Einst und heute - Neudorf, ein Stadtteil mit Charme bietet:
Universität - Hauptbahnhof(Ost)  - Polizeikaserne -Stadtwald - Sportpark mit 60ha Wasserfläche - Versuchsanstalt der Binnenschifffahrt
Bundesligafußball-Spielbetrieb - MSV-Arena - Sportschule - Sitz LSB und LVN -  Leichtathletikstadion UCI-Kino Teddybärenfabrik
Einst und heute

Neudorfer Straßen und die Geschichte ihrer Namensgebung

 

 Aus: Duisburger Forschungen  Band 37  Walter Braun Verlag Duisburg 1990 

--> Beitrag: Günter von Roden (Hrsg.)  Duisburger Straßennamen: 5. Duissern, 6. Neudorf     Teil  6. Neudorf


Akazienstraße

Zusammen mit der etwas südlich von ihr verlaufenden Karl-Lehr-Straße trifft die Akazienstraße, von der L 237 oder Grabenstraße ausgehend, am Sternbuschweg auf die Waldstraße.

In Akten des Stadtarchivs Duisburg kommt der Name zum erstenmal am 12. Mai 1898 vor, während in einer gleichzeitigen Zeichnung von ihr noch als von einer projektierten Straße von 12 m Breite gesprochen wird und wobei auch zu erkennen ist, daß das letzte Stück der heutigen Karl-Lehr-Straße (zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg) damals noch ein Teil der Waldstraße war.

Während die Duisburger Adreßbücher bis 1902 die Straße als unbebaut ausweisen, wird 1903 dort als erstes Haus das mit der Nummer 41 genannt.

Da noch bei Anlage einer großen Zahl von Straßen, vor allem im Gebiet von Neudorf, der Wald bis an das Bahngelände reichte, sind, wie der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau noch 1907 zu berichten weiß, „mehrere Straßen nach Wald- und anderen Bäumen benannt worden.“

Die Akazie, mit etwa 500 tropischen und halbtropischen Arten vor allem in Australien und Afrika beheimatet, wurde als europäische Zierpflanze zuerst im Jahre 1611 in Rom vom Fürstenhaus Farnese gezüchtet. 

 

Aktienstraße

Die Aktienstraße, eine der vielen Verbindungsstraßen zwischen Grabenstraße und Lotharstraße, wurde 1890 als Privatstraße der „Gemeinnützigen Actien-Baugesellschaft“ angelegt, die dort im Laufe weniger Jahre Arbeiterwohnhäuser errichtete. Sie reichte zuerst nur bis zum Sternbuschweg, wurde aber 1892 bis zur Lotharstraße verlängert. Durch Beschluß der Baukommission vom 19.Dezember 1890 erhielt sie den Namen„Actienstraße“. Innerhalb der nächsten zehn Jahre setzte sich jedoch die heutige Schreibweise durch.

Ihren Namen hat die Straße von der oben erwähnten Baugesellschaft, die 1872 gegründet wurde und heute unter dem Namen „Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft“ (kurz: Gebag) firmiert. 

 

Aktienweg

Der Aktienweg führt - gleichsam in Verlängerung der Aktienstraße - von der Lotharstraße aus über Walramsweg, Eisenbahnlinie und Autobahn bergan auf den Aktienberg.

Hier wurde 1952/53 etwa auf der Hälfte des Gesamtweges auf einer der höchsten Erhebungen des Duisburger Waldes (ca. 80 m über NN) ein großer Wasserbehälter mit 25.000 Kubikmeter Speicherraum errichtet, in denTrinkwasser aus den Einzugsgebieten an der Ruhr und in (Düsseldorf-) Bockum/Wittlaer gepumpt wird. Ein zweiter Behälter mit 37.500 Kubikmeter Fassungsvermögen wurde 1966 fertiggestellt. Um diesen Komplex herum führt der Aktienweg in südlicher Richtung, trifft dann wieder auf seine ursprüngliche Route und endet am Grenzweg. Zum Namen s. unter Aktienstraße. 

 

Alfrediplatz

Der Alfrediplatz liegt am Schnittpunkt von Kalkweg und Kruppstraße und somit am Eingang zu den Wedau-Sportanlagen.

Ursprünglich hieß eine kurze Straße, die vom Kalkweg auf das Stadion zuführte, Alfredistraße. Da sie nicht bebaut wurde, sondern nur eine Stadionzufahrt bildete, wurde der rechteckige Platz vor dem Stadion, der sich nach Anlage der Kruppstraße gebildet hatte, um 1939 Alfrediplatz genannt.

Namengeber war Friedrich Alfred Krupp (Essen 17.2. 1854 - 22. 11. 1902 Essen), der die von seinem Großvater Friedrich Krupp gegründete Gußstahlfabrik u. a. 1897 durch die Errichtung eines modernen Hüttenwerkes in Rheinhausen, der Friedrich-Alfred-Hütte, ausbaute (s. a. Friedrich-Alfred-Straße, Kruppstraße). 

 

Alte Schanze

Die Alte Schanze verläuft von der Koloniestraße in Richtung Neudorfer Straße und über diese hinaus als Sackgasse bis zur Kleingartenanlage Blumenstraße e.V.

1898 wurden die Baufluchtlinien der ursprünglich zwischen Gustav-Adolf- und Koloniestraße geplanten Straße festgelegt. 1911 wurde das erste Haus bezogen und die Straße in der Folgezeit bis zu der um 1925 angelegten, aber nie weiterentwickelten Feldherrenstraße ausgebaut, die eine Verbindung zwischen Blumenstraße und dem Neudorfer Markt herstellte und deren Terrain heute zum Kleingartengelände gehört.

Bis Anfang 1939 hieß die Alte Schanze noch Markgrafenstraße, wohl als Reminiszenz an die Markgrafen Kurfürsten von Brandenburg, die seit 1609/1666 Duisburger Landesherren gewesen waren. Wegen einer Straße gleichen Namens in Obermarxloh erfolgte dann die Umbenennung in Alte Schanze nach einer alten Flurbezeichnung, die schon 1733 auf einer Übersichtskarte vom Amt Duisburg vorkommt. Als Schanzen bezeichnete man geschlossene Verteidigungsanlagen in Feldbefestigungen. 

 

Am Knickert

Es handelt sich hierbei um einen etwa 650 m langen Weg im Duisburger Wald, der vom Worringer Weg, der nördlichen Begrenzung des Ortsteils Bissingheim aus nach Nordwesten führt, wobei er den sogenannten Rundweg schneidet und dann nach knapp 250 m im rechten Winkel auf einen nicht bezeichneten kurzen Waldweg unweit der Bissingheimer Straße stößt.

