Förderungen im gleichen Jahr wieder eingestellt
werden, weil die Wassereinbrüche nicht zu bezwingen waren. 1898
beantragte die Zeche, auf ihrem Gelände Straßen anzulegen, deren
Ausbau von der Zechenverwaltung übernommen werden sollte. Die
Stadt Duisburg machte die Auflage, die Gebäude der Zeche
abzureißen und den alten Bergschacht abzumauern und doppelt zu
überwölben. Der Schacht sollte als Notauslaß für die
Entwässerung in Neudorf benutzt werden. 1899 erteilte die
Stadtverwaltung die Bauerlaubnis für das erste Haus an der
Hammerstraße, seit 1905 übernahm die Stadt die Unterhaltung der
Straße.
Die Benennung
ergab sich daraus, daß die Straße auf die beiden Dampfhämmer der
Firma „Duisburger Maschinenbau-AG vorm. Bechem & Keetman“
zulief.
Hans-Pfitzner-Straße
Der im Laufe
der Zeit in Neudorf durch Straßenverbindungen zwischen Wald- und
Koloniestraße entstandene Teil des „Komponisten-Viertels“
beginnt - von Nordwesten her - mit der Hans-Pfitzner-Straße,
deren Benennung in der Ratssitzung vom 14. Januar 1957
beschlossen wurde, nachdem dieses südliche Teilstück der
bisherigen Richard-Wagner-Straße auch in Zukunft über die
Koloniestraße hinaus keine Verbindung zum nördlichen Teil haben
sollte. (Der Vorschlag „Beethovenstraße“ wurde nicht angenommen,
da eine so kurze Straße nach Meinung einiger Ratsherren des
Genies Beethovens „nicht würdig genug“ war.) Die ersten Häuser
mit den Nummern 28, 30 und 31 erscheinen in dem nächsten, auf
das oben genannte Datum folgenden Adreßbuch von 1959.
Der Komponist
und Musikschriftsteller Hans Pfitzner (Moskau 5. 5. 1869 - 22.
5. 1949 Salzburg), von 1908 bis 1910 Dirigent und Opernleiter in
Straßburg, war anschließend bis 1929 an der Akademie der Künste
in Berlin, danach als Professor an der Akademie der Tonkunst in
München tätig. Von Schumann und Wagner beeinflußt, hat sein
Hauptwerk „Pale strina“ (1912/15) jedoch einen eigenen,
selbständigen Charakter.
Hardenbergstraße
Sie ist die
Verbindungsstraße, die, zwischen Nettelbeck- und Kammerstraße
gelegen, die Lenaustraße mit der Schenkendorfstraße verbindet.
Wie die
Schenkendorfstraße (s. dort) kommt die Hardenbergstraße
ebenfalls als neu benannt in einem Straßenverzeichnis vom 17.
Oktober 1912 vor. Auch hier kam es zur Neufestsetzung der
Fluchtlinie. Ausgebaut wurde die Straße erst im Jahre 1930. Die
im Adreßbuch von 1931 aufgeführten, zu beiden Seiten der Straße
errichteten 31 Häuser (der Nummern 1-36) gehörten dem
Wohnungsverein Duisburg und waren im wesentlichen
Beamtenwohnungen.
Im Hinblick auf
die benachbarte Schenkendorf- und Lenaustraße kann davon
ausgegangen werden, daß die Straße ihren Namen nicht nach dem
preußischen Staatskanzler Fürst Karl August von Hardenberg (1750
- 1822), sondern nach dem Freiherrn Friedrich von Hardenberg (Wiederstedt
b. Mansfeld 2.5. 1772 - 25. 3. 1801 Weißenfels) bekommen hat,
der den Dichternamen Novalis führte. Er gilt als der
bedeutendste Dichter der Frühromantik, der tiefsinnige
philosophische Spekulation mit ungebrochener christlicher
Frömmigkeit verband.
Haroldstraße
Dieser
ehemalige Feldweg, der gegen Ende des vorigen Jahrhunderts zur
Bebauung vorgesehen war, wird zum erstenmal in den Akten des
Stadtarchivs Duisburg am 17. Mai 1898 als Haroldstraße
bezeichnet. Es handelte sich, wie heute, um die Verbindung der
Bismarckstraße mit der Grabenstraße (zwischen den parallel
laufenden Verbindungsstraßen Schemkesweg im Norden und
Kammerstraße im Süden).
Es wurde damals
die Frage erörtert, ob man diese neue Straße über die
Bismarckstraße hinaus bis zur Blumenstraße verlängern solle,
wozu es jedoch nicht kam.
Weshalb der
männliche Vorname Harold gewählt wurde, war nicht festzustellen.
Im Jahre 1899
hatte der Duisburger Spar- und Bauverein dort die ersten 4
Häuser errichtet.
Hebbelstraße
Von der Stelle,
wo die Bismarckstraße am Neudorfer Markt aus ihrem bisherigen
Verlauf von Nordosten nach Südwesten ein wenig mehr nach Westen
abknickt, führt die Hebbelstraße an der Ostseite des Neudorfer
Marktes vorbei nach Süden über die Seilerstraße hinaus und
trifft - im letzten Stück als Fußweg - auf die Grabenstraße.
Mit der
Liliencron- und Scheffelstraße sowie mit einer Reihe von
anderen, nach Dichtern und Schriftstellern benannten Straßen
gehört die Hebbelstraße zu solchen, aus deren Namen sich ein
wirkliches „Dichterviertel“ hätte schaffen lassen, die aber, da
sie zwischen andere Straßennamen „eingestreut“ sind, nur auf
Ansätze zur Bildung eines so geprägten Namensbereiches schließen
lassen.
Ursprünglich
war der Name Herderstraße vorgesehen, zumindest gab es diese
Benennung, wie eine Aktennotiz im Stadtarchiv Duisburg erkennen
läßt, schon im August 1893 (Johann Gottfried Herder, 1744-1803,
Theologe, Schriftsteller und Dichter).
Obwohl die
Baufluchtlinien schon früh festgelegt worden waren, kam es zum
Ausbau der Straße erst 1908. Und als im Duisburger Adreßbuch von
1910 als erstes Haus die Nr. 2 aufgeführt wurde, in dem der
Kaufmann Ernst Majert wohnte, das aber dem Maurerpolier Julius
Baumgarth in der Zirkelstraße 35 gehörte, da war gerade 1909 der
Name Herderstraße in Hebbelstraße umgewandelt worden, weil man
hierdurch die Doppelbenennung zu einer damals in Meiderich
vorhandenen Herderstraße vermeiden wollte.
„Pate“ für den
Straßennamen, wie er heute noch besteht, wurde der als Tragiker
wie auch als Lyriker hervorgetretene Dichter Friedrich Hebbel
(Wesselburen in Dithmarschen 18. 3. 1813 - 13. 12. 1863 Wien).
Bekannte Werke Hebbels „Maria Magdalene, ein bürgerliches
Trauerspiel“, „Herodes und Mariamne“ sowie „Agnes Bernauer“. Ein
Dokument der Weltliteratur wurden seine 1835 begonnenen
Tagebücher.
Heinestraße
Die Heinestraße
hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, was ihre
Namensgebung betrifft. Ursprünglich war sie um 1906 als
Arnimstraße (nach dem Dichter Achim von Arnim, 1781-1831) von
der Grabenstraße bis zur Lotharstraße durchgehend geplant.
In der Sitzung
der Städtischen Baukommission vom 1. Februar 1907 wird jedoch
der Name Kleistraße festgelegt. (Der Dichter Heinrich von
Kleist, Frankfurt/Oder 18. 10. 1777 - 21. 11. 1811 am Wannsee
bei Berlin, schuf so bekannte Werke wie „Der zerbrochene Krug“,
„Michael Kohlhaas“, „Das Käthchen von Heilbronn“.)
Der Ausbau der
Straße begann erst 1925 mit der Bebauung durch die Gemeinnützige
Siedlungsgenossenschaft „Eigenheim“, die den Vorschlag machte,
den Teil der Straße zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg in
„Lindenhof“ umzubenennen, da sie dort Linden pflanzen wollte.
Diesem Vorschlag folgte man aber nicht. Einem anderen Vorschlag
war jedoch 1933 Erfolg beschieden. Am 30. November 1933 wurde
die Kleiststraße in Heinestraße umbenannt, nach dem
SA-Truppführer Friedrich Heine (Hannover 25.9. 1887 4.3. 1933
Duisburg), der in der Kleiststraße am 4. März 1933 bei
Straßenkämpfen zwischen Rechts- und Linksradikalen erschossen
wurde. Um Verwechslungen mit dem jüdischen Dichter Heinrich
Heine vorzubeugen, benannte man die Heinestraße am 6. August
1937 in Friedrich-Heine-Straße um.
Nach dem Krieg
wurde sie durch eine Verfügung des Oberbürgermeisters vom 9. Mai
1945 wieder in Heinestraße umgetauft, was bereits mit Beschluß
des Sonderausschusses für die Umbenennung von Straßen vom 22.
September 1947 in Heinrich-HeineStraße abgeändert wurde, um
Verwechslungen mit Friedrich Heine zu vermeiden: Warum die
Straße mindestens seit 1950 wiederum als Heinestraße geführt
wurde, ließ sich nicht klären.
Der Dichter
Heinrich Heine (Düsseldorf 13.12.1797 - 17.2.1856 Paris)
promovierte 1825 zum Dr. jur. und trat im gleichen Jahr vom
jüdischen Glauben zum Christentum über. 1831 ging er als
Zeitungsberichterstatter nach Paris. Er gehörte zu den reichsten
lyrischen Begabungen im nachgoetheschen 19. Jahrhundert, war
aber auch ein Satiriker von ätzender Schärfe. Seine literarische
Wirkung in Europa war außerordentlich. Seine Gedichte wurden in
viele Sprachen übersetzt.
Heinrich-Bertmans-Straße
Die westlich
des Ludgeriplatzes von der Klöcknerstraße nach Süden zur
Kammerstraße führende Verbindung ist die
Heinrich-Bertmans-Straße. Die Benennung dieser neu angelegten
Straße wurde in der Sitzung des Rates der Stadt Duisburg vom 9.
Mai 1966 beschlossen. In einer Feierstunde Mitte Juni 1966 wurde
die Straße gleichsam „eingeweiht“.
Namenspatron
ist Heinrich Bertmans (Wachtendonk 28.9.1844 - 15.7.1932
Nieukerk [Kerken]). Er war in den Jahren von 1890 bis 1922
erster Pfarrer von St. Ludger, dessen Kirchenbau er anregte und
förderte. 1899 erwarb er auch das Grundstück für die 1910
fertiggestellte St.-Gabriel-Kirche. Am 9. Oktober 1908 wurde
Bertmans Stadtdechant, 1914 Ehrendomherr von Münster. 1922 nahm
er Abschied von seiner Gemeinde, „um die Tage seines Alters in
Zurückgezogenheit im stillen Nieukerk zu verbringen“.
Heinrich-Lersch-Straße
Am 18. Dezember
1961 enthielten die Amtlichen Mitteilungen der Stadt Duisburg
die Mitteilung, daß die „zwischen der Blumen- und Oststraße
geplante neue Straße“, die diese Verbindung mit einem fast
rechtwinkligen Knick herstellt, den Namen Heinrich-Lersch-Straße
tragen solle.
Die ersten
Häuser (Nr. 1,3,5) erschienen im Adreßbuch von 1965. Erst in den
siebziger Jahren werden die weiteren Wohnhäuser gebaut.
Namenspatron
war der als Arbeiterdichter bekannte Schriftsteller Heinrich
Lersch (München-Gladbach [Mönchengladbach] 12.9.1889 - 18.6.1936
Remagen), von Beruf Kesselschmied. In seiner Lyrik und seinen
Erzählungen stellte er das Schicksal und Erleben des Arbeiters
in Krieg und Frieden dar. Er vertrat einen christlichen
Sozialismus mit nationalem Pathos, was ihn dem
Nationalsozialismus genehm machte. Er bekannte sich zur
Industriewelt. 1908 kam Heinrich Lersch nach Duisburg, wo er bei
Duisburger Firmen sowie bei der Schiffswerft Ewald Berninghaus
arbeitete.
Nachzutragen
ist noch, daß es vor 1961 bereits eine Heinrich-Lersch-Straße
gegeben hat. Es war dies die frühere Dessauer Straße (benannt
nach dem zum Deutschen Reich gehörenden Fürstentum Anhalt-Dessau),
die ihren Namen Ende des vorigen Jahrhunderts erhielt. Sie war
eine Verbindung von der Pappenstraße zur Kammerstraße, die
diesen Namen offenbar bis 1938 beibehielt. Im letzten
Vorkriegs-Adreßbuch von 1939 erscheint sie erstmals als
Heinrich-Lersch-Straße.Von 1899 bis zu dieser Zeit gab es dort
immer nur die beiden Wohnhäuser Nr. 115 und 133. Während des II.
Weltkrieges sorgten neue Bebauungsabsichten dafür, daß die
Heinrich-Lersch-Straße mit Bekanntgabe vom 3. Oktober 1940 als
Straßenname schon wieder fortfiel. Die Zerstörungen im Kriege
und neue Überlegungen haben dann dazu geführt, daß das dortige
Gelände anderweitig genutzt wurde (Versuchsanstalt für
Binnenschiffahrt und Institute der neuen Universität Duisburg).
Hertzstraße
Neben der
Gaußstraße ist die Hertzstraße eine der beiden kurzen
Verbindungsstraßen zwischen Fraunhoferstraße und Sternbuschweg.
Am 25. Januar
1925 erhielt sie ihren Namen nach dem Physiker Heinrich Rudolf
Hertz (Hamburg 22.2. 1857 - 1.1.1894 Bonn), Professor der Physik
in Karlsruhe und Bonn. Er entdeckte u. a. die nach ihm benannten
Hertzschen Wellen, elektromagnetische Schwingungen, die eine der
Grundlagen der heutigen Funktechnik bilden.
Zusammen mit
der Bunsen-, Fraunhofer- und Gaußstraße ist hier ein
Straßenviertel mit Namen berühmter Naturwissenschaftler
entstanden.
Hessenstraße
Die „Straße
südwestlich des vorgesehenen (inzwischen vorhandenen)
Hallenbades an der Memelstraße zwischen Bismarck- und
Grabenstraße - parallel zur Klöcknerstraße (Oststraße)“ wurde am
4. September 1972 durch den Rat der Stadt Duisburg Hessenstraße
benannt.
Es ist nicht
ersichtlich, warum man gerade auf diesen Namen, den eines
deutschen Stammes und heutigen Bundeslandes, verfallen ist.
Möglicherweise war die Lautgleichheit mit der benachbarten
Memelstraße maßgebend, die ihrerseits an eine ehemalige deutsche
Landschaft erinnert.
Im Jahre 1977
stand als erstes das Haus Nr. 15, das der Duisburger
Gemeinnützigen Baugesellschaft gehört und das bis 1988 der
einzige Bau geblieben ist, zumal das Hallenbad an der
Memelstraße bis weit in den Bereich der Hessenstraße
hineinreicht.