Als unbewohnter Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adreßbüchern.

In unmittelbarer Nähe der Worringer Straße ist noch auf dem Stadtplan von 1973 die Flurbezeichnung Knickert aufgeführt, die offenbar kurz darauf dem ganzen Weg den Namen gegeben hat.

Der Flurname Knickert deutet auf ein Gelände hin, in dem sich mehrere Knicke (Biegungen oder Absenkungen) befinden. 

 

Amselsteig

Ganz unregelmäßig verlaufend, führt der Amselsteig vom Nachtigallental unmittelbar östlich der Autobahn A3 im Duisburger Stadtwald nach Norden, schneidet dabei den Weg „Berg und Tal“ und trifft wenige Meter vor dem Kammerweg auf den südlichenTeil des Krähenweges (s. d.).

Als unbewohnter Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adreßbüchern. Die oben beschriebene Führung des Weges findet sich erstmalig auf dem Duisburger Stadtplan von 1977, davor, z. B. 1973, ist im Bereich des Amselsteiges der Krähenweg geradewegs bis zum Nachtigallental durchgeführt.

Zur näheren Kennzeichnung der Waldparzellen wurde dieser Name nach einem der häufigsten im Stadtbereich noch vorkommenden Vögel also erst in jüngster Zeit verwendet. 

 

Am Waldessaum

Im Sommer 1936 hatte in dieser bevorzugten Wohnlage am westlichen Rand des Duisburger Stadtwaldes als erster der Hafenbaudirektor Dr.-Ing. Max Schinkel ein Wohnhaus errichtet, das er im September dieses Jahres bezog. Es hatte die Nr.3. Aus seiner Korrepondenz mit der Stadtverwaltung geht hervor, daß die Anlage der Straße im Mai 1934 beschlossen worden war.

Diese neue von Norden nach Süden führende Straße, die von der Mülheimer Straße aus geht, begrenzte im Osten die Tennis- und Sportplätze, u. a. des Clubs Raffelberg, die im Westen bis zur Lotharstraße reichten. Auf diesen Plätzen befinden sich heute teilweise die Bauten der Duisburger Universität/Gesamthochschule.

Während die Straße Am Waldessaum 1936 noch unmittelbar im Waldgelände auslief, wurde sie in der Folgezeit als ein ausgebauter Weg bis zur Forsthausstraße durchgeführt. So findet man sie z. B. auf dem Stadtplan von 1954 und noch 1977. Im Zuge der Veränderungen durch die Universitätsbauten und der damit verbundenen verkehrstechnischen Neuanlagen im Bereich der Autobahn A 3 findet die Straße Am Waldessaum heute - so z. B. auf dem Stadtplan von 1986 - ihre südliche Begrenzung durch den Brehmsweg.

Die genannte Randlage am Wald bedingte den Namen dieser Straße, dessen Verwendung am 11. Mai 1936 offiziell bekanntgemacht wurde. 

 

Andersenstraße

Sie führt von der Klöcknerstraße (ehemals Oststraße) in nördlicher Richtung, in etwa parallel zur Lotharstraße, und stößt im rechten Winkel auf die von Westen kommende Heinestraße.

Um 1907 wurde sie in ihrem Verlauf von der Aktienstraße bis zur Kammerstraße konzipiert und der Name in der Sitzung der Baukommission vom 1. Februar 1907 mit Grimmstraße (nach den Märchendichtern Gebrüder Grimm) festgesetzt. Mit Stadtverordnetenbeschluß vom 14. April 1908 wurde die projektierte Straße zwischen Aktien- und Bürgerstraße aufgehoben. Durch den neuen Bebauungsplan von 1911 fiel auch der Teil südlich der heutigen Klöcknerstraße fort, gleichzeitig wurde die restliche Straße etwas weiter östlich verlegt. Die Grimmstraße erscheint erstmals im Adreßbuch von 1911. Ab 1914 ist sie durch den Beamtenwohnungsverein bebaut worden.

Zur Vermeidung doppelter Straßennamen im Stadtgebiet nach der Eingemeindung Hamborns 1929 wurde die Grimmstraße 1939 in Andersenstraße umbenannt.

Der dänische Dichter Hans Christian Andersen (Odense 2.4. 1805 - 4.8. 1875 Kopenhagen) wurde bekannt durch seine Märchen wie z. B. „Des Kaisers neue Kleider“, „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Das häßliche Entlein“. 

 

Ankerstraße

Die Ankerstraße verläuft von der Memel- zur Carstanjenstraße und damit durch das Terrain der ehemaligen Duisburger Maschinenbau-AG (seit 1910 DEMAG). In diesem Bereich hatten August Bechem (1838-1873) und Theodor Keetman (1836-1907) 1862 ihre Firma Bechem&Keetman gegründet, die 1872 in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Duisburger Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft vorm. Bechem & Keetman“ umgewandelt wurde.

1912 erscheint die Straße zum ersten Mal im Straßenverzeichnis, 1926 wird hier das erste Haus gebaut.

Der Name der Straße hängt offenbar mit der hier erfolgten Produktion von Ankerketten durch die Duisburger Maschinenbau-AG zusammen, die ein Spezialgebiet der Firma darstellte. 

 

Armer Siepenberg

Der schmale Waldweg führt vom Nachtigallental verhältnismäßig steil bergauf zu dem Rundweg, der auf den Kammerweg bzw. auf den Aktienberg zuläuft.

Zur Namenerklärung ist zu sagen, daß der Begriff „siepen“ auf langsam abfließendes Wasser hindeutet. Da der Armensiepenberg - wie wohl seine ursprüngliche Bezeichnung lautet - eine sandige Erhöhung ist, fließt hier in dem sonst wasserreichen Duisburger Wald nur ein kleines Bächlein. Vermutlich deutet die Namensbildung mit „arm“ auf die Bedeutungslosigkeit dieses Gewässers hin.

Der Weg ist bereits auf einer Jagdkarte von 1891 (allerdings ohne Bezeichnung) eingezeichnet. 

 

Berg und Tal

Dieser abwechslungsreiche Waldweg beginnt an der Kreuzung von Krähen- und Lerchenpfad und endet am Grenzweg.

Er ist (ohne Bezeichnung) in seinem Verlauf bereits auf einer Karte von 1891 zu erkennen. Der Name deutet auf seine Beschaffenheit hin: er führt tatsächlich in ständigem Wechsel hinauf und hinunter. 

 

Bertaallee

Die Bertaallee beginnt an der Kruppstraße hinter dem Stadion und verläuft zwischen Berta- und Margaretensee. Hinter der Kreuzung mit der Friedrich-Alfred-Straße führt sie als Fuß- und Wanderweg an der Regattabahn vorbei bis zur Wedauer Straße.