Holteistraße
In Verlängerung
der Gustav-Freytag-Straße verbindet die Holteistraße die
Grabenstraße mit der Lotharstraße und geht dort in den
Forsthausweg über.
Die
Fluchtlinien der Goethestraße, wie sie zunächst hieß, wurden
1898 festgelegt. Mit der Bebauung wurde erst Ende der zwanziger
Jahre begonnen, der Ausbau der Straße selbst war erst um 1940
beendet.
Durch Beschluß
der Stadtverordnetenversammlung vom 14. April 1908 wurde die
Goethestraße zur Beseitigung von gleichlautenden Straßennamen im
Stadtgebiet in Holteistraße umbenannt.
Der
Schriftsteller und Schauspieler Karl von Holtei (Breslau
24.1.1798 - 12.2.1880 Breslau) war u. a. von 1837 bis 1839
Theaterdirektor in Riga und lebte längere Zeit in Berlin, Graz
und Breslau. Er hat das sogenannte Vaudeville in der Form des
zwischen Singspiel und Gesangsposse stehenden Liederspiels auf
der deutschen Bühne heimisch gemacht.
Hombergweg
Dieser schöne
Wanderweg beginnt am Rehweg in der Nähe der Kreuzung der
Eisenbahnlinie Speldorf-Hochfeld mit der Autobahn A 3, führt
dann unter denTunnel der Eisenbahnverbindung
Speldorf-Bissingheim überquert die Uhlenhorststraße und verläuft
dann bergauf zum Homberg, mit 77,4 Meter Höhe einer der höchsten
Kuppen des Duisburger Waldes, und endet am Worringer Reitweg.
Die Bezeichnung
ist entstanden aus der Wortverbindung „hoher Berg“.
Verschiedentlich wird in älteren Veröffentlichungen darauf
hingewiesen, daß es sich bei der früher „Hömberg“ genannten
Anhöhe um eine alte Kultstätte handeln solle.
Kalkweg
Der Kalkweg in
seiner heutigen Gestalt ist eine Hauptverkehrsstraße, die sich
vom Stadtteil Neudorf an Wanheimerort vorbei bis nach Wedau
hinzieht.Verfolgt man diese Streckenführung vom innerstädtischen
Bereich in die Außenbezirke, so beginnt sie am Südende des
Sternbuschwegs im Bereich der weiträumigen
Eisenbahnüberführungen nahe der diese noch überquerenden
Stadtautobahn A59. Im weiteren Verlauf bildet sie von der
Kruppstraße an bis zum Tilsiter Ufer, wo der Stadtteil Wedau
beginnt, die Westgrenze der Stadion- und Wedauer Sport-Anlagen.
Sodann teilt sie den Wedauer Wohnbereich ziemlich in der Mitte
und führt mitten in das Erholungsgebiet der Sechsseenplatte
zwischen Masuren- und Wambachsee hindurch, wo sie zum Fußweg
wird, der etwa 100 m hinter der schmalen Straße im Kneippgrund
auf einem Querpfad endet.
Im großen und
ganzen entspricht die heutige Straßenführung noch immer dem
Verlauf eines jahrhundertealten Weges mit gleicher Bezeichnung.
Doch läßt die auf der Westseite des Kalkweges (gegenüber der
Kruppstraße) verlaufende kurze, noch bis zu den genannten
Eisenbahnüberführungen reichende Straße „Alter Kalkweg“ in ihrem
nördlichen Teil die Richtung erkennen, die der Kalkweg
ursprünglich, fortgesetzt durch die Heerstraße und die
Musfeldstraße über das Marientor in den Kern der alten Stadt
Duisburg hinein, genommen hat, wobei seine Ursprünge vielleicht
bis in fränkische Zeit zurückgehen.
Der Name des
Kalkweges bezieht sich auf die Kalkfuhren, die aus der Ratinger
Gegend Kalk nach Duisburg brachten. 1404 erfahren wird, daß die
Abtei Werden ihren Kalkofen in der Drucht - Reste sind noch
erhalten - verpachtet. Daß dieser Ofen auch „Kalkofen in Lintorf“
genannt wurde, hängt mit der Nähe zur Siedlung Lintorf zusammen.
Über diesen Kalkofen gibt es zahlreiche Nachrichten bis in die
neueste Zeit. Aus dem Gebiet von Eggerscheidt und Ratingen
ziehen sich Kalkformationen in die Gegend von Lintorf, besonders
nördlich davon und bis zur heutigen Duisburger Stadtgrenze.
Der für
Duisburg bestimmte Kalk gelangte zur Lagerung in den „Großen“
und „Kleinen Kalkhof“ (vgl. hierzu Duisburger Straßennamen, T.
1, in: Duisburger Forschungen, Band 31, 1982, S. 284).
Kammerstraße
Auf älteste
Ursprünge im Hinblick auf die Namengebung geht die Bezeichnung
der Kammerstraße zurück, die gegenüber dem Ostausgang des
Duisburger Hauptbahnhofs beginnt, von dort in südöstlicher
Richtung durch den Ortsteil Neudorf verläuft, unter der Autobahn
A 3 hindurchführt, auf deren Ostseite dann als Kammerweg in den
Duisburger Wald aufsteigt und in der Nähe des „Heiligen
Brunnens“ sich in andere Waldwege verzweigt.
Der Name
Kammerweg taucht in der Form des „Kammersen Weges“ 1631 schon
auf, während die Kammerstraße unter dieser Bezeichnung zum
erstenmal im Duisburger Adreßbuch von 1879 vorkommt, wobei
gesagt wird, daß sie „von dem Rheinischen Bahnhofe hinter der
katholischen Schule über die Neudorfer Straße nach der Kammer im
Walde“ führe. Im letzten Teil deckt sich diese Straßenführung
offenbar mit der im Bereich des „Heiligen Brunnens“.
Am Ende der
Strecke, die heute noch den Namen „Kammerweg“ trägt (s. o.), hat
jener Teil des Waldes gelegen, der bis in neuere Zeit -
nachweisbar noch auf einer Zeichnung von 1897 - den Namen
„Kammer“ (= Kammerwald) führte und ein Rest landesherrlichen
Besitzes war, dessen Einkünfte der staatlichen Finanzverwaltung,
nämlich der sogenannten „Kammer“ zuflossen. (Ursprünglich war
der gesamte Wald Königsforst oder Reichswald gewesen.)
Kammerweg
Zum Kammerweg
s. die Angaben bei der Kammerstraße.
Karl-Lehr-Straße
Die
Karl-Lehr-Straße, die heute von der Düsseldorfer Straße unter
dem Bahngelände hindurch zum Sternbuschweg verläuft, hatte
früher eine etwas andere Linienführung, weiter nördlich in
Richtung auf die Bismarckstraße zu. Zwischen 1879 und 1904 hieß
die Karl-Lehr-Straße auch Bismarckstraße, vorher wurde das
Gelände einfach „an der Bicherouxschen Fabrik“ genannt, weil die
Straße zwischen dem Walzwerk der Gebrüder Bicheroux und der
Duisburger Aktiengesellschaft für Gießerei durchführte.
Nachdem
zwischen 1883 und 1886 der Duisburger Hauptbahnhof neu gebaut
wurde, mußte ein Teil dieser alten Bismarckstraße nach Süden
verlegt werden und führte nun von der Düsseldorfer zur
Grabenstraße. Im Oktober 1904 wurde dieses Straßenstück in
Karl-Lehr-Straße umbenannt, die ein Teil der vorgesehenen
Ringstraße vom Außenhafen bis zur Duissernstraße (s. bei
Karl-Jarres-Straße) war. Erst 1939 wurde sie bis zum
Sternbuschweg verlängert, indem ihr ein Teil der Waldstraße
zugeschlagen wurde.
Karl Lehr
(Meschede 1842 - 1919 Duisburg) war von 1879 bis zu seiner
Pensionierung im Jahr 1914 Bürgermeister von Duisburg und bekam
1881 den Titel Oberbürgermeister verliehen. Vorher war er als
Richter in Kirchhundem und Duisburg tätig gewesen. 1904 wurde er
zum Geheimen Regierungsrat und 1912 anläßlich seines 70.
Geburtstages zum Ehrenbürger der Stadt Duisburg ernannt.
Kettenstraße
Die
Kettenstraße führt von der Ludgeristraße zur Memelstraße. Ihre
Benennung ergab sich daraus, daß sie an der Kettenschmiede der
Firma „Duisburger Maschinenbau AG., vorm. Bechem & Keetman“
vorbeiführte. Die Kettenfabrikation dieser von August Bechem und
Theodor Keetman 1862 gegründeten Firma war ein bedeutender
Produktionszweig. U. a. wurde hier die größte je in Deutschland
geschmiedete Kette, die 300 Meter lange Ankerstegkette des
Schlachtschiffs „Fürst Bismarck“ mit Gliedern von 102 mm
Durchmesser geschmiedet. Der Ausbau der Straße begann im Jahre
1898.
Kiefernweg
Der Kiefernweg
verläuft als unbebauter Wald- und Wanderweg durch den Sportpark
Wedau vom Kalkweg bis zur Regattabahn.
1962 war er mit
Namen erstmals auf den Stadtplänen aufgeführt, obwohl es im
Stadtteil Duissern bereits einen Kiefernweg gab (s. d.).
Klöcknerstraße
Wer selbst
heute - nach zwei Jahrzehnten - von der„Klöcknerstraße“ spricht,
die lt. Ratsbeschluß vom 20. Februar 1969 ihren Namen erhielt,
handelt sich bei alteingesessenen Anwohnern noch Ärger ein. Denn
diese hängen an dem bis dahin offiziell gültigen und derzeit
noch inoffiziell verwendeten Namen „Oststraße“.
Diese
Bezeichnung der heute an der Neudorfer Straße gegenüber dem
Ostausgang des Hauptbahnhofes ihren Anfang nehmenden, zunächst
bis zum Ludgeriplatz in östlicher und von dort aus bis zur
Lotharstraße in südöstlicher Richtung führenden und die großen
Neudorfer Straßen wie Gneisenau- und Grabenstraße sowie
Stembuschweg rechtwinklig schneidenden Geschäftsstraße gibt
lediglich die Grundrichtung an, die ein uralter Feldweg nahm.
Im Jahre 1879
erhielt dieser zur Fahrstraße erweiterte Feldweg, der seinerzeit
nur bis über den heutigen Ludgeriplatz hinaus an die damalige
Zeche Neu-Duisburg (zwischen Hammer- und Kettenstraße) führte,
seinen Namen Oststraße, mit dem er zum erstenmal im Adreßbuch
erscheint. In den folgenden Jahrzehnten erhielt die Straße im
Rahmen fortschreitender Besiedlung Neudorfs ihre heutige Gestalt
und Länge.
Die Umbenennung
der Oststraße in Klöcknerstraße war als Ehrung des für Duisburg
so bedeutenden Unternehmers Peter Klöckner (Koblenz 8.11.1863 -
5.10.1940 Duisburg), seiner industriellen Leistungen und des
gerade für Duisburg immer stark engagierten Mäzenatentums der
Leitung der Klöckner-Werke gedacht.
Mit der
Übernahme eines Stahlwerks in Haspe (bei Hagen) im Jahre 1898
und der 1900 folgenden Leitung des seit 1918 Lothringer Hütten-
und Bergwerksverein genannten Unternehmens begann der
wirtschaftliche Aufstieg Peter Klöckners, der 1923 auf Grund der
durch das Ende des I. Weltkriegs veränderten Gesamtsituation die
industriellen Beteiligungen zur Klöckner-Werke AG. zusammenfaßte,
die ihren Sitz zunächst in Castrop-Rauxel und seit 1938 in
Duisburg bekam. Weitere wirtschaftliche Änderungen und
Einschnitte erfolgten nach dem II. Weltkrieg.
Klöcknerweg
Erst auf
neueren Stadtplänen, so z.B. dem von 1977, findet sich die
Namensbezeichnung Klöcknerweg für diesen von der Mülheimer
Straße, besser gesagt: von dem großen Parkplatz- Gelände südlich
davon nach Süden verlaufenden Weg, der nach etwa 300 m beim
Rundweg einmündet, sich von dort um den Wolfsberg herum nach
Osten wendet und nach knapp 250 m auf den die Duisburg-Mülheimer
Stadtgrenze kennzeichnenden Grenzweg trifft.
Als unbewohnter
Weg im Duisburger Stadtwald findet er sich in keinem Adreßbuch,
sondern dürfte seinen Namen im Rahmen forstamtlicher Wünsche zur
eindeutigen Kennzeichnung der Waldwege erhalten haben.
Der Hinweis auf
das für Duisburg so bedeutsame Unternehmen der Firma Klöckner
taucht hier auf, weil der Weg an Waldparzellen dieser Familie
vorbeiführt, die sich bis zu der schon auf Mülheimer Gebiet
liegenden „Wolfsburg“, der 1960 entstandenen Katholischen
Akademie des Bistums Essen, hinzogen.
Koloniestraße
Heute beginnt
die Koloniestraße am Verteiler Mercatorstraße, führt durch
denTunnel unter den Eisenbahngeleisen des Hauptbahnhofs durch
und in südöstlicher Richtung auf den Duisburger Wald zu, wo sie
an der Kreuzung mit der Bissingheimer und der Uhlenhorststraße
endet.
Ihr ungefährer
Verlauf ist bereits auf der ersten Katasterkarte von 1733
verzeichnet. Auf der Katasterkarte von 1824 wird der Teil
nördlich der Grabenstraße als Heidschen Weg oder Holzweg
bezeichnet, im Adreßbuch von 1867 mit „hinterm Bahnhof bis zur
Windmühle“. Der südliche Teil heißt 1867 ganz einfach „Colonie
Neudorf“.
Der Name „Coloniestraße“
erscheint erstmals im Adreßbuch von 1879 als Verbindung der
Neudorfer mit der Steinbruchstraße und 1880 unter der
Kennzeichnung „von der Friedhofstraße (heute verkürzte
Otto-Keller-Straße) bis zur Colonie und längs derselben weiter
bis zum Walde“. Diesen Verlauf behielt sie bei, bis Mitte der
dreißiger Jahre im Norden ein Tunnel als weiterer Zugang von
Neudorf zur Innenstadt angelegt und sie im Süden von der
Steinbruchstraße ab als Zubringer zur neu erbauten Autobahn
verlängert wurde.
Der Name der
Koloniestraße, dessen heutige Schreibweise sich um 1905
durchsetzte, erinnert an die Gründung des Stadtteils Neudorf,
der hier seinen Anfang nahm. Im Jahre 1770 erhielten 12 Familien
aus Hessen-Darmstadt, die man Kolonisten nannte, von Friedrich
dem Großen die Erlaubnis, sich auf der Duisburger Heide
anzusiedeln, um auf unkultiviertem Boden Bauernstellen
anzulegen. Sie errichteten ihre Häuser auf dem Teilstück der
Koloniestraße zwischen Graben- und Wildstraße.
Kommandantenstraße
Sie verbindet,
zunächst in leichtem Bogen, dann parallel der Eisenbahn von
Norden nach Süden verlaufend und im letzten Stück sich nach
Südosten wendend, die Koloniestraße mit der Karl-Lehr-Straße.