Sie ist mit Wirkung vom 23. August 1937 benannt worden nach Berta Krupp (Essen 29.3. 1886-21. 9. 1957 Essen), der ältesten Tochter Friedrich Alfred Krupps, die 1906 Gustav von Bohlen und Halbach geheiratet hatte (s. a. Kruppstraße). 

 

Bismarckstraße

Die Bismarckstraße beginnt an der Nordwestseite des Neudorfer Marktes, wo sie mit der Hebbelstraße zusammentrifft, und führt sodann in schnurgerader Richtung nach Nordosten bis zur Mülheimer Straße.

Im Adreßbuch von 1879 heißt es zum erstenmal von der Bismarckstraße, sie sei projektiert und verbinde die Mülheimer Chaussee mit der Düsseldorfer Chaussee „und geht bis zur Parlamentsstraße in Hochfeld“, unter der die heutige Karl-Jarres-Straße zu verstehen ist. Erste Ausbaumaßnahmen begannen um 1885. Nachdem dann durch Beschluß der Städt. Baukommission vom 4. Oktober1904 die Bismarckstraße zwischen der Düsseldorfer Straße und der Eisenbahnunterführung sowie ein Teil der Waldstraße die Bezeichnung Karl-Lehr-Straße (nach dem derzeitigen Oberbürgermeister Karl Lehr, 1879-1914) erhalten hatte, blieb wegen veränderter Baumaßnahmen im Bereich zwischen Graben-, Kolonie- und Kommandantenstraße für die – seit 1906 nachzuweisende – endgültige Linienführung der Bismarckstraße die heute noch bestehende, obenerwähnte Strecke vom Neudorfer Markt bis zur Mülheimer Straße übrig.

Namenspatron der Straße ist Fürst Otto von Bismarck(-Schönhausen), der Gründer und erste Kanzler des Deutschen Reiches von 1871 (Schönhausen 1. 4. 1815 – 30. 7. 1898 Friedrichsruh). Seit 1862 war Bismarck bereits Preußischer Ministerpräsident. In seine Amtszeit fallen die schließlich zur Einigung des Reiches im kleindeutschen Sinne (bei Ausschluß Österreichs) führenden Kriege von 1864 (gegen Dänemark), 1866 (gegen Österreich) und 1870/71 (gegen Frankreich). 

 

Bissingheimer Straße

Die auf den Stadtteil Bissingheim zuführende Straße beginnt an der Kreuzung von Kolonie- und Uhlenhorststraße. Sie verläuft parallel zur Eisenbahnstrecke an Bissingheim und dem Erholungsgebiet Entenfang vorbei bis zur Stadtgrenze mit Ratingen-Lintorf.

Dem Ausbau der im März 1937 benannten Straße kam im Zuge der Anlage der Reichsautobahn besondere Bedeutung zu, so daß zunächst in den Jahren 1936/37 das Teilstück von der Koloniestraße bis zum Bahnhof Wedau fertiggestellt wurde; 1939 existierte die Straße bis zum südlichen Ortsausgang von Bissingheim.

Der namengebende Ortsteil Bissingheim, der bis 1929 zum Landkreis Angermund gehört hatte, entstand, nachdem auf Initiative des Generalobersten von Bissing (Bellmannsdorf/ Schlesien 30. 1. 1844 -18.4. l917 Trois Fontaines b. Brüssel) 1916 ein »Verein Mustersiedlung für Kriegsbeschädigte“ gegründet worden war, aus dem am 11. Februar 1918 die Rheinisch-Bissingheim-Siedlungsgesellschaft mbH. mit einem Gesellschafterkapital von 100.000 Mark hervorging, deren ursprünglicher Zweck es war, Heimstätten für Kriegsbeschädigte, Kriegshinterbliebene und Kinderreiche zu schaffen. Zu Ehren des Generals war diese Siedlung (Rheinisch-)Bissingheim genannt worden. 

 

Blumenstraße

Die Blumenstraße beginnt an der Klöckner-(Ost-)Straße, läuft auf die Kammerstraße zu, endet aber für den Autoverkehr zunächst vor dem großen Wohnkomplex zwischen Blumen-, Heinrich-Lersch- und Kammerstraße, wo sie nur als Durchgang für Fußgänger durch die Häuser weitergeführt wird. Danach führt die Fortsetzung der Blumenstraße von dem durch Kammer-, Tulpen-, Gustav-Adolf- und Blumenstraße gebildeten Platz bis zur Neudorfer Straße. Von hier aus bis zur Koloniestraße ist die Blumenstraße ein Fußweg, der an Wohnhäusern mit Rasen- und Spielplatzanlagen entlangführt.

In der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 24. April 1894 hat der Straßenzug den Namen Blumenstraße erhalten. Die Bebauung erfolgte in den kommenden Jahren zunächst zwischen Ost- und Kammerstraße. In den 1950er Jahren wurden die Häuser zwischen der Neudorfer und der Koloniestraße, die bereits 1929 geplant waren, durch die Julius-Baumgart KG. erbaut. 

 

Brehmsweg

Im Zuge der baulichen Erschließung des an die Mülheimer Straße von Süden her vorstoßenden und noch stark durch den Duisburger Stadtwald bestimmten Nordzipfels des Stadtteils Neudorf in den Dreißigerjahren wurde auch der Brebmsweg angelegt.

Er begrenzt im Süden die Straße Am Waldessaum, führt dann etwa 150 m von Südwesten nach Nordosten, um dann im rechten Winkel nach Nordwesten umzubiegen, worauf er nach knapp 50 m die Mülheimer Straße erreicht. (Dieses letztgenannte Stück war ursprünglich ein selbständiger Weg gewesen, wie z.B. auf den Stadtplänen von 1954 und 1973 noch gut zu erkennen ist, der von der Mülheimer Straße aus nach Süden in das Waldgebiet führte und dessen Rest - noch weiter nach Süden hin bis kurz vor die Eisenbahnlinie Oberhausen-Wedau - immer noch vorhanden ist.)

Durch Verkündung in den „Amtlichen Mitteilungen“ der Stadtverwaltung vom 10. September 1937 erhielt die Straße offiziell ihren Namen, durch den hier in geeigneter Weise das Andenken an den großen Zoologen Alfred Edmund Brehm (Renthendorf b. Neustadt/Orla 2.2. 1829-11. 11. 1884 ebd.) bewahrt wird, der nach zahlreichen Forschungsreisen 1863 Direktor des Zoologischen Gartens in Hamburg wurde und in weitesten Kreisen der Bevölkerung durch sein mehrbändiges Werk „Tierleben“ bekannt wurde.

Genau genommen ist die Schreibung mit s falsch. Richtig müßte es Brehmweg, allenfalls Brehms Weg heißen! 

 

Bürgerstraße

Im Jahre 1906 war die Straße zunächst unter dem Namen Adlerstraße geplant worden. Durch Beschluß der Städtischen Baukommission vom 1. Februar 1907 erhielt sie den Namen Bürgerstraße. Sie verband, wie heute, den Sternbuschweg mit der Lotharstraße. 1908 wurde die Mündung in die Lotharstraße etwas nördlich verlegt,

Die Bürgerstraße erscheint zuerst im Adreßbuch von 1908 als unbebaute Straße, 1911 wurden die ersten Häuser errichtet. Der Ausbau der Straße zog sich noch bis in die fünfziger Jahre hin.

Der Dichter Gottfried August Bürger (Molmerswende/Unterharz 31. 12. 1747 -8. 6. 1794 Göttingen) studierteT heologie, klassische Philologie und Jura. Er war seit 1789 Professor an der Universität Göttingen und schrieb u. a. die bekannte Ballade „Lenore“ (1773) und zahlreiche Liebesgedichte. Die „Wunderbaren Reisen des Freiherrn von Münchhausen übersetzte er nach einer ins Englische übertragenen Vorlage (mit Erweiterungen) ins Deutsche zurück. Nach privaten Schicksalsschlägen und verbittert über Schillers Kritik an seinen Gedichten starb er vereinsamt an der Schwindsucht. 

 

Brucknerstraße

Die Brucknerstraße verbindet die Wild- mit der Lotharstraße, nördlich der Kortumstraße.

Der Name wurde in der Sitzung desTiefbauausschusses vom 19. Mai 1930 festgesetzt. Die Straße erscheint erstmals im Adreßbuch von 1933 mit drei Häusern.

Da es in ihrer Nähe schon Straßen mit Komponistennamen gab, hat man sich hier für einen weiteren Komponisten entschieden. Anton Bruckner(Ansfelden/0berösterreich 4. 9.1824- 11. 10. 1896 Wien) war Domorganist in Linz, Professor am Konservatorium in Wien und ist unter allen bekannten Komponisten der einzige, der erst mit 40 Jahren die ihm eigentümliche Ausdruckweise gefunden hat: mit der unter dem Eindruck von Wagners Tannhäuser geschriebenen d-Moll-Messe (1864). Aus seinem Schaffen sind vor allem mehrere Symphonien sowie zahlreiche kirchenmusikalische Werke zu nennen.

 

Bunsenplatz

Im Südosten grenzt der Bunsenplatz an die Fraunhofer-, im Südwesten an die Bunsenstraße, die dort auf die Fraunhoferstraße trifft. Die anderen Seiten des Bunsenplatzes sind bebaut.

Wie die Bunsenstraße erhielt auch der Bunsenplatz am 25. Januar 1925 seine Benennung. Zusammen mit ihr erscheint er zum erstenmal 1927 im Duisburger Adreßbuch. Zur Persönlichkeit des Namengebers Robert Wilhelm Bunsen s. Bunsenstraße. 

 

Bunsenstraße

Die Bunsenstraße ist die Verbindung zwischen der Wegnerstraße und der Fraunhoferstraße.

Eine Bebauung im dortigen Straßenbereich mit Siedlungshäusern der „Duisburger Gemeinnützigen Bau-Gesellschaft AG.“ (Gebag); die auch als Siedlung am (heute dort nicht mehr sichtbaren) Pootbach bezeichnet wird, beginnt bereits im Jahre 1924.

Am 25. Januar 1925 wurde die Benennung der Straße als Bunsenstraße öffentlich bekannt gegeben.

Robert Wilhelm Bunsen (Göttingen 30. 3. 1811 - 16.8. 1899 Heidelberg), seit 1836 Professor der Chemie in Kassel, Marburg, Breslau und später Heidelberg, gehört zu den bedeutendsten Naturforschern des 19. Jahrhunderts. In der Allgemeinheit besonders bekanntgeworden ist Bunsen durch den nach ihm benannten Bunsenbrenner, einen auf dem Prinzip der regulierten Luftzufuhr entwickelten Gasbrenner, der vor allem in chemischen Laboratorien als Heizquelle und Flamme Verwendung findet.

Zusammen mit der Fraunhofer-, Gauß- und Hertzstraße ist hier ein Straßenviertel mit Namen berühmter Naturwissenschaftler entstanden. 

 

Carl-Benz-Straße

Als L(Landstraße) 131 ausgewiesen, führt die Carl-Benz-Straße von der Ruhrorter Straße mit Auf- und Abfahrtmöglichkeiten zur A 430 im Bereich des Autobahnkreuzes Duisburg-Kaiserberg über die Autobahn hinweg in südlicher Richtung am Zoo vorüber unter der Mülheimer Straße hindurch, jedoch mit Anschluß auch an diese Straße, wendet sich kurz darauf nach Westen, überquert die Autobahn A 3 und endet im Parkplatzgelände der Universität Duisburg.

Im Zusammenhang mit den hier seit 1937 durchgeführten Maßnahmen beim Reichsautobahnbau führte diese auf einem ursprünglich vom Schafsweg abzweigenden Waldweg angelegte und in ihrer endgültigen Gestalt 1968 nachzuweisende Straße seit dem 2. August (bekanntgegeben am 26. August) 1938 den Namen Karl-Benz-Straße (erst 1972 berichtigt als Carl-Benz-Straße).

Namenspatron war der am 25. November 1844 in Karlsruhe geborene und am 4. April 1929 in Ladenburg gestorbene Ingenieur Carl Benz. Als Konstrukteur von Gas- und später Benzinmotoren schuf er 1886 „das erste entwicklungsfähige Kraftfahrzeug als Einheit von Fahrgestell und Motor“. Seine 1883 gegründete Firma Benz & Cie. schloß sich 1926 mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft zur Daimler-Benz AG. zusammen. 

 

Carstanjenstraße

Die Carstanjenstraße führt von der Mülheimer Straße zur Ankerstraße: Bei den ersten Planungen in den Jahren 1908ff. war noch vorgesehen, sie im Laufe der Zeit bis zur Bismarckstraße durchzulegen. Dieses Vorhaben wurde erst nach dem II. Weltkrieg aufgegeben. Im übrigen ist die kurze Straße nie bebaut worden.