Dort trifft sie auf die aus nordöstlicher Richtung kommende
Grabenstraße (L 237). Noch bis zum Jahre 1965 hatte einTeil der
Straße, der zwischen Kolonie- und Grabenstraße liegt, zur
Wegnerstraße gehört.
Nachweislich
seit 1893 befand sich diese Straße (zunächst noch mit C
geschrieben) in der Planung. Erstmals wird sie im Adreßbuch von
1903 erwähnt, und zwar stand dort nur das Haus mit der Nummer
97, das der Tabakfabrik A. F. Carstanjen Söhne gehörte und in
dem der Werkmeister Carl Ebbinghaus wohnte.
Über die
Herkunft des offensichtlich Anfang der neunziger Jahre des 19.
Jahrhunderts festgelegten Straßennamens konnte nichts ermittelt
werden.
Kortumstraße
Sie führt heute
vom Sternbuschweg bis zur Kreuzung der Mozartstraße mit der
Lotharstraße. Das Teilstück bis zur Wildstraße wurde um 1909
angelegt. Ursprünglich sollte die Straße an der Grabenstraße
beginnen, dieser Plan wurde jedoch endgültig 1931
fallengelassen.
Die Bebauung
der Kortumstraße setzte erst mit der Anlage der
„Einschornsteinsiedlung“ ein (s. unter Gabrielstraße).
Sie trägt ihren
Namen nach dem Arzt und Schriftsteller Karl Arnold Kortum
(Mülheim 5.7.1745 - 15.8.1824 Bochum). Nach seinem Studium der
Medizin in Duisburg von 1763 bis 1767 war er als Arzt in Mülheim
und Bochum tätig. Daneben verfaßte er grotesk-komische
Heldengedichte in Knittelversen. Am bekanntesten ist die „Jobsiade“,
die Lebensbeschreibung eines verbummelten Theologiekandidaten
als Satire auf deutsches Spießertum und Studentenleben.
Krähenpfad
In Verlängerung
des Lerchenpfades verbindet der Krähenpfad im Duisburger
Stadtwald den Waldweg Berg und Tal mit dem Amselsteig.
Auf einem
Stadtplan von 1936 ist der Weg bereits eingezeichnet, und 1980
erscheint erstmals der Name Krähenpfad auf dem Stadtplan.
Krähen sind die
kleineren Verwandten des Kolkraben. In Europa lebt die
Saatkrähe. Da sie überwiegend Engerlinge frißt, ist sie für die
Landwirtschaft besonders nützlich.
Krähenweg
Der Krähenweg
führt im Duisburger Stadtwald vom Forsthausweg in gerader Linie
nach Süden, wobei er den Aktienweg überquert. Vom Kammerweg an
wird er als schmaler Weg in südöstlicher Richtung bis zum
Finkenpfad weitergeführt.
Die
Streckenführung dieses Waldweges wurde im Lauf der Jahrzehnte
verändert. 1878 begann er am Forsthausweg und endete hinter dem
Aktienweg im Wald. 1891 war er in gerader Linie vom Aktienweg
bis zum Nachtigallental durchgeführt. ImJahre 1925 erscheint der
Name Krähenweg erstmalig auf einem Stadtplan, und Anfang der
siebziger Jahre erhielt er seinen heutigen Verlauf.
Namenserklärung
s. Krähenpfad.
Krautstraße
Am 24. November
1896 stellte der Architekt und Bauunternehmer Heinrich Wilhelm
Vogt, Mülheimer Straße 19, den Antrag, die Baufluchtlinie eines
Feldweges festzulegen, da er beabsichtigte, am Sternbuschweg
Arbeiterwohnhäuser zu errichten. Dieser Feldweg führte von der
Grabenstraße bis zum Sternbuschweg. Im Mai 1898 wurde in der
Städtischen Baukommission der Vorschlag gemacht, diesen zur
Straße auszubauenden Feldweg Kohl- oder Krautstraße zu benennen.
Am 13. Juli 1898 entschloß man sich zu dem Namen Krautstraße.
Diese
Überlegungen wegen der Namensgebung lassen erkennen, daß, wie
der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau 1907 noch aus eigener
Kenntnis sagt, die Krautstraße über früheres Ackerland führte.
Im Adreßbuch
von 1899 wird die Krautstraße noch als unbebaut ausgewiesen. Ein
Jahr später werden die drei Häuser Nr. 24, 26 und 28 aufgeführt,
in denen Arbeiterfamilien wohnen, deren Eigentümer aber
ebenfalls Arbeiter sind. Das Adreßbuch von 1902 läßt erkennen,
daß nunmehr die Krautstraße auch über den Sternbuschweg bis zur
Wildstraße durchgeführt wurde.
Wie aus den
Amtlichen Mitteilungen der Stadtverwaltung Duisburg vom 21.
August 1923 hervorgeht, wurde „der Straßenzug zwischen
Rheinbaben- und Grabenstraße mit Krautstraße“ benannt. Diese
Benennung hat in den Duisburger Adreßbüchern keinen Niederschlag
gefunden. Nach Stadtplänen vor dem II. Weltkrieg ergibt sich,
daß damals eine Fußgängerverbindung in Verlängerung der
Krautstraße auf die seinerzeit wesentlich längere und auf die
Wegner-/Kommandantenstraße zulaufende Rheinbabenstraße hin
geschaffen worden war.
Durch
Kriegszerstörungen und hieraus resultierende Neubaumaßnahmen ist
dieses seit 1923 bestehende Straßenstück wieder weggefallen und
die - seit 1901/02 bestehende - Verbindung von Wild- und
Grabenstraße ist demgemäß auch die heutige Krautstraße.
Kreutzerstraße
Die
Kreutzerstraße verbindet die Mozart- mit der
Richard-Wagner-Straße und gehört zu der zwischen 1927 und 1930
errichteten „Einschornsteinsiedlung“ (s. unter Gabrielstraße).
Ihr Name wurde
in der Sitzung des Städtischen Tiefbauausschusses vom 2. Juli
1928 festgelegt, die Fluchtlinien am 1. Oktober 1928.
Welcher
Künstler der Straße seinen Namen gegeben hat, ließ sich nicht
sicher feststellen. In Frage kommen Konradin Kreutzer
(Meßkirch/Baden 22.11.1780 - 14.12.1849 Riga), Komponist,
Kapellmeister und u. a. Musikdirektor in Köln 1840-1842, der u.
a. durch die Vertonung von Uhlands Balladen und Liedern bekannt
wurde, und der Franzose Rodolphe Kreutzer (1766-1831), Dirigent,
Geiger und Musikpädagoge in Paris, dem Ludwig van Beethoven 1803
seine Violinsonate op. 47, A-Dur, widmete, die sogenannte
„Kreutzersonate“.
Kruppstraße
Am 19.
September 1921 erhielt die Zufahrtsstraße vom Kalkweg zum
Stadion den Namen „Kruppstraße“. Im gleichen Jahr wurde die
Straße bis zum „Verbindungsweg entlang dem Bahndamm in der
Wedau“ (der späteren Masurenallee) fertiggestellt.
1937 war die
ganze Straße bis zur Koloniestraße voll ausgebaut. Im April
dieses Jahres wurde die Endhaltestelle der Linie 3E von der
Koloniestraße in die Kruppstraße verlegt, da die Koloniestraße
als Zufahrt zur Reichsautobahn damit nicht belastet werden
sollte.
Im Jahre 1919
hatte die Firma Krupp ein etwa 100 Hektar großes Waldgelände in
Wedau, auf dem durch Ausbaggerung von Sand und Kies in den
vorangegangenen Jahrzehnten drei Seen mit einer Fläche von etwa
50 Hektar entstanden waren, der Stadt Duisburg überlassen. In
einem zwischen Oberbürgermeister Dr. Karl Jarres und den
Vorstandsmitgliedern der Friedrich Krupp AG. Essen, Heinrich
Vielhaber und Friedrich Klönne, unterzeichneten Vertrag vom 31.
Juli 1919 vermietete die Firma Krupp auf die Dauer von dreißig
Jahren für einen symbolischen Mietzins von 100 Mark das
Wedau-Gelände an die Stadt.
„Die Stadt
Duisburg beabsichtigt, für das Erholungsbedürfnis ihrer
Einwohner in der bei der Stadt gelegenen Wedau größere Anlagen,
darunter insbesondere ein Stadion und ein Strandbad zu schaffen.
Die Friedrich Krupp AG in Essen, der ein großes Gelände in der
Wedau gehört, ist bereit, die Stadt in diesen Bestrebungen zu
unterstützen.“
1931 ging das
gesamte „gemietete“ Gelände in städtischen Besitz über.
Bei der
Benennung der anzulegenden Straßen sowie der Seen griff man auf
Namen der Familie Krupp zurück. Der Margaretensee nach der
Ehefrau Friedrich Alfred Krupps, Berta- und Barbarasee wurden
nach seinen beiden Töchtern benannt.
Lenaustraße
In Fortsetzung
der Wildstraße, die, von Südwesten kommend, auf die Kammerstraße
stößt, verbindet die Lenaustraße die Kammerstraße mit der
parallel zu ihr nördlich verlaufenden Nettelbeckstraße.
Wie noch aus
dem Duisburger Adreßbuch von 1931 ersichtlich, war Ende der
zwanziger Jahre geplant gewesen, im Bereich der Neumühler Straße
(Obermeiderich) eine Lenaustraße auszubauen, die damals noch als
„unbebaut“ bezeichnet wird. Da bereits am 8. Mai 1929 in Neudorf
im Anschluß an die dort schon vorhandenen, nach Dichtern und
Schriftstellern benannten Straßen die Lenaustraße ihren Namen
erhalten hatte, deren erstes Haus (Nr. 45) 1930 bereits stand,
wurde im Mai 1931 durch den Wohnungs-Verein zu Duisburg als
Eigentümer dieses Hauses mit Erfolg der Antrag gestellt, die
gleiche Benennung für die Meidericher Lenaustraße fallen zu
lassen. Das folgende Adreßbuch von 1933 bringt dann nur - und
zum erstenmal - den Namen Lenaustraße für Neudorf.
Nikolaus Lenau,
eigentlich Nikolaus Niembsch Edler von Strehlenau (Csatád/Ungarn
13.8.1802 - 20.8.1850 Oberdöbling bei Wien) war der bedeutendste
österreichische Lyriker des 19. Jahrhunderts. Als politischer
Dichter trat er für Fortschritt, politische und religiöse
Freiheit ein. Seine Lyrik ist stark geprägt von denThemen
Einsamkeit, Schwermut und Vergänglichkeit. Besonders bekannt
geworden sind „Der Postillion“ und seine „Waldlieder“.
Lerchenpfad
Der Lerchenpfad
gehört noch zu den Wegebezeichnungen des Duisburger Stadtwaldes.
Dort zieht er sich auf der Ostseite der Autobahn A3 in deren
unmittelbarer Nähe und parallel zu ihr von Süden nach Norden
hin. Im Süden beginnt er bei dem von Westen nach Osten führenden
Waldweg „Berg und Tal“ - dort setzt ihn der Krähenpfad nach
Süden fort - und läuft im Norden westlich vom Eselsbruch an der
Brücke aus, die als Fortsetzung des Wolfsburgweges über die
Autobahn führt.
Über das genaue
Alter des Namens dieses Pfades ist nichts bekannt. Auf einer
undatierten, zeitlich vor 1936 einzuordnenden Karte des
Duisburger Waldes kommt er bereits vor, allerdings in der
Schreibung mit ä als Lärchenpfad, wodurch an diese besondere
Gattung von zur Familie der Kiefem gehörigen Nadelhölzern
erinnert werden sollte. Wann - vielleicht in Anlehnung an die
Lerchenstraße (s. dort) aus dem ä ein e wurde, ist unbekannt. In
Adreßbüchern kommt der Weg, da unbebaut und nur der
Ortsbestimmung im Duisburger Wald dienend, nicht vor.
Lerchenstraße
Die
Lerchenstraße beginnt an der Mülheimer Straße (zwischen
Manteuffel- und Gustav-Freytag-Straße), schneidet die
Bismarckstraße und stößt gegenüber der Flurstraße auf die
Grabenstraße.
Aus einer
kurzen Notiz in den Akten des Stadtarchivs Duisburg geht hervor,
daß erste Baufluchtlinien für die Lerchenstraße am 6. September
1898 festgelegt wurden. Doch zogen sich die Verhandlungen über
den beabsichtigten Verlauf der Straße noch bis zum 6. April 1909
hin, als die Stadtverordneten-Versammlung abschließend die
Fluchtlinien endgültig festlegte.
Somit konnten
die Bauarbeiten beginnen, und die Straße erscheint folgerichtig
zum erstenmal im Duisburger Adreßbuch von 1910, als das erste
Haus, die Nr.4, steht. Im darauf folgenden Adreßbuch finden sich
dann schon die Häuser 4, 6, 8 und 10 sowie die Nr. 9.
Der
Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau kannte das frühere Gelände,
durch das die Straße sich nun hinzog, noch aus eigener
Anschauung und beschrieb es als das, „wo früher auf Feld und
Heide die Lerche sang“.
Es ist
anzunehmen, daß es damals von diesem bekannten Singvogel dort
mindestens noch die drei als Feld-, Heide- und Haubenlerche
bekannten Arten gegeben hat.
Liliencronstraße
Zwischen
Stembuschweg und Grabenstraße stellt die Liliencronstraße die
Verbindung her und mündet dort mit leichter Verschiebung in die
Haroldstraße. Erst seit der Bekanntmachung vom 9. April 1939 in
der National-Zeitung besteht der Name Liliencronstraße. Vorher,
und zwar seit einem Beschluß der Stadtverordneten vom 14. April
1908, hatte sie Freiligrathstraße (nach dem Dichter Ferdinand
Freiligrath, 1810-1876) geheißen, und es war sogar geplant
gewesen, sie über den Sternbuschweg hinaus bis zur
Gneisenaustraße zu führen, was jedoch unterblieb. Die
Umbenennung erfolgte im Zuge der Beseitigung von mehreren
gleichen Namen im Stadtgebiet.
Der Dichter und
Schriftsteller Detlev Frhr. von Liliencron (Kiel 3.6.1844 -
22.7.1909 Alt-Rahlstedt bei Hamburg) ist durch seine Lyrik
bekannt geworden, die, durch den Zeitgeist geprägt, Themen aus
dem Bereich Schlacht und Soldatenleben, Seefahrt und Jagd, Adel
und Liebe in impressionistischer Weise behandelt, wobei ein
gewisser Sinn für Humor nicht verlorengeht.
Lortzingstraße
In dem rechts
und links der Koloniestraße entstandenen Musiker- oder
Komponistenviertel hat auch die Lortzingstraße ihren Platz.
Im Zuge der
Beseitigung gleicher Straßennamen in verschiedenen Stadtteilen
der 1905 aus den Städten Duisburg, Ruhrort und Meiderich
zusammengewachsenen Großstadt Duisburg wurde die Verbindung der
Koloniestraße zu der parallel am Alten Friedhof vorbeiführenden
Waldstraße, die Kastanienallee hieß, im Jahre 1909 in
Mendelssohnstraße umbenannt, vermutlich nach dem Komponisten
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847).
Seit dem 5.
Oktober 1935, als während des Dritten Reiches auch Straßennamen
„arisiert“ wurden, heißt die Straße Lortzingstraße.
Der Komponist
Albert Lortzing (Berlin 23.10.1801 - 21.1.1851 Berlin) war u. a.
1846 bis 1848 als Kapellmeister in Wien und von da an in Berlin
tätig. Er war ein Meister der volkstümlichen deutschen
Spieloper, dem die Werke „Zar und Zimmermann“, „Wildschütz“ und
„Undine“ zu verdanken sind.
Lotharstraße
Die
Lotharstraße führt von der Mülheimer Straße in südlicher
Richtung am Waldrand entlang zur Koloniestraße, auf die sie in
Höhe der Bahnlinie Speldorf-Lintorf trifft. Bis in die dreißiger
Jahre endete sie an dieser Bahnunterführung und wurde auf der
anderen Seite vom Rehweg fortgesetzt.
Ihr Verlauf ist
bereits auf der Katasterkarte von 1824 eingezeichnet. Sie wird
im Adreßbuch von 1867 als „Weg am Duisburger Wald vom Freischütz
zur Colonie“ und 1872 als „Weg von der Mülheimer Chaussee längs
dem Walde zum Schimkes-Wege“ (heutige Kammerstraße) bezeichnet.
Der Name erscheint erstmals im Adreßbuch von 1879. Damals führte
die Lotharstraße von der Mülheimer Straße zum Speldorf-Lintorfer
Bahndamm.
Der Name der
Straße erinnert an den deutschen König Lothar lll. (1125-1137),
der 1129 in Duisburg weilte und einen Streit zwischen den
Einwohnern Duisburgs und dem Verwalter des königlichen Forstes,
Herzog Walram von Limburg, vor seinem Gericht in Duisburg
beendete. Den Duisburger Bürgern wurde erlaubt, im Wald nach
ihrem Bedarf Steine zu brechen. Die hierüber ausgestellte
Urkunde ist die älteste, die im Stadtarchiv Duisburg vorhanden
ist.
Ludgeriplatz
Allen
Duisburger Stadtplänen, besonders denen der letzten Jahrzehnte,
ist gemeinsam, daß die Klöckner-(Ost-)Straße im Bereich westlich
der Ludgerikirche und der ebendort liegende Ludgeriplatz nicht
eindeutig gegeneinander abgegrenzt sind, sondern, wie auch in
der Wirklichkeit, ineinander übergehen.
Im Zusammenhang
mit dem Wunsch, den die katholische Kirchengemeinde am 24. März
1888 wegen des Namens der Ludgeristraße geäußert hatte, war auch
zum Ausdruck gebracht worden, daß der Platz um die Kirche selbst
Ludgeriplatz genannt werde (s. u. Ludgeristraße).
Hinsichtlich
des gesamten freien Platzes, speziell nach Westen, auf die
Oststraße zu, auf dem die Stadt schon damals einen Markt plante,
kam es wegen des Ankaufs einzelner Parzellen zu keiner Einigung
mit der Kirchengemeinde. Deren Areal um die Ludgenkirche herum,
im wesentlichen in der Verlängerung der Ludgeristraße gelegen,
erhielt den Namen Ludgeri-Kirchplatz und erscheint mit umbauten
Häusern unter dieser Bezeichnung erstmalig im Duisburger
Adreßbuch von 1896. Die der Stadt gehörigen Grundstücke von der
Oststraße an (dort, wo sie nach Südosten abknickt) bis zum
Ludgenplatz scheint zunächst als unbebautes Gelände namenlos
geblieben und als Anhängsel an die Oststraße betrachtet worden
zu sein. Doch mit Beginn von Baumaßnahmen im Jahre 1901 mußten
auch diese Parzellen einen Namen erhalten. Und so erscheinen sie
im Adreßbuch von 1902 erstmalig als Ostplatz, wo sich damals als
erstes das Haus Nr. 13 befand.
In den
folgenden Jahren ergaben sich bei Zunahme der Bebauung des
Ostplatzes mit Bezug auf den benachbarten Ludgerikirchplatz
„zahlreiche Verwechslungen“, bei denen „selbst die Briefträger“
sich zuweilen irrten. Hierauf wies am 8. November1909 der
Kaufmann Siegmund Amberg, Inhaber der bedeutenden Getreidefirma
Amberg & Klestadt hin, der am Ostplatz 15 wohnte. Da nur 4
Häuser eine andere Straßen- und Nummernbezeichnung bekommen
mußten, kam die Duisburger Stadtverwaltung dem Wunsche Ambergs
nach, indem die Städtische Baukommission in ihrer Sitzung vom
14. Februar 1910 dem Ostplatz und dem Ludgerikirchplatz den
gemeinsamen Namen Ludgeriplatz gab.
Zur Herkunft
des Namens Ludgeriplatz s. unter Ludgeristraße.
Ludgeristraße
Die
Ludgeristraße beginnt an der Mülheimer Straße und führt - etwas
westlich versetzt gegenüber der nördlich dort einmündenden
Hansastraße - auf die Ludgenkirche zu, die sie im Osten
umschließt, während im Westen die Klöckner-(Ost-)Straße mit
Ludgeriplatz an die Kirche stößt.
Mit Schreiben
vom 24. März 1888 an Oberbürgermeister Karl Lehr bekundete die
katholische Kirchengemeinde ihre Absicht, „in Neudorf eine neue
Kirche zu errichten“. Dabei legte sie Wert darauf, daß die auch
heutzutage noch so heißende Ludgeristraße diese Bezeichnung mit
Hinblick auf den Namen der neuen Kirche erhalten solle. „Der
Platz um dieselbe“ werde „also naturnothwendig Ludgeri-Platz
heißen“ müssen. Am 21. Juli 1988 stimmte die Stadt dem Vorschlag
zu, die „von der Mülheimer Straße direkt auf die neue Kirche
hinführende Straße“ Ludgeristraße zu nennen.
Zum
Ludgeriplatz und seiner Gestaltung s. dort.
1889/90
entstand die Ludgerikirche zunächst als Notkirche, an deren
Stelle 1898 die heutige Kirche trat, eine neugotische
dreischiffige Basilika.
Der Heilige
Ludger oder Liudger (Friesland um 744 - 26.3.809 Billerbeck/Westf.)
war der erste Bischof von Münster. Seine Bedeutung liegt in der
Missionierung Frieslands und der Gründung des Klosters, der
späteren Reichsabtei, Werden (heute zu Essen).
Lützowstraße
Die zunächst
Jägerstraße genannte Lützowstraße verbindet die Mülheimer mit
der Kettenstraße. Seit 1896 wurden Verhandlungen von Vertretern
der Zeche Neu-Duisburg und anderen Unternehmern mit der Stadt
Duisburg wegen der Erschließung des Geländes geführt. Die
Offenlegung der Pläne und der Ausbau der 156 Meter langen Straße
erfolgten seit 1898. In demselben Jahr kommt auch erstmals die
Bezeichnung Jägerstraße vor, ohne daß erklärt wird, was zu
dieser Namengebung geführt hat.
Im Zuge der
Umbenennungen nach dem Zusammenschluß der Städte Duisburg,
Meiderich und Ruhrort 1905 erhielt sie nach 1908 den Namen
Lützowstraße, da es in Meiderich ebenfalls eine Jägerstraße gab.
Adolf Freiherr
von Lützow (Berlin 18.5.1782 - 6.12.1834 Berlin) war preußischer
Reiteroffizier und Freischarführer in den Freiheitskriegen. Im
Februar 1813 bildete er aus nichtpreußischen Freiwilligen das
Lützowsche Freikorps (Schwarze Schar), in das u. a. Theodor
Körner, Ludwig Jahn, Josef von Eichendorff und viele Studenten
begeistert eintraten. Am 17. Juni 1813 wurde das Korps von den
Franzosen in Kitzen (in der Nähe von Leipzig) aufgerieben.
Manteuffelstraße
Die 1891
gegründete „Duisburger Buntweberei Kohlstadt & Crone“ beantragte
im Jahre 1903 die Errichtung einer neuen Straße, um eine
Verbindung ihrer Produktionsstätte an der Bismarckstraße mit der
Mülheimer Straße herzustellen. Für Anlegung und Ausbau dieser
Straße stellte das Unternehmen der Stadt Duisburg die Summe von
25.000 Mark „zum sukzessiven Abruf“ nach Bedarf zur Verfügung.
Nach
Vorstellung der Firma sollte die nur 145 m lange Straße mit
Vorgärten (um ein „villen-straßenartiges Aussehen zu erreichen“)
und 52 Rotdorn-Bäumen ausgestattet werden und den Namen
Roonstraße erhalten. Am 4. Oktober 1904 stimmte die Städtische
Baukommission diesem Vorschlag zu.
Nach dem
Zusammenschluß der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich im
Jahre 1905 erfolgte nach 1908 wegen der in Meiderich ebenfalls
vorhandenen Roonstraße die Umbenennung in Manteuffelstraße.
Damit wurde anstelle des preußischen Generalfeldmarschalls Graf
Albrecht von Roon (1803 - 1879) des Freiherrn Edwin von
Manteuffel (Dresden 24.2.1809 - 17 6.1885 Karlsbad) gedacht,
ebenfalls eines preußischen Generalfeldmarschalls, der seit 1857
Chef des preußischen Militär-Kabinetts und nach dem
Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erster Statthalter im
Reichsland Elsaß-Lothringen war.
Margaretenstraße
Die
Margaretenstraße führt von der Kruppstraße an Stadion,
Schwimmstadion und Eissporthalle vorbei zur
Friedrich-Alfred-Straße.
Seit Ende der
achtziger Jahre wird hier die Sportschule Duisburg-Wedau/Landes-
und Bundesleistungszentrum gebaut.
Die seit 1926
bestehende Straße wurde benannt nach der Ehefrau Friedrich
Alfred Krupps, Margaret(h)e Krupp geb. Freiin v. Ende (geb.
15.3.1854, gest. 24.2.1931).
1912 ernannte
die Stadt Essen sie zur Ehrenbürgerin. Sichtbarstes Zeichen
ihres Wirkens sind verschiedene Stiftungen, mit deren Hilfe am
Westrand von Essen-Rüttenscheid der Stadtteil Margarethenhöhe
entstanden ist (s. a. Kruppstraße).
Masurenallee
Die
früher„Schwarzer Weg“ genannte Straße führt von der Kruppstraße
aus an Barbarasee, Regattabahn, Bundesbahnausbesserungswerk
Wedau und Wedauer Brücke sodann als einseitig bebaute Straße am
Stadtteil Wedau vorbei, verläuft dann parallel zu Eisenbahnlinie
und Masurensee und endet hinter dem Haltepunkt
Duisburg-Wedau-Entenfang an der Straße Lintorfer Waldweg in der
Heltorfer Mark.
Im Dezember
1930 beschloß die Stadtverwaltung, diesen Weg, der zu dieser
Zeit von der Eisenbahnwerkstätte (wie das
Bundesbahnausbesserungswerk damals hieß) zur Kruppstraße führte,
durch „Wohlfahrtserwerbslose“ mit Material von den
Ausbaggerungen an der Regattabahn anschütten zu lassen. 1932
wurde der Weg befestigt und im August war der Ausbau des
„Schwarzen Weges“ beendet.
Als Zufahrt zur
Reichsautobahn gewann der Teil des Weges zwischen
Ausbesserungswerk und Wedauer Straße an Bedeutung. Hier wurden
Ende der dreißiger Jahre Rad- und Fußwege angelegt.
Im September
1939 legte der Bauverein Wedau Anträge auf Kanalisierung für im
Bau befindliche Häuser an der Masurenallee zwischen Wedauer und
Speldorfer Straße (heute Am See) vor. Bei den Neubauten handelte
es sich laut Angaben des Bauvereins „um Vierjahresplanbauten,
die aus Gründen der Landesverteidigung fertiggestellt werden
müssen“.
Die im März
1937 erfolgte Umbenennung in Masurenallee soll darauf
zurückzuführen sein, daß dieses wald- und seenreiche Gebiet
Duisburgs an die ostpreußische Landschaft Masuren erinnert.
Diese
Landschaft Masuren mit gleichnamiger Urbevölkerung wurde seit
dem 14. Jahrhundert durch den Deutschen Orden und die
preußischen Herzöge kolonisiert. Im I. Weltkrieg wurden hier
unter Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg zwei Schlachten
gegen die eingedrungene russische Armee siegreich entschieden.
Auch die Erinnerung daran hat damals offensichtlich zur
Benennung der Straße beigetragen. 1920 hatte sich übrigens die
masurische Bevölkerung zu 97,5 Prozent für den Verbleib beim
Deutschen Reich ausgesprochen. Seit Ende des II. Weltkrieges
gehört Masuren zu Polen.
Max-Reger-Straße
Die
Max-Reger-Straße verbindet die Gneisenaustraße mit der
Lotharstraße, parallel zur nördlich davon verlaufenden
Finkenstraße.
Auf Vorschlag
der Max-Reger-Gesellschaft in Leipzig sollte anläßlich des 6.
deutschen Reger-Festes in Duisburg im Juni 1928 eine Straße nach
Max Reger benannt werden. Sie fand sich in der 1928/29 erbauten
Siedlung des Gemeinnützigen Bauvereins Duisburger
Kriegsbeschädigter. Durch Beschluß des Städtischen
Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 erhielt die Straße ihren
Namen.
Der Komponist
Max Reger (Brand/Fichtelgebirge 19.3.1873 - 11.5.1916 Leipzig)
war von 1901 bis 1907 Theorielehrer in München, ab 1907
Universitätsmusikdirektor und Kompositionslehrer in Leipzig, ab
1911 war er gleichzeitig Hofkapellmeister in Meiningen. Max
Reger hat der Orgel- und Kammermusik in Deutschland zu neuem
Ansehen verholfen. Von 1907 bis 1915 war Reger mehrfach in
Duisburg aufgetreten.
Memelstraße
Die Memelstraße
ist eine der Verbindungen von der Mülheimer zur Grabenstraße.
Nach Norden ist ihre Verlängerung die Bechemstraße, im Süden
endet sie an der Grabenstraße etwas nördlich der Hessenstraße.
Unter dem Namen
Zechenstraße führte sie, erstmals im Duisburger Adreßbuch von
1880 nachgewiesen, zunächst von der Mülheimer Straße bis zur
Bismarckstraße. Schon um 1907 wurde der Ausbau der Zechenstraße
bis zur Grabenstraße beabsichtigt, der offenbar um 1924 beendet
war, denn erst im Adreßbuch von 1925/26 wird die Zechenstraße in
dieser Gesamtlänge aufgeführt.
Bei der ersten
Nennung des Straßennamens 1880 wird die Lage der Straße
beschrieben als „längs der Zeche Neu-Duisburg“. Damit wird an
die in diesem Bereich ab 1854 konsolidierte Steinkohlenzeche
erinnert, deren Förderung jedoch über wiederholte Anfänge nicht
hinausgekommen war.