In der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 7. Oktober 1912 wurde die Namengebung beschlossen. Julius Carstanjen (1887-1972), späterer Inhaber der 1854 von seinem Großvater gegründeten Dachpappenfabrik (vgl. a. Pappenstraße) richtete daraufhin am 28. Oktober 1912 folgende Worte an den Duisburger Oberbürgermeister: Ich „habe von der Benennung der neuen, mein Grundstück durchschneidenden Straßenzüge Vormerkung genommen. Für die mit der Carstanjenstraße mir und der Familie Carstanjen bezeugte sinnige Aufmerksamkeit spreche ich hiermit meinen verbindlichsten Dank aus“.

In der Tat galt diese Ehrung nicht nur ihm und seinem Vater Viktor Carstanjen (18581933) der 1892 die „Cementfabrik Carstanjen & Cie.“ errichtet hatte, sondern auch ganz sicherlich den mit der Tabakfabrikation und Seifenherstellung befaßten Zweigen dieser großen Familie, die seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Duisburgs entscheidend beeinflußt hatte.

Neben Wilhelm Carstanjen(1801-1878) der zusammen mit seinem Bruder Karl die von ihrem Vater Peter C. (1765-1849) begonnene Rauchtabakfabrikation neubegründet hatte, ist Conrad Jacob C. (1763-1840), Arzt und Professor der Medizin an der Duisburger Universität besonders zu nennen. Durch Spenden zu seinem Doktorjubiläum im Jahre 1835 konnte 1842 die Günther-Carstanjensche-Krankenstiftung gegründet werden, die bis 1890 bestand. 

 

Carstanjens Garten

Im Jahre 1950 bot Julius Carstanjen (1887-1972) Inhaber der gleichnamigen Dachpappenfabrik (vgl. a. Pappenstraße) (später auch: Fabrik für wasserdichte Verpackungsstoffe), der Stadt Duisburg sein an der Mülheimer Straße zwischen Pappen- und Carstanjenstraße gelegenes Grundstück zum Kauf an, da er Finanzmittel für den Wiederaufbau der an der Pappenstraße gelegenen Firma benötigte.

In dem nach dem Ende des II.Weltkrieges aufgestellten Neuordnungsplan war das Grundstück als Frei- bzw. Grünfläche vorgesehen, hinter dem die Ankerstraße (siehe dort) bis zur Pappenstraße durchgelegt werden sollte. Nach dem erfolgten Ankauf im Jahre 1951 änderte die Stadt ihre Pläne, verzichtete auf die Verlängerung der Ankerstraße und wies das ganze Grundstück als Grünfläche mit (kürzlich neugestaltetem) Kinderspielplatz aus.

Die Benennung erfolgte am 14. Dezember 1951. Ob mit dieser Namengebung bewußt eine Verbindung zu dem ehemaligen Carstanjenschen Garten an der Königstraße, auf dessen Gelände in den Jahren 1886/87 die Tonhalle errichtet wurde, geschaffen werden sollte, läßt sich aus den vorliegenden Unterlagen nicht belegen. 

 

Dachsweg

Zu den lediglich der Orientierung im Duisburger Wald dienenden Wegebezeichnungen gehört der Dachsweg, der an der gleichen Stelle beginnt, wo der Steinbruchweg südwestlich des Steinbruch-Weihers auf den Rehweg (s. d.) trifft. Von dort führt der Dachsweg in östlicher Richtung zur Uhlenhorststraße, setzt sich auf deren südlicher Seite fort, überquert den Hombergweg und trifft etwa 120 m westlich der Mülheimer Stadtgrenze wieder auf die Uhlenhorststraße.

Auf einer zeitlich vor 1936 einzuordnenden Karte des Duisburger Stadtwaldes ist dieser Weg zum erstenmal eingezeichnet.

Der über ganz Europa verteilte, zur Raubtierfamilie der Marder gehörende Dachs, für den der weiße Kopf mit jederseits einem schwarzen Längsstreifen über Augen und Ohren charakteristisch ist, lebt auch heute noch im Duisburger Wald, wo ihn der Schöpfer des Duisburger Stadtplanes von 1566, Johannes Corputius, bereits vorfand. 

 

Danziger Straße

Die Anfänge der Danziger Straße gehen auf ein Baugesuch von Carl Grasshoff, Inhaber eines Baugeschäftes und einer Baumaterialienhandlung, aus dem Jahre 1888 zurück, der in diesem Bereich mehrere Häuser errichten wollte. Die Baugenehmigung wurde mit der Auflage verbunden, daß Grasshoff auf eigene Kosten eine Privatstraße anlegen solle, da die Häuser von der Mülheimer Straße aus nur schlecht zugänglich sein würden. Grasshoff erklärte sich 1889 bereit, einen Weg zu seinen Häusern anzulegen, den er auch beleuchten und bewässern mußte, und bat, diesen „Elisabethstraße“ zu nennen. Nach mehreren Eingaben erklärte sich die Baukommission mit diesem Vorschlag einverstanden. Da die älteste Tochter Carl Grasshoffs Elisabeth hieß, ist anzunehmen, daß dies der Grund für den Namenswunsch war. 1902 trat Grasshoff, der in der Folgezeit hier die meisten Häuser hatte errichten lassen, die Straße an die Stadt Duisburg ab, wodurch sie nun dem Verkehr vollständig übergeben werden konnte.
 

Weil es in Marxloh ebenfalls eine Elisabethstraße gab, erfolgte um 1939 die Umbenennung in Danziger Straße. Danzig, Hafenstadt an der Ostsee im Mündungsgebiet der Weichsel, 997 erstmals erwähnt, seit 1454 unter polnischer Oberhoheit mit wirtschaftlicher und politischer Eigenständigkeit, 1793 bzw. 1814 preußisch geworden, wurde durch den Versailler Vertrag 1920 „Freie Stadt“ unter dem Schutz des Völkerbundes und gehörte zum polnischen Zollbereich. Diese das Deutsche Reich in keiner Weise befriedigende Regelung, deren Änderung gerade im Dritten Reich heftig propagiert und die u. a. Anlaß zum Ausbruch des II. Weltkrieges wurde, war offensichtlich der Grund für die Straßenbenennung. Danzig wurde 1945 nach Vertreibung der deutschen Bevölkerung als Gdansk dem polnischen Staat eingegliedert.

Heute wird die Danziger Straße, die eine Verbindung zwischen der Mülheimer Straße und dem Ludgeriplatz ist, durch das Verwaltungsgebäude der Klöckner Werke AG. beherrscht. 

 

Derfflingerstraße

Sie verbindet die an der Nordseite des Alten Friedhofes verlaufende Waldstraße mit der Koloniestraße, wo sie auf die in nordöstlicher Richtung weiterführende Gneisenaustraße trifft.