Nachdem -
vermutlich schon seit längerer Zeit - von den Anwohnern der
Zechenstraße, wie es in einem Schreiben vom 12. Februar 1935
heißt, „mehrfach der Wunsch der Beseitigung dieser Bezeichnung
geäußert“ worden war, da in der Öffentlichkeit ein falscher
Eindruck über ihr Wohngebiet und sein Umfeld entstehen konnte,
nahm man die Anregung des Memellandbundes, Gruppe
Rheinland-Westfalen, auf und benannte die Zechenstraße mit
Wirkung vom 11. März 1935 in Memelstraße um, wodurch die
Erinnerung an den östlichsten Teil des Deutschen Reiches
wachgehalten werden sollte, der laut Versailler Friedensdiktat
von Deutschland abgetrennt, 1923 von Litauen besetzt, am 22.
März 1939 an das Reich zurückgegeben wurde und nach dem II.
Weltkrieg an die Litauische Sowjetrepublik kam.
Mörikestraße
Durch den
Bebauungsplan von 1911 wurde die Mörikestraße, die von der
Gneisenaustraße in östlicher Richtung verläuft und im rechten
Winkel auf die von Süden kommende Andersenstraße stößt,
festgelegt. Als Name wurde in der Sitzung der Städtischen
Baukommission vom 7. Oktober 1912 zunächst auf Vorschlag des
Beamtenwohnungsvereins Sachsenweg gewählt (nach Lothar von
Sachsen, dem als Lothar III. bekannten Kaiser, s. a.
Lotharstraße). Um Verwechslungen mit der Sachsenstraße in
Ruhrort zu vermeiden, beschloß die Baukommission in ihrer
Sitzung vom 25. August 1916, sie in Heinestraße umzubenennen.
Die Vorschläge des Beamtenwohnungsvereins, Nettelbeck- oder
Martastraße, wurden verworfen. Da man kurze Zeit später aber
feststellte, daß es in Meiderich bereits eine unbebaute
Heinestraße gab, erfolgte am 12. September 1916 die Umbenennung
in Mörikestraße. Erst 1922/23 wurde mit der Bebauung durch den
Beamtenwohnungsverein begonnen.
Der Dichter
Eduard Mörike (Ludwigsburg 8.9.1804 - 4.6.1875 Stuttgart) war
bis 1843 Pfarrer und von 1851 bis 1866 Literaturlehrer am
Stuttgarter Katharineum. Er wurde bekannt durch seine Gedichte,
Romane, Märchen und Novellen.
Mozartstraße
Die
Mozartstraße verbindet die Kolonie- mit der Lotharstraße.
Ihre
Baufluchtlinien wurden in der Ratssitzung vom 1. März 1904
festgelegt. Ihren Namen erhielt sie in der Sitzung der
Städtischen Baukommission vom 4. Oktober 1904. Die Straße blieb
unbebaut, bis der Gemeinnützige Bauverein in Essen hier die
„Einschornsteinsiedlung“ erbaute (s. Gabrielstraße).
Wolfgang
Amadeus Mozart (Salzburg 27.1.1756 - 5.12.1791 Wien) schuf als
Komponist Werke sämtlicher Gattungen: Serenaden, Kammermusik,
Sinfonien, Konzerte, Kirchenmusik und Opern wie z. B. „Die
Entführung aus dem Serail“ (1781/1782), „Figaros Hochzeit“
(1786), „Die Zauberflöte“ (1791).
Mülheimer
Straße
Ihrem Namen
entsprechend führt diese Straße von der Mülheimer Stadtgrenze im
Osten (an der Monningstraße) nach Westen und stößt nördlich des
Duisburger Hauptbahnhofes unter den Bahngeleisen auf die
Königstraße.
Die heutige
Mülheimer Straße, zeitweilig in ihrem Verlauf vom Anfang des
Duisburger Waldes bis zur Speldorfer Grenze als Mülheimer
Chaussee bezeichnet, ist nicht von altersher vorhanden gewesen,
sondern sie wurde erst 1834 nach dem Abbruch des Kuhtors
angelegt. Erste Anregungen aus der Bürgerschaft von Duisburg und
Essen zur Herstellung einer zweckdienlicheren Verbindung als der
bisherigen zwischen den beiden Städten werden im Jahre 1815
erkennbar.
Ursprünglich
hieß die gesamte Straßenverbindung vom Duisburger Kuhtor in
Richtung Mülheim Speldorfer oder auch Mülheimer Straße, wobei
der „Buchenbaum“ mit einbezogen war. Auf dem Stadtplan des
Johannes Corputius von 1566 wird der erste Teil, der 1850 zur
Königstraße wird, ganz allgemein der „Weg nach Essen“ genannt.
Die in früherer
Zeit am meisten benutzte Straße nach Mülheim ging nicht vom
Kuhtor aus. Sie begann vielmehr am Stapeltor und führte im Zuge
der heutigen Kardinal-Galen-Straße durch den Wald am
Schnabelhuck vorbei nach Schloß Broich.
Als 1834 die
neue Verbindung nach Mülheim (unter Einbeziehung der heutigen
Königstraße) geschaffen worden war, wurde die Straße Am
Buchenbaum zur Nebenstraße. Die Mülheimer Straße selbst wurde um
die Mitte des vorigen Jahrhunderts mit Ulmen bepflanzt und
entwickelte sich zu einem vornehmen Villenviertel.
Verwaltungsmäßig trennt die Mülheimer Straße die Stadtteile
Duissern (im Norden) und Neudorf (im Süden).
Nachtigallental
Der Waldweg
Nachtigallental liegt nördlich der Eisenbahnstrecke nach Mülheim
und folgt ihr von der Autobahn A3 bis zum Grenzweg an der
Stadtgrenze nach Mülheim.
Er ist bereits
auf einem Stadtplan von 1878 verzeichnet, aber erst 1925
erscheint der Name erstmals auf einem Stadtplan.
Die Nachtigall
ist ein Singvogel, der zur Drosselgruppe der „Erdsänger“ gehört.
Ihr Winterquartier ist das tropische Afrika.
Nettelbeckstraße
Die
Nettelbeckstraße ist die Verbindung vom Sternbuschweg zur
Lotharstraße über die Gneisenaustraße hinweg, an den von Süden
kommenden Straßen Schenkendorf- und Lenaustraße vorüber, wobei
zuletzt die Eichendorffstraße durchquert wird. Die Fortsetzung
der Nettelbeckstraße (nach Nordwesten) über den Sternbuschweg
hinaus ist der Schemkesweg.
Die Straße
entstand je nach der Bebauung in verschiedenen Abschnitten.
In den Akten
taucht der Name der Straße zum erstenmal am 18. Januar 1929 im
Zusammenhang mit beabsichtigten Baumaßnahmen des Duisburger
Wohnungsbauvereins auf. Die erste Erwähnung im Adreßbuch findet
sich 1930 mit einigen - noch namenlosen - Neubauten. 1931 werden
dort die ersten 7 bewohnten Häuser genannt, deren Eigentümer der
Wohnungsbauverein Duisburg, Sitz Akazienhof, ist.
Zur gleichen
Zeit gibt es in Hamborn-Schmidthorst eine Nettelbeckstraße.
Joachim
Nettelbeck (Kolberg/Pommern 20.9.1738 - 29.1.1824 Kolberg),
zunächst Seemann, dann Brauer, der sich schon 1761 bei der
Belagerung Kolbergs durch die Russen ausgezeichnet hatte,
verteidigte seine Vaterstadt als Bürgeradjutant zusammen mit dem
preußischen Heerführer von Gneisenau (s. Gneisenaustraße) 1807
erfolgreich gegen die Franzosen. Für seine Verdienste erhielt er
verschiedene Ehrungen durch den preußischen König.
Neudorfer Markt
An der Ostseite
der Neudorfer Straße, nördlich von der Bismarckstraße, südlich
von der Seilerstraße und im Osten, gegenüber der
Christus-Kirche, von der Hebbelstraße begrenzt, liegt der
Neudorfer Markt.
Die Anlage
dieses (neuen) Marktes wurde am 14. Juli 1891 in der Duisburger
Stadtverordneten-Versammlung beschlossen. Ein Ausbau des
Marktplatzes konnte erst im Jahre 1893 beginnen, nachdem
gerichtliche Entscheidungen wegen Grundstückseinsprüchen
einzelner alteingesessener Neudorfer Bürger erreicht worden
waren.
Neudorfer
Straße
Hinter der
Eisenbahnunterführung, gegenüber dem „Haus Königsberg“ bzw. am
Verwaltungsgebäude der Firma Klöckner, wo auch die Mülheimer
Straße ihren Anfang nimmt, beginnt die Neudorfer Straße, führt
zunächst parallel der Bahn nach Süden, wo sie auf die Neue
Fruchtstraße stößt. Dort wendet sie sich in leichtem Bogen in
südöstliche Richtung, bis sie zusammen mit der Grabenstraße auf
die Koloniestraße trifft.
Bis über die
Mitte des vorigen Jahrhunderts hinaus wurde die Neudorfer Straße
der „Weg“ oder die „Heergasse nach Neudorf“ genannt. Im Jahre
1868 wurde dieser Weg „chausseemäßig ausgebaut“. In den
folgenden Jahren kommen die unterschiedlichsten Bezeichnungen in
den Akten im Stadtarchiv Duisburg vor, so 1870 und 1871
Heergasse nach Neudorf, 1872 Weg nach Neudorf (Heerstraße). Im
gleichen Jahre 1872 wird im Duisburger Adreßbuch zum erstenmal
klar unterschieden zwischen der „Heergasse nach dem Grunewald“
und der„Heergasse nach der Colonie“.
Mit der ersteren war die heutige Heerstraße, mit der letzteren
die jetzige Neudorfer Straße gemeint. So blieb es bis 1876, dann
erhielt die spätere Heerstraße den Namen Heergasse (ohne
Zusatz), während die in Neudorf verlaufende Straße weiter mit
dem Zusatz „nach der Colonie“ erschien. 1877 ändert sich bei
beiden nur, daß aus der Heergasse jeweils die Heerstraße wird,
vermutlich weil beide nach Düsseldorf führenden Straßen eine
entsprechende Verbreiterung und Pflasterung erhalten hatten.
Ab 1879 können
keine Verwechslungen mehr vorkommen; denn von nun an steht der
in den Adreßbüchern genannten, „vom Marientor (am Siechenhaus
vorbei) bis zum Grunewald an der Düsseldorfer Straße“ führenden
Heerstraße die nun erstmalig genannte Neudorfer Straße (als die
ehemalige Heergasse nach Neudorf) gegenüber, die hier klar
ausgewiesen „von der Mülheimer Chaussee bis zur Coloniestraße“
verläuft. Während es in einem verbesserten (!) Nachtrag zum
Adreßbuch 1879 heißt, daß diese Straße „von der Wanheimer(!)
Straße bis zur Colonie“ Neudorfer Straße heiße und dieser Fehler
bis zum Adreßbuch von 1886 mitgeschleppt wird, wird dann ab 1887
die Neudorfer Straße wieder richtig als „von der Mülheimer
Straße bis zur Kolonie“ und Anfang dieses Jahrhunderts präziser
"bis zur Grabenstraße“ verlaufend gekennzeichnet.
Die Benennungen
Heergasse und Heerstraße weisen auf den Zweck solcher Straßen
hin, nämlich insbesondere Transporte von Truppen und
Kriegsmaterial dort vornehmen zu können; in den hier
vorliegenden Fällen also in neuerer Zeit bei Konflikten zwischen
dem brandenburg-preußischen Herzogtum Kleve und dem
wittelsbachischen Herzogtum Berg.
Neue
Fruchtstraße
Die Neue
Fruchtstraße ist die kurze, östlich der Eisenbahnunterführung
beginnende nördliche Verbindung von der Koloniestraße zur
Neudorfer Straße (parallel zur Bundesbahn).
Der Name läßt
vermuten, daß es auch eine „alte“ Fruchtstraße gibt oder gegeben
hat. In der Tat bestand seit ihrer Anlage und Benennung im
September 1900 bis zum Jahre 1954 eine Fruchtstraße, die zwar
auch, und damals unmittelbar an die Eisenbahnunterifihrung
anstoßend, an der bis an diese durchgezogenen Otto-Keller-Straße
begann und, in schräger, d. h. nordöstlicher Richtung
verlaufend, an der gleichen Stelle wie heute die Neue
Fruchtstraße auf die abknickende Neudorfer Straße stieß.
Im Zuge der
Wiederaufbaumaßnahmen nach dem II. Weltkrieg und der dadurch
gelegentlich veränderten Baufluchtlinien von Straßen genehmigte
der Rat der Stadt Duisburg in seiner Sitzung vom 17. Oktober
1952 den Namen dieser im Bereich der ehemaligen Fruchtstraße
gelegenen Neuen Fruchtstraße. Das erste Duisburger
Nachkriegsadreßbuch, das wieder ein Straßenverzeichnis bringt,
das von 1956, führt, nachdem die Fruchtstraße am 25. Juni 1954
offiziell aufgehoben war, demnach die Neue Fruchtstraße auf,
läßt aber unter „Fruchtstraße“ erkennen, daß noch ein der
Bundesbahn gehörendes Haus (die Nr. 6) im Bereich dieser
ehemaligen Straße vorhanden war, das bei Herausgabe des nächsten
Adreßbuchs 1959 nicht mehr existierte.
Der Name
Fruchtstraße erklärt sich dadurch, daß sie früher als Fahrweg
durch Ackerland führte, auf dem Getreide stand, wofür der
Sammelname „Frucht“ gebräuchlich war. Außerdem gelangte man auf
diesem Wege zu der 1821 auf der Neudorfer Heide errichteten und
nach einem späteren Besitzer als Erbslöh-Mühle bezeichneten
Mühle, in der noch bis zum Ende des 1. Weltkriegs Getreide
gemahlen wurde. Diese unter Denkmalschutz gestellte und seit
1919 auf dem von der Reichsbahn gekauften Gelände stehende
Mühle, deren Rumpf noch Anfang der vierziger Jahre vorhanden
war, wurde im II. Weltkrieg fast ganz zerstört, so daß die Reste
der Ruine 1955 abgetragen worden sind.
Nibelungenstraße
Genau in der
Mitte zwischen Koloniestraße und Waldstraße und parallel hierzu
verläuft die Nibelungenstraße von der Wildstraße bis zur
Straußstraße bzw. in den Straußplatz hinein.
Im Duisburger
Adreßbuch von 1908 taucht die Nibelungenstraße zum erstenmal als
„unbebaut“ auf. Es ist daher anzunehmen, daß der Name für die
projektierte Straße 1907 festgelegt wurde. Das Gleiche gilt
übrigens für die Richard-Wagner-Straße, die damals noch - die
spätere Hans-Pfitzner-Straße miterfassend - von der Waldstraße
bis zur Lotharstraße geplant war.
Erst Mitte der
zwanziger Jahre befaßte man sich mit dem Ausbau der
Nibelungenstraße, und 1928 finden sich im Adreßbuch die ersten
sechs Häuser.
Einen Hinweis
darauf, weshalb man in diesem Straßenbereich nicht einen
weiteren Komponisten als Namenspatron herangezogen hat, gibt es
nicht. Vermutlich hat man beim Namen Richard Wagner an dessen
allgemein bekanntestes Werk, den „Ring des Nibelungen“ gedacht.
Das um 1200
entstandene Nibelungenlied verarbeitet in einem
mittelhochdeutschen Epos verschiedene altgermanische
Sagenkreise, v.a. das Siegfried-Brunhild-Motiv und den Untergang
des - auch als Nibelungen bezeichneten - Volksstammes der
Burgunden am Hof des Hunnenkönigs Etzel.
Oberer Burgweg
Der Waldweg
Oberer Burgweg verbindet den Rundweg mit dem Drachensteig (bei
Haus Hartenfels) in gerader Linie.
Er ist bereits
auf einem Stadtplan von 1891 eingezeichnet, aber erst 1925
erscheint der Name erstmals auf einem Stadtplan.
Die Bezeichnung
weist möglicherweise auf den burgartigen Charakter von Haus
Hartenfels hin oder die nahe Wolfsburg in Mülheim
(Ausflugslokal).
Otto-Keller-Straße
Die
Otto-Keller-Straße verläuft heute vom Ostausgang des
Hauptbahnhofs parallel zu den Gleisanlagen und dann in einem
Bogen auf die Neue Fruchtstraße.
Ursprünglich
war sie als Friedhofsweg von der Mülheimer Straße aus an der
Bahnstrecke vorbei bis zur Koloniestraße und dann weiter etwa in
der Linienflihrung der heutigen Kommandantenstraße bis zur
Karl-Lehr-Straße und damit auf den Alten Friedhof am
Sternbuschweg zugelaufen. Der Friedhofsweg ist erstmals im
Adreßbuch von 1879 erwähnt. Um 1890 werden die ersten Häuser
gebaut, die 1899 an die Kanalisation angeschlossen sind. Nach
dem Zusammenschluß der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich
(1905) erfolgte um 1909 die Umbenennung in Otto-Keller-Straße,
da es auch in Meiderich eine Friedhofsstraße gab.
1925 bestand
die Straße aus zwei Teilen: Einerseits von der Mülheimer Straße
bis zur (Neuen) Frucht-Straße, zum anderen von der Kolonie- bis
zur Karl-Lehr-Straße, während die Kommandantenstraße eine kurze
Verbindung zwischen der Grabenstraße und der Otto-Keller-Straße
war.
Nach Ende des
II. Weltkrieges ist durch Umgestaltung des ganzen Bereiches das
letzte Stück der Otto-Keller-Straße von der Kreuzung mit der
Kommandantenstraße bis zur Karl-Lehr-Straße weggefallen, der
obere Teil dieses Straßenzuges dagegen bis zur Koloniestraße in
die Kommandantenstraße miteinbezogen worden, so daß die
Otto-Keller-Straße nun nur noch aus dem Teilstück Mülheimer bis
Neue Fruchtstraße bestand.
In den
achtzigerJahren ist das Gelände des Ostausganges des
Hauptbahnhofs in Richtung Mülheimer Straße durch den U-Bahn-Bau
und die Anlage neuer Parkplätze völlig verändert worden. Dabei
ist dann auch dieser nördliche Teil der Otto-Keller-Straße
weggefallen.
Otto Keller
wurde am 8. Mai 1830 in Hamm geboren und verstarb am 13. Juli
1901 in Duisburg. Von 1863 bis 1873 war er Duisburger
Bürgermeister. Während seiner Amtszeit wurden die erste
Wasserleitung gelegt sowie die Kanalisation eingeführt. Keller
war in späteren Jahren Direktor bzw. Präsident der
Duisburg-Ruhrorter Bank und vertrat die Stadt im Landtag als
nationalliberaler Abgeordneter.
Palmstraße
Von der
Gneisenaustraße zweigt die Palmstraße gegenüber der
Max-Reger-Straße als Stichstraße in westlicher Richtung ab.
Früher befand
sich an ihrem Ende der Palmplatz, der aber 1955 aufgehoben
wurde.
Durch Beschluß
der Städtischen Tiefbaukommission vom 12. Februar 1923 erhielten
Palmstraße und Palmplatz ihre Namen, nachdem zuerst am 11.
Dezember 1922 die Namen Nettelbeckstraße und
-platz gewählt worden waren. Diesen Straßennamen gab es damals
jedoch bereits in Meiderich, wie sich kurz darauf herausstellte
(erst nach 1929 gibt es etwas weiter südlich in Neudorf wieder
eine Nettelbeckstraße, s. dort).
Die Straße
wurde vermutlich nach dem Buchhändler Johann Philipp PaIm
benannt (Schorndorf 18.11.1768 - 26.8.1806 Braunau/Inn). Dabei
verglich man offenbar die damalige Gegenwart mit der Zeit Palms.
Dieser hatte nämlich 1806 in Nürnberg die anonyme
anti-französische Flugschrift „Deutschland in seiner tiefsten
Erniedrigung“ verlegt, wurde deswegen auf Anweisung Kaiser
Napoleons verhaftet und standrechtlich erschossen. Seine
Geschichte wurde zum Thema zahlreicher Dramen und Romane.
Pappenstraße
Die an der
Mülheimer gegenüber der Brauerstraße beginnende und von dort
über die Bismarckstraße hinaus bis zur Grabenstraße führende
Pappenstraße geht mit ihren Planungen und dem Namen nachweislich
bis in das Jahr 1879 zurück.
Im Adreßbuch
von 1879 wird die Pappenstraße in der angegebenen Länge,jedoch
noch als projektiert genannt. Die Erklärung für den Namen
lieferte die Teer- und Dachpappenfabrik von Julius Carstanjen,
die 1854 dort begründet worden war.
Verhandlungen
der Stadt mit der Firma Carstanjen führten dazu, daß im Jahre
1887 „die Pappenstraße in einer Länge von ca. 200 Meter bis zur
neuen Zuckerfabrik“ dem Verkehr übergeben werden konnte, wie es
im Verwaltungsbericht der Stadt Duisburg für 1887 heißt. Die
hiergenannte „neue Zuckerfabrik“ der Firma Rasche & Feldmann
hatte, unter der Adresse Mülheimer Straße 34a, obwohl mehr
südlich zur Pappenstraße hin gelegen, im Jahre 1888 ihren
Betrieb eröffnet und hat bis 1900 bestanden.
Rehbusch
Der Rehbusch
ist ein Weg im Duisburger Wald ostwärts vom Steinbruch, wo er
südlich der Eisenbahnlinie von Wedau nach Mülheim-Speldorf, die
durch das Nachtigallental führt, auf den Steinbruchweg führt und
sich bis zu dem sogenannten Rundweg parallel der
Mülheim-Duisburger Stadtgrenze hinzieht.
Der Name geht
auf einen alten Flurnamen „Rehbüschchen“ zurück, den Heinrich
Averdunk 1911 in seiner Abhandlung über die Duisburger Flurnamen
kennzeichnet als „im Walde zwischen dem Stümpenberg und dem
Armensiepenberg, also in der Gegend der Speldorf-Hochfelder
Bahn“ gelegen. Es ist dabei zu bemerken, daß die ihm noch
geläufigen dortigen Flurnamen Stümpenberg und Armensiepenberg
nur noch auf älteren Karten vorkommen, heute jedoch nicht mehr
bekannt sind.
Rehweg
Der Rehweg
führt ganz durch das Gebiet des Duisburger Stadtwaldes. Er
beginnt im Norden an dem straßenmäßig ausgebauten
Nachtigallental unmittelbar östlich der Autobahn A3. Sodann
verläuft er in jeweils unregelmäßigen, jedoch nicht allzu großen
Entfernungen von der Autobahn am Forsthaus Curtius vorbei nach
Süden, bis er, wieder ganz nah an diese herankommend, an der
Stelle endet, wo der Worringer Weg zu dem auf Mülheimer
Stadtgebiet liegenden Worringer Reitweg wird.
Bereits im
Duisburger Adreßbuch von 1879 taucht der Weg unter dieser
amtlichen Bezeichnung auf („Vom Steinbruch zum Curtius‘schen
Forsthause“). Möglicherweise bestand die inoffizielle
Bezeichnung Rehweg nach den damals noch in ansehnlichen Mengen
im hiesigen Forstgebiet vorkommenden Waldtieren schon länger,
geht vielleicht, wie der Heimatforscher Meyer-Markau 1907 meint,
auf einen alten Flurnamen „Rehbüschchen“ zurück.
Rheinbabenstraße
Die
Rheinbabenstraße stellt eine Verbindung zwischen der Kolonie-
und der Neudorfer Straße dar. Anfang der sechziger Jahre wurde
sie auf einer Seite mit einem großen Wohnkomplex der
Gemeinnützigen Wohnungsbau-Genossenschaft Duisburg-Mitte bebaut.
Die andere
Straßenseite grenzt an einen Kinderspielplatz und an eine
Grünanlage. Ursprünglich war geplant worden, die seit 1910 im
Adreßbuch aufgeführte Straße - die für kurze Zeit Ottostraße
geheißen hatte - bis zur Kommandantenstraße auszubauen.
Georg Freiherr
von Rheinbaben, am 21. August 1855 in Frankfurt/Oder geboren,
wurde 1896 zum Regierungspräsidenten in Düsseldorf ernannt; seit
1899 war er preußischer Staatsminister und Minister des Innern,
1901 Finanzminister. 1910 wurde er Oberpräsident der
Rheinprovinz.
Aus Anlaß
seines Ausscheidens aus diesem Amt wurde er am 4. März 1918 zum
Ehrenbürger von Duisburg ernannt, „um ein bleibendes Zeichen
tiefer Dankbarkeit für die unvergeßlichen Verdienste zu geben,
die er sich in hohen Staatsämtern um Vaterland und Heimatprovinz
erworben hat“.
Er verstarb am
25. März 1921 in Düsseldorf, wo er als Düsseldorfer Ehrenbürger
ein Ehrengrab auf dem Nordfriedhof erhielt.
Richard-Dehmel-Straße
Die
Richard-Dehmel-Straße führt als Stichstraße von der Kortumstraße
in Richtung auf die Koloniestraße, parallel zur Uthmannstraße,
und gehört zu der zwischen 1927 und 1930 errichteten
„Einschornsteinsiedlung“ (s. unter Gabrielstraße).
In der Sitzung
des Städtischen Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 wurde der
Name festgelegt, nachdem zuerst die Bezeichnung Koschatstraße in
der Planung gewesen war. (Der Osterreicher Thomas Koschat -
1845-1914 -‚ Chorsänger der Wiener Hofoper, war bekannt durch
seine „Kärntner Volkslieder“.)
Da die neuen
Straßen der „Einschomsteinsiedlung“ alle nach „verstorbenen
Tonkünstlem“ benannt werden sollten, paßt der Schriftsteller
Richard-Dehmel (Wendisch-Hermsdorf 18. 11. 1863 - 8.2. l920
Blankenese) hier nicht recht hinein. Er wird zwar in den Akten
als „Verfasser von Arbeiterliedern“ bezeichnet, ohne daß er
jedoch selbst komponiert hätte.
Richard Dehmel
galt zu seiner Zeit als Repräsentant deutscher Lyrik. Er schrieb
unter anderem die Liebesgedichte „Weib und Welt“ (1896) und
behandelte in seinen späten Gedichten auch die soziale Frage
(,‚Der Arbeitsmann“).
Richard-Wagner-Straße
Der Verlauf der
Richard-Wagner-Straße war ursprünglich von der Waldstraße bis
zur Lotharstraße geplant, wofür die Baufluchtlinien durch
Ratsbeschluß vom 4. September 1906 festgelegt wurden. Da die
Straße aber nie durchgehend ausgebaut und immer durch die
Koloniestraße unterbrochen wurde, benannte man den Teil zwischen
Wald- und Koloniestraße durch Ratsbeschluß vom 14. Januar 1957
in Hans-Pfitzner-Straße um (s. dort). Der andereTeil nördlich
der Koloniestraße ist auch heute nur fußläufig mit der
Koloniestraße verbunden und wurde nie über die Brucknerstraße
hinaus ausgebaut Die Richard-Wagner-Straße ist Teil der
„Einschornsteinsiedlung“, die hier zwischen 1927 und 1930 erbaut
wurde (s. a. Gabrielstraße).
Richard Wagner
(Leipzig 22.5.1813 - 13.2.1883 Venedig) war Komponist
zahlreicher Opern, deren Texte er selbst verfaßte, wie
beispielsweise „Der Ring des Nibelungen“, „Tannhäuser“, „Der
fliegende Holländer“.
Rottweg
Der Rottweg
verläuft von der Stelle aus, wo der sogenannte Rundweg im
Duisburger Wald südlich des Forsthauses Curtius auf den von dort
kommenden Rehweg trifft, in südöstlicher Richtung auf die etwa
300 m entfernte Duisburg-Mülheimer Stadtgrenze zu, wo ein bis
ins 16. Jahrhundert hin nachzuweisender Punkt am Fuße des
Hombergs „Am Kreuz“ heißt.
Rottweg kann
wohl als „Weg durch die Rodung“ erklärt werden. Über das Alter
des Weges ist nichts bekannt.
Rundweg
Südlich der
Anbindung der Autobahn A 3 östlich des Duisburger Zoos an die
Mülheimer Straße beginnt der Rundweg als ein Wanderweg durch den
Duisburger Stadtwald. Mit mehreren Abknickungen und Windungen
führt er teilweise an der Mülheimer Stadtgrenze entlang,
überquert die Uhlenhorststraße und endet an der Bissingheimer
Straße.
Die Bezeichnung
„Rundweg“ ist irreführend, da er keine zum Ausgangspunkt
zurückführende Rundwanderung markiert.
Auf dem
Stadtplan des Jahres 1936 taucht der Name offenbar erstmalig
auf.
St.-Anna-Weg
Durch Beschluß
der Bezirksvertretung Innenstadt vom 7. Oktober 1977 wurde das
Endstück der Gneisenaustraße zwischen Geibel- und Mülheimer
Straße in St.-Anna-Weg umbenannt.
Diese nur
fußläufige Verbindung führt an der 1953 erbauten katholischen
Pfarrkirche St. Anna vorbei, woher sie den Namen hat.
Scheffelstraße
Die
Scheffelstraße ist die einzige durchgehende Verbindungsstraße
zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg im Bereich Kolonie- und
Kammerstraße.
Die erste
Erwähnung des Namens dieser Straße findet sich in städtischen
Akten am 19. März 1907. Während sie lt. Adreßbuch von 1908 noch
unbebaut ist, wird im Adreßbuch von 1909 als einziges das Haus
Nr. 10 als Eigentum des Lokomotivführers Joachim Heinrichs
genannt.
Der
Schriftsteller Josef Victor (von) Scheffel (Karlsruhe 16.2.1826
- 9.4.1886 Karlsruhe, 1876 geadelt) studierte zunächst Jura, war
Rechtspraktikant u. a. in Säckingen, reiste als Malerpoet nach
Italien und wurde 1857 Archivar und Bibliothekar im Schloß
Donaueschingen. Freiheitliche Gesinnung und romantische
Naturfreude zeichnen seine Dichtung aus. Die bekanntesten seiner
Werke sind das lyrisch-epische Gedicht „Der Trompeter von
Säckingen“ und der Roman „Ekkehard“.