Durch Stadtverordnetenbeschluß vom 4. September 1906 sollte das Gelände zwischen Stembuschweg, Kolonie-, Wild- und Waldstraße durch Baufluchtlinien zur Anlage einer neuen Straße abgegrenzt werden. Diese führt zum erstenmal am 14. Juni 1907 den Namen Derfflingerstraße. Den Plan, sie über die Koloniestraße hinaus bis zur Gabrielkirche durchzuführen, gab man schon nach kurzer Zeit wieder auf.

Georg Derfflinger (Neuhofen an der Krems 20.3.1606 - 14.2.1695 Gusow, nördl. Seelow, am Oderbruch), 1674 in den Freiherrenstand erhoben, stammte aus begütertem Bauerngeschlecht in Oberösterreich. 1648 verließ er den schwedischen Miltärdienst als Generalmajor, nachdem er 1646 eine kurmärkische Adelige geheiratet hatte. 1655 ernannte ihn der Große Kurfürst von Brandenburg zum rangältesten Generalwachtmeister der brandenburgischen Armee, die er weitgehend reorganisierte. In der Schlacht bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 trug er maßgeblich zum Sieg der Brandenburger über die Schweden bei. 

 

Döppelkuhl

Dieser Waldweg verbindet nördlich des Weges Berg und Tal eine Biegung des Rundwegs. Er erscheint erstmals auf einem Stadtplan von 1980. Über den Namen ließ sich nichts herausfinden. Der Namensteil „-kuhl“ deutet auf eine Vertiefung hin, vielleicht bedeutet es so viel wie „doppelte Kuhle“. 

 

Drachensteig

Dieser gut ausgebaute Wanderweg führt vom Grenzweg bis zum Rundweg, nachdem er den Oberen und den Unteren Burgweg überquert hat.

Der Bereich der Kreuzung mit dem Unteren Burgweg ist mit einer Höhe von 81,07 Metern der höchste Punkt der Stadt Duisburg. Hier ließ ab 1910 der Industrielle Peter Klöckner sein hochherrschaftliches Domizil, das Haus Hartenfels, erbauen, das - nachdem es nach dem Ende des II.Weltkrieges völlig zu zerfallen drohte - in den letzten Jahren zumindest in seiner Bausubstanz gesichert wurde und nun wieder ein eindrucksvolles Bild vermittelt. Zur Namengebung des Drachensteiges konnte nichts ermittelt werden. 

 

Eichendorffstraße

Die Eichendorffstraße verläuft von der Kammerstraße über die Nettelbeckstraße hinaus bis zur Klöckner-(Ost-)Straße.

Die Benennung erfolgte durch die Städtische Baukommission am 7. Oktober 1912. Gleichzeitig wurden die Schenkendorf-,Hardenberg- und Gustav-Freytag-Straße benannt. Anfang der dreißiger Jahre wurde mit der Bebauung und dem Ausbau der Eichendorffstraße begonnen.

Joseph Freiherr von Eichendorff wurde am 10. März 1788 auf Schloß Lubowitz bei Ratibor (Oberschlesien) geboren und verstarb am 26. November 1857 in Neiße (Oberschlesien). An den Freiheitskriegen nahm er als Lützowscher Jäger und als Leutnant des schlesischen Landwehrregimentes teil. Von 1817 bis 1844 war er Beamter im preußischen Staatsdienst. Er wird als bedeutendster Spätromantiker bezeichnet, dessen „musikalische Lyrik der Sehnsucht volksliedhafte Gedichte einschließt“ (man denke an „O Täler weit, o Höhen“; „Wer hat dich, du schöner Wald“; „In einem kühlen Grunde“). Die Vorstellungen von romantischer Landschaft sind im wesentlichen durch seine Dichtungen bestimmt worden.Von seinen Novellen ist die 1826 erschienene „Aus dem Leben eines Taugenichts“ wohl am bekanntesten. 

 

Eichenweg

Der seit 1962 so auf den Stadtplänen genannte Weg beginnt an der Friedrich-Alfred-Straße und führt als Wald- und Wanderweg durch den Sportpark Wedau etwa parallel zur Regattabahn. Er endet am Dickelsbach, der hier das Wald-und Sportgebiet vom Ortsteil Wedau und der Bebauung an der Allensteiner Straße trennt.Er ist benannt nach den hier noch zahlreich vorhandenen Eichen. 

 

Eselsbruchweg

Gleich östlich hinter der Autobahn A 3 zweigt der Eselsbruchweg im Duisburger Stadtwald vom Forsthausweg (s. dort) ab und führt im wesentlichen nach Nordosten und Norden, am Drachensteig vorbei, schneidet den Wolfsburgweg sowie den sogenannten Rundweg westlich vom Wolfsberg und trifft unmittelbar östlich der Zu- und Abfahrten der Carl Straße auf die Mülheimer Straße.

Als unbewohnter Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adreßbüchern..

Auf einer Waldkarte von 1891 und einer vom Verkehrsverein der Stadt Duisburg herausgegebenen „Wanderkarte durch den Duisburger Stadtwald und das benachbarte Gebiet“, die zeitlich etwa um 1910 anzusetzen ist, ist der „Eselsbruch“ als Waldflur eingezeichnet.

Woher der Flurname stammt, ist nicht nachzuweisen. Die einfachste (aber richtige?) Erklärung wäre, daß es sich hier um einen Weg handelt, der (ehemals) durch eine Bruch (d. h. sumpfige) Landschaft führte, in der sich vermutlich (Wild-)Esel aufhielten. 

 

Eulenpfad

Der Eulenpfad ist nur ein kleiner, etwa 400 m langer Weg im Duisburger Stadtwald, der in ungefähr nordsüdlicher Richtung die Verbindung zwischen Eselsbruchweg und Forsthausweg herstellt, wobei er im Norden des städtischen Wasserbehälters endet.

Als unbewohnter Waldweg erscheint er nicht in den Duisburger Adreßbüchern.

Während der Weg noch auf dem Duisburger Stadtplan von 1973 nur angedeutet wird und keinen Namen trägt, ist er 1977 ausgebaut und heißt bereits Eulenpfad, wodurch eine nähere Kennzeichnung der Duisburger Waldparzellen in den letzten Jahrzehnten fortgeführt wurde. Der Name des in früheren Zeiten auch in unserem Gebiet weit verbreiteten Nachtvogels schien dazu gut geeignet. 

 

Finkenpfad (Ndf) O 16

An der Nordseite des nördlich vom Nachtigallental im Duisburger Stadtwald gelegenen Forellenteichs bildet der Finkenpfad gleichsam die Fortsetzung des Steinbruchweges. Er führt in leichtem Bogen nach Norden, überquert den Waldweg „Berg und Tal“, danach westlich vom Heiligen Brunnen den Kammerweg und mündet kurz darauf an der Polizeistation im Walde auf den Forsthausweg bzw. Rundweg.