Schemkesweg
Verschiedene
Benennungen hat der Schemkesweg im Laufe der Jahrzehnte über
sich ergehen lassen müssen.
Die Straße, die
noch auf dem Stadtplan von 1940 von der Blumenstraße nach
Südosten über die Bismarck- und Grabenstraße bis zum
Stembuschweg verläuft (wo sie auf die Nettelbeckstraße trifft),
hat durch die Nachkriegsbebauung das Stück von der Blumenstraße
bis zur Bismarckstraße (u. a. Bereich der
Heinrich-Lersch-Straße) eingebüßt.
Zunächst hieß
sie Diesterwegstraße - so zum erstenmal im Adreßbuch von 1913
als „unbebaut“ ausgewiesen. Im Jahr darauf finden sich dort
schon 7 Häuser. Die Benennung Diesterwegstraße ging zurück auf
den großen Pädagogen Adolph Diesterweg (Siegen 1790 - 1866
Berlin), der von 1820 bis 1832 Seminardirektor in Moers war.
Im Zusammenhang
mit der Beseitigung von doppelten oder mehrfach gleichen
Straßennamen im Stadtgebiet wurde die Diesterwegstraße in ihrem
damaligen gesamten Bereich ab April 1939 in Walter-Flex-Straße
umbenannt. Namengebend war der durch sein Kriegserlebnisbuch
„Der Wanderer zwischen beiden Welten“ 1916 bekanntgewordene und
1917 auf der Insel Ösel gefallene Dichter Walter Flex (geb.
Eisenach 1887).
Als man nach
dem Kriege mit Wirkung vom 20. Juli 1949 von diesem Namen
Abschied nahm, griff man auf eine sehr alte Bezeichnung zurück,
indem man die Straße Schemkesweg nannte. Der große Duisburger
Stadtgeschichtsforscher Heinrich Averdunk erklärt den Namen
Schim (oder Schem) mit Verkleinerung Schimkes (oder Schemkes) in
seiner 1911 erschienenen Abhandlung über die Duisburger
Flurnamen (S. 74) so: „Das Schim (ist) ein Hecken, d. h. ein zur
Absperrung eines Weges dienendes, durch Drehen zu öffnendes
Gehege. Insbesondere führte diesen Namen das Hecken in der
Duisburger Landwehr, in der Gegend des späteren Neudorf, zu dem
der Schimkesweg führte.“ So ist in der Tat 1807 ein Schemkesweg
in der Nahe der Kammerstraße nachweisbar.
Schemkes kommt
1736 mit einem Michel Schemkes in den Duisburger Ratsprotokollen
als Familienname vor, der sich bis heute gehalten hat und
vermutlich auf jemanden zurückgeht, der neben einem „Schemken“
ansässig war.
Schenkendorfstraße
Parallel zur
Gneisenaustraße verläuft zwischen dieser und der Lenaustraße die
Schenkendorfstraße von der Nettelbeckstraße auf die Kammerstraße
zu, endet jedoch als Fahrstraße kurz hinter der
Hardenbergstraße, die, von der Lenaustraße ausgehend, im rechten
Winkel auf sie stößt.
In einem
Straßennamenverzeichnis vom 17. Oktober 1912 kommt diese Straße
als neu benannt vor. Bei der Neufestsetzung der Fluchtlinie
dieser bis dahin unbebauten Straße im Jahre 1916 wird der Name
beibehalten. Obwohl schon im Oktober 1928 dort Häuser standen,
die, wie auch die meisten später errichteten Wohnungen, dem
Wohnungsverein Duisburg gehörten, weist das Duisburger Adreßbuch
von 1931 erstmalig die einseitige Bebauung mit 19 Häusern (für
Beamte) auf.
Der Lyriker Max
von Schenkendorf (Tilsit 11.12.1783 - 11.12.1817 Koblenz), der
als Staatsbeamter (Regierungsrat) starb, schrieb volkstümliche
Gedichte und Lieder, in denen er sich für die Erneuerung des
Kaisertums und für den Freiheitskampf gegen Napoleon einsetzte.
Schönhauser
Straße
Als Fortsetzung
der Heinestraße führt die Schönhauser Straße von der
Grabenstraße aus weiter nach Nordwesten und endet kurz hinter
dem Friedrichsruher Weg als Sackgasse.
Mit Beschluß
der Städtischen Baukommission vom 7. Oktober 1912 erhielt diese
neue Straße ihren Namen, der Bezug nimmt auf die Nähe zur
Bismarckstraße (s. dort).
Schönhausen,
eine Gemeinde in der brandenburgischen Altmark im Kreise
Havelberg, war seit 1563 Sitz der Familie Bismarck und somit
auch Geburtsort des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Sein
Geburtshaus, ein schlichter Schloßbau aus dem Jahre 1700, wurde
nach 1945 zerstört.
Schumannstraße
Im Bereich
zwischen Koloniestraße und Scheffelstraße als Verbindungsstraßen
zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg verläuft auch die
Schumannstraße von der Grabenstraße aus auf den Sternbuschweg
zu, allerdings nur als Stichstraße, d. h. sie endet im Gelände
des dortigen Kindergartens mit einer Weiterführung zu den
Häusern auf der Nordseite der Koloniestraße.
Zur weiteren
Erschließung des Stadtteils Neudorf waren durch Beschluß der
Stadtverordneten-Versammlung vom 4. September 1906 für
verschiedene Straßen Baufluchtlinien festgelegt worden. Ein
hierauf angefertigter Straßenplan vom 26. November1906 gibt auch
die Führung der Schumannstraße wieder, die ursprünglich wie die
anderen benachbarten Straßen auf den Sternbuschweg auftreffen
sollte. Auch wird aus diesem Plan erkennbar, daß in der
Vorplanung der Name Arndtstraße (nach dem Dichter und
Schriftsteller Ernst Moritz Arndt) vorgesehen war, der jedoch
dann nicht genommen wurde, weil es eine Straße mit diesem Namen
bereits in Laar gab, das gerade (1905) in den größeren
Stadtverband Duisburg aufgenommen worden war. Doppelnamen von
Straßen im Stadtgebiet waren nicht erwünscht.
Robert Schumann
(Zwickau 8.6.1810 - 29.7.1856 Endenich bei Bonn) ist als
Komponist (Klavier- und Orchesterwerke, Kammermusiken u. a.)
sowie als Musikschriftsteller, u. a. als Herausgeber der „Neuen
Zeitschrift für Musik“, bekannt. In den vierziger Jahren war er
in Leipzig und Dresden tätig, wurde dann 1850 Musikdirektor in
Düsseldorf. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in geistiger
Umnachtung.
Der Straßenname
erinnert zugleich an Clara Schumann, geb. Wieck (Leipzig
13.9.1819 - 20.5.1896 Frankfurt/M.), die 1840 Robert Schumann
geheiratet hatte. Sie gehört als Beethoven-, Chopin-, Schumann-
und Brahms-Interpretin, aber auch als Komponistin eigener Werke
zu den großen Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts.
Seilerstraße
Die
Seilerstraße ist heute ein Fußweg zwischen der Hebbelstraße und
der Gustav-Adolf- Straße.
Bereits 1894
hatte die Evangelische Gemeinde Neudorf die Stadtverwaltung
gebeten, in diesem Bereich neue Straßenzüge anzulegen, da sie am
Neudorfer Markt Grundstücke zum Bau der Christuskirche gekauft
hatte. 1906 teilte sie der Stadt mit, daß sie beabsichtige, die
Seilerstraße von der Gustav-Adolf-Straße bis zur Kammerstraße
auszubauen. Die Fluchtlinien wurden 1908 festgelegt, die Straße
blieb jedoch bis auf das um 1930 von der Kirchengemeinde gebaute
Haus Nr. 2, in dem der Pfarrer Ernst Freund wohnte, unbebaut.
Heimatforscher
geben an, daß die Straße nach einer dort ansässig gewesenen
Seilerei benannt worden sei. Um welches Unternehmen es sich
hierbei handeln könnte, war nicht ausfindig zu machen. In
Adreßbüchern von 1862 bis 1905 werden als Seilereien nur die
Firmen Wohlleben und Hohenstein aufgeführt, die aber beide ihren
Sitz in der Altstadt hatten.
Silcherstraße
Die
Silcherstraße verbindet die Mozart- mit der
Richard-Wagner-Straße und gehört zu der zwischen 1927 und 1930
errichteten „Einschornsteinsiedlung“ (s. unter Gabrielstraße).
Ihr Name wurde in der Sitzung des Städtischen Tiefbauausschusses
vom 2. Juli 1928 festgelegt.
Friedrich
Silcher (Schnait b. Schorndorf/Krs. Waiblingen 27.6.1789 -
26.8.1860 Tübingen), seit 1818 Universitätsmusikdirektor in
Tübingen, komponierte viele volkstümliche Lieder, wie z. B. „Ännchen
von Tharau“, „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“.
Steinbruchstraße
Südlich der von
Hochfeld kommenden und nach Mülheim-Speldorf führenden
Eisenbahnlinie zweigt die Steinbruchstraße ostwärts ab, führt
unter der Nord-Süd-Eisenbahn von Oberhausen nach Wedau hindurch
und trifft auf die Lotharstraße, die dort in unmittelbarer Nähe
der Autobahn A 3 verläuft. Sie nimmt damit genau Richtung auf
den in Luftlinie etwa 500 m entfernten sogenannten Steinbruch im
Duisburger Stadtwald.
Im Adreßbuch
von 1879 steht zum erstenmal, daß die Steinbruchstraße „von der
Coloniestraße bis zum Steinbruch“ führe. Zwei Jahre später,
1881, wird im Adreßbuch das erste Haus mit der Nummer 34
erwähnt, in dem die beiden Tagelöhner Wilhelm Büschken und
Wilhelm Fuchs wohnen. Erst um die Mitte der neunziger Jahre des
vorigen Jahrhunderts kommen einige neue Häuser hinzu.
Dieser
Steinbruch erscheint bereits im Jahre 1129 in der ältesten im
Stadtarchiv Duisburg vorhandenen Urkunde, in der vor dem Gericht
König Lothars III. ein Streit zwischen den Einwohnern Duisburgs
und dem Verwalter des königlichen Forstes, dem Herzog Walram von
Limburg, geschlichtet und entschieden wird, daß die Duisburger
Bürger nach Belieben dort entsprechend ihrem Bedarf Steine
brechen könnten, „soviel sie zu ihren Häusern und sonstigen
Anlagen nötig hätten“.
Steinbruchweg
Der
Steinbruchweg schlängelt sich, vom Rehweg (s. d.) ausgehend, im
Norden um den Weiher des Steinbruchs im Duisburger Wald herum,
führt etwas nördlich davon unter dem Bahngeleise hindurch, das
die beiden Eisenbahnlinien Oberhausen-Wedau und
Hochfeld-Speldorf in einem Bogen verbindet, und gabelt sich
nordwestlich des sogenannten Forellenteiches in den nach
Nordwesten verlaufenden Krähenweg und den nach Norden führenden
Finkenpfad.
Wann dieser Weg
seinen Namen bekommen hat, war nicht zu ermitteln,
möglicherweise in den dreißiger oder vierzigerJahren. Auf einer
Waldkarte, die vor 1936 zu datieren ist, fehlt eine
Kennzeichnung.
Zum Namen
selbst siehe unter Steinbruchstraße.
Sternbuschweg
Der
Sternbuschweg verläuft (als Teil der Bundesstraße 8) in
Verlängerung der Schweizer Straße von der Mülheimer Straße in
südwestlicher Richtung bis zur Düsseldorfer Straße, auf die er
am Grunewald stößt.
Bereits auf
Katasterkarten von 1824 ist die Straße eingezeichnet. Der Name
erscheint erstmals im Adreßbuch von 1879, und zwar führte dieser
Weg damals „von der Mülheimer Straße durch die Kolonie, am
Kirchhof vorbei zur Kastanienallee“. Das Reststück der
Kastanienallee zwischen Kalkweg und Düsseldorfer Straße ging in
den Zwanzigerjahren im Sternbuschweg auf.
Das Doppelhaus
Sternbuschweg 99/101 ragte bei der Verbreiterung der Straße in
die Baufluchtlinie und wurde deshalb am 26. April 1927 um ca. 8
m zurückgesetzt. Die spektakuläre technische Durchführung fand
bei einemTempo von 1 m je 20-25 Minuten statt und war für die
Stadt rund 60 Prozent billiger als ein Abbruch und Wiederaufbau
an neuer Stelle.
Seinen Namen
hat der Sternbuschweg von dem sogenannten Sternbusch oder
Sternenwäldchen, von dem strahlenförmig Wege ausgingen, wie der
Dichter und Pfarrer Johann Heinrich Christian Nonne es 1808 in
seinen „Wanderungen durch Duisburgs Fluren“so beschreibt:
„Im Hintergrund
erhebt ein neu Gebüsch Von mächt‘gen Bäumen feierlich umkränzt
Sich malerisch; in seiner Mitte steht Ein kleiner Baum, um den
ein Rasen ruht.
Nach Ost und
Nord, nach Süd und Westen hin, Nach allen Seiten windet sich ein
Pfad In grader Richtung fort. So glänzt ein Stern Am heitern
Blau des Himmels; rings umher Verbreitet er sein zitternd
Strahlenlicht; Und darum heißt der kleine Fichtenhain Mit dem
Gebüsch in seinem Hintergrund Das Sternenwäldchen.“
Straußplatz
Südöstlich von
der Straußstraße (s. dort) in Richtung auf die Eisenbahnlinie
liegt der Straußplatz, von der Straußstraße durch einen Fußweg
zu erreichen.
Die ersten
Überlegungen zur Anlage und Ausgestaltung dieses Platzes gehen
in das Frühjahr 1910 zurück, als es um den Erwerb des hierfür
notwendigen Geländes ging, das der in Duisburg bekannten Familie
Curtius gehörte, die es dann auch unentgeltlich der Stadt zur
Verfügung stellte. Zeichnungen vom April und August 1910 lassen
die Gestaltung des Platzes erkennen, der jedoch erst im Juli
1926 seinen Namen bekam und im Adreßbuch von 1928 als mit den
Häusern 3 und 4 bebaut erscheint.
Der Name wurde
in Anlehnung an den der Straußstraße gewählt.
Straußstraße
Die letzte
Verbindung von der Waldstraße zur Koloniestraße in Richtung auf
die von Duisburg-Hochfeld-Süd zum Güterbahnhof Oberhausen-West
führende alte (Rheinische) Eisenbahnlinie ist die Straußstraße,
die in Anlehnung an die anderen im näheren Bereich liegenden
Straßen ihren Namen nach der Komponistenfamilie Strauß, speziell
nach den Komponisten Johann Strauß (Vater) (Wien 14.3.1804 -
25.9.1849 Wien) und Johann Strauß (Sohn) (Wien 25.10.1825 -
3.6.1899 Wien) bekam.
Vater Strauß,
der 1835 in Wien Hofballmusikdirektor wurde, ist - neben Joseph
Lanner - als Begründer und Repräsentant der Wiener Tanzmusik,
besonders des Wiener Walzers bekannt. Der Sohn, ebenfalls später
Hofballmusikdirektor, trat vor allem als Komponist von Operetten
wie der „Fledermaus“ (1874) und des „Zigeunerbarons“ (1885)
hervor.