Auf einer zeitlich vor 1936 einzuordnenden Waldkarte ist dieser lediglich der Orientierung dienende Weg zum erstenmal eingezeichnet.

Der in vielen Arten fast über alle Erdteile verbreitete Fink aus der Familie der Singvögel ist den meisten Menschen wenigstens als Buchfink, Distelfink oder Dompfaff bekannt. 

 

Finkenstraße

In Verlängerung der Flurstraße verbindet die Finkenstraße den Sternbuschweg mit der Lotharstraße.

Die Baufluchtlinien der Straße wurden durch Beschluß der Stadt verordneten vom 15.0ktober 1889 festgelegt, schlug als Namen Fennstraße vor (Fenn = Moor). In der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 4. November 1889 wählte man jedoch die Bezeichnung Finkenstraße. Bereits 1891 stand das erste Haus in dieser Straße, deren Ausbau sich jedoch bis 1935 hinzog. 1908 forderten die Anwohner eine Umbenennung der Straße, da sie angeblich von früheren Bewohnern her einen schlechten Ruf habe und die Wohnungen sich nur sehr schlecht vermieten ließen, ein Wunsch, der jedoch abgelehnt wurde.

Die Finken gehören zur Familie der Singvögel und werden in dieser Gegend am Waldrand wohl zahlreich vertreten gewesen sein. Zu den Finken zählen u. a. beispielsweise Buchfink, Bergfink, Kernbeißer, Grünling und Gimpel (oder Dompfaff). 

 

Flurstraße

In Verlängerung der Lerchenstraße verbindet die Flurstraße die Grabenstraße mit dem Sternbuschweg und geht dort in die Finkenstraße über.

Die Straßenfluchtlinien wurden 1898 festgelegt. Im selben Jahr stand dort bereits das erste Haus, ein von der Stadt erbautes Arbeiterwohnhaus.

Da die Straße bis dahin noch keinen Namen hatte, gab die Städtische Baukommission ihr am 12. November 1898 die Bezeichnung Flurstraße. Der nicht gewählte Vorschlag Heimstraße bezog sich wohl auf das Städtische Asyl für Obdachlose, das 1886 am Sternbuschweg errichtet worden war und 1900 abgerissen wurde, weil es dem weiteren Ausbau der Flurstraße im Wege stand.

Die Stadt baute bis 1918 an der Flurstraße elf Doppelhäuser für Arbeiter. Den Abschluß bildeten 1919-1921 fünf Häuser an der Ecke Sternbuschweg, wobei die Flurstraße bogenförmig überspannt wurde.

Flur ist die altgermanische Bezeichnung für die zu einem Ort gehörige landwirtschaftliche Nutzfläche, auch Feldgemarkung genannt. 

 

Forsthausweg

Der Forsthausweg führt in Verlängerung der Holteistraße von der Lotharstraße in den Duisburger Wald hinein, wo er am Wasserbehälter auf den Rundweg trifft.

Das zwischen 1869 und 1873 erbaute städtische Forsthaus lag etwa gegenüber der heutigen Universitätsbibliothek. Es mußte 1974 den Bauarbeiten für die Duisburger Gesamthochschule weichen.

Ein genaues Datum für die Benennung des Weges existiert nicht. Das Forsthaus zählte postalisch zur Lotharstraße, aber bereits 1925 erscheint auf einem Stadtplan die Bezeichnung Forsthausweg. Erst 1962 wird der Forsthausweg im Adreßbuch aufgeführt, als man die Anschrift des Forsthauses von Lotharstraße in Forsthausweg ändert. 

 

Fraunhoferstraße

Die Fraunhoferstraße beginnt am südlichen Ende der Wegnerstraße, verläuft parallel zum Stembuschweg auf dessen Nordseite, macht etwa 60 m nördlich der Hertzstraße eine Wendung um 90° nach Nordwesten und trifft dann nach 200 m auf das Nordende der Wegnerstraße, so daß sie mit dieser zusammen eine Art Ring bildet. Dieser letzte Teil der heutigen Fraunhoferstraße hieß bis 1938/39 Kapellenstraße, benannt nach der Kapelle auf dem Friedhof am Sternbuschweg, zu der sie von der Karl-Lehr-Straße führen sollte.

Die Straße gehört - wie beispielsweise die Bunsenstraße - in das seit 1924 erschlossene Siedlungsgebiet der„Duisburger Gemeinnützigen Bau-Gesellschaft AG.“(Gebag), auf dem auch der Reichsbund der Kinderreichen 1931 baute.

Den Namen erhielt die Straße am 25. Januar 1925 nach Joseph Fraunhofer (Straubing 6.3. 1787 -7.6. 1826 München), 1824 geadelt. Als Glasschleifer gelang es ihm, in dem von ihm geleiteten optischen Betrieb in Benediktbeuren infolge verbesserter Schleifmaschinen Linsen für astronomische Fernrohre in bisher unbekannter Güte herzustellen, mit denen er die dunklen, nach ihm benannten Fraunhoferschen Linien (Absorptionslinien) im Sonnenspektrum entdeckte.

Zusammen mit der Bunsen-, Gauß- und Hertzstraße ist hier ein Straßenviertel mit Namen berühmter Naturwissenschaftler entstanden. 

 

Friedrich-Alfred-Straße

Die Friedrich-Alfred-Straße verläuft vom Kalkweg zur Bertaallee. Hier befinden sich die Trainingsstätten des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, Sportschule und Verwaltung des Westdeutschen Fußballbundes sowie die Wasserski-Anlage auf dem Margaretensee.

Als die Straße 1928 angelegt worden war, wurde vorgeschlagen, sie in Würdigung der großen Verdienste des Krupp-Direktors Klönne um die Schaffung der Sportanlagen „Friedrich Klönne-Straße“ zu nennen. Klönne bat jedoch, von dieser Benennung abzusehen. Diese Namengebung hätte auch Schwierigkeiten verursacht, da „die Übernahme von Namen noch lebender Personen für Straßenbezeichnungen nicht gewünscht“ wird, wie es in den Richtlinien hieß. Friedrich Klönne schlug seinerseits „Friedrich-Alfred-Straße“ vor. Am 1. Oktober 1928 stimmte der StädtischeTiefbauausschuß zu, obwohl sich in unmittelbarer Nähe schon die unbebaute Alfredistraße befand. Da jedoch die weiteren Planungen vorsahen, diese nicht auszubauen, stand der Benennung in Friedrich-Alfred-Straße nichts im Wege (s. a. Alfrediplatz).