Bereits durch
Stadtverordnetenbeschluß vom 4. September 1906 wurden die
Baufluchtlinien für die Anlage von Straßen in diesem Bereich
festgelegt. Auf einem diesbezüglichen Plan vom 28. November 1906
taucht der Name Straußstraße bereits auf. Im Duisburger
Adreßbuch von 1908 erscheint die Straße dann erstmalig als
„unbebaut“. So bleibt es in den Adreßbüchern bis zu dem des
Jahres 1928, in dem dann bereits alle 25 Häuser dieser Straße
als eine Arbeitersiedlung ausgewiesen sind. Als Eigentümer der
Häuser ist die Stadt Duisburg genannt.
Tulpenstraße
DieTulpenstraße
verläuft als Seitenstraße der Neudorfer Straße auf die
Blumenstraße zu, wo sie auf dem Platz mündet, der aus dem
Zusammentreffen der Blumen-, Gustav-Adolf-, Kammer- und
Tulpenstraße gebildet wird.
Die Festlegung
der Fluchtlinien erfolgte im Jahre 1895, und im Oktober 1896
wurde in einer Sitzung der Städtischen Baukommission
beschlossen, den neuen Straßenzug Rosenstraße zu benennen. Das
erste Haus war 1897 fertiggestellt.
Nach dem
Zusammenschluß der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich (1905)
erfolgte um 1910 die Umbenennung in Tulpenstraße, da es in
Meiderich ebenfalls eine Rosenstraße gab.
Die Tulpe ist
eine Zwiebelpflanze aus der Gattung der Liliengewächse.
Ursprünglich in der Türkei beheimatet, ist sie Mitte des 16.
Jahrhunderts nach Europa gekommen und vorwiegend in Holland
weitergezüchtet und kultiviert worden.
Uhlenhorststraße
An der Stelle,
wo die Koloniestraße, bevor sie in die Bissingheimer Straße
einmündet, im Norden des Wedauer Bahngeländes am nächsten an die
Autobahn A3 herankommt, beginnt die Uhlenhorststraße. Sie führt
kurz darauf über die A3, in leichtem Bogen nach Norden sich dem
Steinbruch im Duisburger Wald nähernd, weiter nach Osten auf die
Mülheimer Stadtgrenze zu, wo sie nahtlos in die von nun an
Uhlenhorstweg genannte Straße übergeht
Auch die
heutige Duisburger Uhlenhorststraße hieß noch zu Beginn der 1935
beginnenden Befestigungsarbeiten, die den „Weg“ zur „Straße“
umwandelten, als ein ursprünglicher Waldweg „Uhlenhorstweg“ oder
„Uhlenhorster Weg“.
Die
Namensänderung in Uhlenhorststraße wurde in den städtischen
„Amtlichen Mitteilungen“ vom 9. März 1937 bekanntgemacht.
Straße und Weg
bezeichneten die Richtung auf eine im Duisburg-Mülheimer
Waldgebiet liegende (Mülheimer) Flur- und Ortsbezeichnung.
Uhlenhorst
bedeutet ein stark mit Gestrüppwuchs durchsetztes Waldstück
(Horst), in dem sich Eulen (Uhlen) aufhielten.
Unterer Burgweg
Der Waldweg
Unterer Burgweg verbindet den Rundweg mit dem Wolfsburgweg in
gerader Linie, parallel zum Oberen Burgweg.
Er ist bereits
auf einem Stadtplan von 1878 aufgezeichnet, aber erst 1925
erscheint der Name erstmalig auf einem Stadtplan.
Zur
Namenserklärung s. Oberer Burgweg.
Uthmannstraße
Die
Uthmannstraße führt als Stichstraße von der Kortumstraße in
Richtung auf die Koloniestraße, parallel zur
Richard-Dehmel-Straße, und gehört zu der zwischen 1927 und 1930
errichteten „Einschornsteinsiedlung“ (siehe unter
Gabrielstraße).
In der Sitzung
des Städtischen Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 wurde der
Name irrtümlich als Uttmannstraße festgelegt, was 1929 geändert
wurde. Von der ursprünglich geplanten Bezeichnung
Offenbachstraße (nach dem Operettenkomponisten Jacques
Offenbach) war man abgekommen, ohne daß die Gründe hierfür
ersichtlich sind.
Gustav Adolf
Uthmann (Barmen 29.6.1867 - 22.6.1920 Barmen) war seit 1898
Geschäftsführer in der Ortskrankenkasse Barmen (Wuppertal) und
betätigte sich daneben als Dirigent und Komponist einer großen
Reihe von Chorliedern, u. a. sozialdemokratischer Männerchöre.
Verdistraße
In die Gruppe
der nach Komponisten benannten Verbindungsstraßen im Bereich der
Kolonie- und Waldstraße gehört auch die Verdistraße, die
allerdings nur von der Waldstraße zur Nibelungenstraße führt.
Die Namengebung
wird in den städtischen „Amtlichen Mitteilungen“ vom 30. Juni
1925 bekanntgemacht.
Im Adreßbuch
von 1928 taucht die Straße dann zum erstenmal auf, wobei nur die
Häuser mit den ungeraden Nummern von 1 bis 9 aufgezählt werden,
die sich im Besitz der Stadt Duisburg befinden.
Ihren Namen hat
die Straße nach dem italienischen Komponisten Fortunino Giuseppe
Francesco Verdi (LeRoncole bei Busseto/Parma 10.10.1813 -
27.1.1901 Mailand), der klangvolle und in den Melodien z.T.
volkstümlich-hymnische Opern schuf. Aus seinem umfangreichen
Schaffen seien nur stellvertretend „Aida“, „Nabucco“, „Rigoletto“,
„La Traviata“ oder „Ein Maskenball“ genannt.
Waldhornstraße
Vom südlichen
Ende der Lotharstraße verläuft die kurze Waldhornstraße nach
Westen und trifft vor der von Wedau-Bissingheim nach Norden
führenden Eisenbahnlinie leicht abknickend auf die
Steinbruchstraße.
Die ersten
Überlegungen zur Anlage dieser Straße gehen auf einen Antrag des
früheren Kolonialwarenhändlers und derzeitigen „Rentners“ (im
Sinne von Rentier) Heinrich Weimann, Zechenstraße (heute
Memelstraße) 32 von 1904 zurück, der in diesem Bereich eine „aus
kleinen Häusern bestehende Arbeiterkolonie“ errichten wollte.
Diese Pläne nahmen erst 1911 Gestalt an, denn in diesem Jahr
erscheint die Waldhornstraße zum erstenmal - allerdings noch
unbebaut – im Duisburger Adreßbuch. Ein Jahr später, also 1912,
finden sich in dieser Straße die beiden ersten Häuser Nr. 17 und
18, (deren Besitzer H. Weimann ist und) denen bald darauf der
größte Teil der heutigen zwanzig Häuser folgt.
Offiziell
erhielt die neue Straße ihren Namen bereits durch Beschluß der
Städtischen Baukommission am 13. Januar 1909.
Da die neue
Siedlung am bzw. damals noch im Walde lag, eine Waldstraße aber
schon bestand, scheint man die Verbindung zum Walde im Waldhorn
gefunden zu haben „jenem Musikinstrument, das zunächst als
reines Jagdhorn gedient hatte, dann jedoch, mehr und mehr
verfeinert, zum Orchesterbestandteil geworden war.
Waldstraße
Die Waldstraße
beginnt heute am Sternbuschweg und führt am Alten Friedhof
vorbei, parallel zur Koloniestraße, in südöstlicher Richtung bis
zur Straußstraße als der letzten vor den Eisenbahngeleisen
liegenden, die Verbindung zur Koloniestraße herstellenden
„Musikerstraßen“.
Im Jahre 1879
erscheint die Waldstraße zum erstenmal unter diesem Namen im
Duisburger Adreßbuch, mit der Erklärung, daß darunter das
Straßenstück „vom Friedhofsweg am Friedhof vorbei zur Weddau
(so!)“ zu verstehen sei, eine Wegführung, die offenbar mit der
z. B. noch 1877 vorkommenden von „der Heerstraße nach der
Colonie“ (d. h. zum Bereich der Koloniestraße) identisch ist.
Will man diese
Straßenführung auf dem heutigen Duisburger Stadtplan
nachvollziehen, so ist in etwa an einen Weg zu denken, der von
der Heerstraße durch den heutigen Böningerpark auf das letzte
Stück der Karl-Jarres-Straße bzw. direkt auf die
Karl-Lehr-Straße und mit dieser unter der Eisenbahn her am
Sternbuschweg auf die heutige Waldstraße „am Friedhof (nämlich
dem jetzigen Alten Friedhof) vorbei“ führte, wie sie oben
beschrieben wurde.
Durch Beschluß
der Städtischen Baukommission wurde 1904 das Stück der
Waldstraße, das östlich der Bahnunterführung begann, bis zur
Grabenstraße noch der Karl-Lehr-Straße zugeschlagen.
Vor mehr als
hundert Jahren zog sich der Duisburger Wald noch bis in die Nähe
des Bahnhofs hin, so daß von daher gesehen die Benennung dieser
Straße gerechtfertigt war.
Walramsweg
Der Walramsweg
zweigt von der Lotharstraße in Richtung auf die
Universitätsgebäude ab, wendet sich dann rechtwinklig nach
Süden, überquert den Aktienweg, und führt wieder rechtwinklig
zur Lotharstraße zurück.
Die Bebauung
des sogenannten „Walddreiecks“ war bereits 1934 in der Planung.
1936 wurde aus den Vorschlägen des Städtischen Vermessungsamtes
der Name Walramsweg für die neue Straße gewählt. Zur Auswahl
standen noch Felkeweg, Prießnitzstraße und Im Waldeck. Emanuel
Felke (1856-1926) und Vincenz Prießnitz (1799-1851) waren
Naturheilkundler, deren Namen in Beziehung standen zum Luft- und
Lichtbad an der Lotharstraße.
Walram III.,
Herzog von Limburg, war Reichsvogt in Duisburg und Forstmeister
im Duisburger Reichswald zur Zeit König Lothars III. (1125-1137)
(s. a. Lotharstraße).
Wegnerstraße
Zwischen Karl-Lehr-Straße im Norden und Sternbuschweg im Süden
verbindet die Wegnerstraße das nördliche mit dem südlichen Ende
der rechtwinklig angelegten Fraunhoferstraße (s. dort) und
bildet mit dieser eine Art Ring.
Von 1925 bis
1965 hatte ein Teil der Kommandantenstraße, ursprünglich nach
Süden hin verlängerte Otto-Keller-Straße, zur Wegnerstraße
gehört. Diese erste Benennung der Wegnerstraße war am 25. Januar
1925 bekanntgemacht worden.
Friedrich
Wilhelm Wegner wurde am 14. März 1836 in Klöden (Krs. Torgau,
Reg.-Bez. Merseburg) als Sohn eines Rittergutsbesitzers geboren,
studierte nach Abschluß des Gymnasiums in Wittenberg an der
Universität Halle zunächst drei Semester Philosophie und
Theologie sowie anschließend sechs Semester Jura. 1860 trat er
in den Justizdienst ein. Im Jahre 1867 wurde er Bürgermeister zu
Ueckermünde (Pommern), 1869 in Witten/Ruhr und am 1. April 1873
als Nachfolger von Otto Keller (s. Otto-Keller-Straße)
Bürgermeister von Duisburg. Am 24. Juli 1876 wurde ihm von
Kaiser Wilhelm I. als preußischem König, der sich damals in Bad
Gastein aufhielt, der Titel Oberbürgermeister verliehen.
Bis zum 15.
Oktober 1879 war Wegner in Duisburg tätig, dann übernahm er das
Amt des Oberbürgermeisters von Barmen (heute zu Wuppertal). Am
1. September 1893 wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt.
Er starb in Barmen am 8. Juli 1898 einige Tage nach seiner
Pensionierung.
Wildstraße
Die Wildstraße
führt von der Waldstraße zur Kammerstraße. Ein Teilstück dieser
Straße ist bereits auf einer Katasterkarte von 1824
eingezeichnet. Damals begann sie an der Koloniestraße und endete
an der Lotharstraße. 1878 wird der Name erstmals in einem
Stadtplan und 1879 im Adreßbuch erwähnt. Zu jener Zeit zog sie
sich von der Waldstraße bis kurz vor die Kammerstraße hin, wo
sie in den Feldern endete.
Der Name der
Straße wurde offensichtlich mit Bezug auf den nahen Wald
gewählt.
An der
Wildstraße wurden zwischen 1927 und 1930 auch Häuser der
„Einschornsteinsiedlung“ gebaut (weitere Erklärungen hierzu s.
Gabrielstraße).
Wolfsburgweg
Mit der Brücke
über die Autobahn A 3 südlich der in den letzten Jahren
angelegten Autostraße (als der nach Süden verlängerten
Carl-Benz-Straße und deren Verbindung mit den
Universitätsbauten) beginnt der in südöstlicher Richtung in den
Duisburger Stadtwald führende Wolfsburgweg, der bereits auf
einem vor 1936 einzuordnenden Stadtplan genannt wird.
Seinen Namen
führt er offensichtlich nach dem etwas nordöstlich von ihm
liegenden Wolfsberg, einer Anhöhe im Duisburger Wald.
Zugleich stellt
der Weg eine Verbindung her zu der schon auf Mülheimer
Stadtgebiet liegenden Wolfsburg, einem 1906 errichteten
Hotel-Gebäude, das 1960 für die Zwecke des Bistums Essen als
Begegnungsstätte unter dem Namen Katholische Akademie
umgestaltet wurde.
Wolfsberg und
Wolfsburg beziehen sich mit ihrer Benennung auf die Wölfe im
Duisburger Wald, die gefürchtet waren und deren letzte im Jahre
1814 erlegt worden sind.
Zum
Drachensteig
Wie bei den
Straßen Am Waldessaum und Brehmsweg (s. dort) fällt auch die
Benennung dieser Straße in die Zeit der Erschließung des
Nordostteils von Neudorf, der als ein Teil des Duisburger
Waldgebietes eine bevorzugte Wohnlage versprach.
Mit Wirkung vom
1. Oktober 1935 erhielt lt. „Amtlichen Mitteilungen“ der
Stadtverwaltung Nr. 16 von 1935 „die von der Mülheimer Straße
zwischen den Häusern 212 und 214 abzweigende Straße die
Bezeichnung ‘Zum Drachensteig‘ “. Sie befindet sich in der Mitte
der im Bereich von Am Waldessaum und Brehmsweg entstandenen
Siedlung. Ihr gegenüber auf der Nordseite der Mülheimer Straße
liegt der Gabelplatz.
Weshalb dieser
Name gewählt wurde, konnte nicht geklärt werden. Möglicherweise
wurde damals daran gedacht, irgendwann eine Verbindung zu dem
nicht allzu weit entfernten Drachensteig (s. dort), einem
Wanderweg im Duisburger Stadtwald, der bereits um 1910
existiert, herzustellen.
Gemeint ist
auch die Ankerstraße, die durch sein Grundstück führte. |