Friedrich Alfred Krupp (Essen 17.2.1854 - 22.11.1902 Essen) vergrößerte das von seinem Vater Alfred Krupp zur größten Gußstahlfabrik ausgebaute Unternehmen u. a. durch die Übernahme des Grusonwerkes Magdeburg und der Germaniawerft Kiel. 1897 gründete er auf freiem Feld am Rhein, im späteren Rheinhausen, die „Friedrich-Alfred-Hütte“(s. a. Kruppstraße). 

 

Friedrichsruher Weg

Der Friedrichsruher Weg ist eine kleine Stichstraße (in Richtung auf die Pappenstraße), die mit der Schönhauser Straße Verbindung hat.

Zusammen mit der Schönhauser Straße (s. dort) wurde am 7. Oktober 1912 durch die Städtische Baukommission der Name Friedrichsruher Straße festgelegt, der bis zum Duisburger Adreßbuch von 1927 mit dem Vermerk „unbebaut“ wiederkehrt. Das Adreßbuch von 1928 bringt zum erstenmal den für die Folgezeit gültigen Namen Friedrichsruher Weg und weist die ersten sieben auf einer Seite liegenden Häuser des Gemeinnützigen Bauvereins Essen aus.

Wie bei der Schönhauser Straße ist auch hier der Zusammenhang mit dem Namensgeber für die nahe gelegene Bismarckstraße gewahrt. Das Jagdschloß Friedrichsruh, 1763 im Sachsenwald (Krs. Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein) erbaut, war seit 1871 Besitz des Fürsten Otto von Bismarck, der hier von 1890 bis zu seinem Tode 1898 wohnte. 1945 wurde das zerstörte Schloß verändert wieder aufgebaut. 

 

Fuchspfad

Dieser Waldweg geht von der Uhlenhorststraße aus, führt hinunter in das Nachtigallental, ein altes Durchbruchstal der Ruhr, und endet auf einem Weg, der ungefähr parallel zur Eisenbahnlinie Speldorf-Hochfeld-Ürdingen verläuft.

Der Weg ist schon auf einer Jagdkarte aus dem Jahre 1891 eingezeichnet; im Duisburger Stadtplan von 1925 findet sich schon die Bezeichnung Fuchspfad.

Zur besonderen Kennzeichnung und Unterscheidung der Waldwege wurde er nach einem der damals noch häufigen Wildtiere im Duisburger Wald benannt. 

 

Gabrielkirchplatz

Der Gabrielkirchplatz liegt am Schnittpunkt von Gabriel- und Gneisenaustraße vor der St.-Gabriel-Kirche.

Die Baufluchtlinien des Platzes wurden am 31. August 1910 und der Name durch Beschluß der Baukommission vom 23. September 1910 festgesetzt. Das Gelände gehörte seit 1899 der St. -Ludgeri-Pfarre, die hier zwischen 1910 und 1912 die St.-Gabriel-Kirche erbaute, nach der der Platz benannt wurde. 

 

Gabrielstraße

Beginnend am Sternbuschweg, nimmt die Gabrielstraße Richtung auf die St.-Gabriel Kirche, schneidet den Gabrielkirchplatz, führt östlich um die Kirche herum und dann wieder in gerader Linie auf die Richard-Wagner-Straße zu.

Die Baufluchtlinien der Nassestraße, wie die Gabrielstraße zuerst hieß, wurden durch Ratsbeschluß vom 4. September 1906 festgelegt. Ursprünglich sollte sie bis zur Mozartstraße reichen. Ausgebaut wurde sie zunächst nur bis zur Wildstraße auf Kosten der St.-Ludgeri Pfarre, über deren Gelände sie führte und die hier 1910-1912 die St. Gabriel-Kirche erbaute.

Die Nassestraße wurde durch Beschluß der Baukommission vom 24. Juli 1909 in „von-Nasse-Straße“ umbenannt, um die Beziehung zu ihrem Namensgeber Bertold von Nasse (Oberpräsident der Rheinprovinz von 1890 bis 1905) klarer zu machen. Durch Beschluß des Tiefbauausschusses vom 7. Dezember 1925 wurde sie schließlich in Gabrielstraße umbenannt.

Die Gabrielstraße blieb unbebaut, bis der Gemeinnützige Bauverein in Essen hier 1927-1930 die sogenannte „Einschornsteinsiedlung“ erbaute. Weitere Straßen der Siedlung sind die Kortum-, Kreutzer-, Mozart-, Richard-Dehmel-, Richard-Wagner-, Silcher-, Uthmann- und Wildstraße. Diese Siedlung ist eine Kombination mehrgeschossiger Häuser mit Einfamilienhäusern, deren zentrales Heizwerk mit Kamin der Siedlung den Namen gab. Neu angelegt wurden die Kreutzer-, Richard-Dehmel-, Silcher- und Uthmannstraße, die ihren Namen nach „verstorbenen Tonkünstlern“ erhalten sollten (s. bei den einzelnen Straßen). 

 

Gaußstraße

Die Gaußstraße ist neben der Hertzstraße eine der beiden kurzen Verbindungsstraßen zwischen Fraunhoferstraße und Sternbuschweg.

Die Straße, die lange Zeit hindurch als Privatstraße angesehen wurde, weil sie durch reichsbahneigenes Gelände führte, erhielt ihren Namen am 25. Januar 1925 nach dem Mathematiker und Astronomen Carl Friedrich Gauß (Braunschweig 30.4.1777 - 23.2.1855 Göttigen), dem Direktor der Sternwarte in Göttingen, Professor und Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Außer durch zahlreiche neue mathematische und astronomische Erkenntnisse wurde Gauß weithin bekannt durch die in Zusammenarbeit mit dem Physiker Wilhelm Weber (1804-1891) im Jahre 1833 gemachte Erfindung des elektromagnetischen Telegrafen.

Zusammen mit der Bunsen-, Fraunhofer- und Hertzstraße ist hier ein Straßenviertel mit Namen berühmter Naturwissenschaftler entstanden. 

 

Geibelstraße

Die Geibelstraße verbindet die Grabenstraße mit der Lotharstraße.

Die Straßenfluchtlinien wurden 1898 unter dem Namen Schillerstraße festgesetzt. Durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 14. April 1908 erhielt sie zur Beseitigung von gleichlautenden Straßennamen den Namen Geibelstraße. Mit der Bebauung wurde erst um 1914 begonnen, und der Straßenausbau war erst in den dreißiger Jahren beendet.

Der Dichter Emmanuel Geibel (Lübeck 17.10.1815 - 6.4.1884 Lübeck), besonders als Lyriker gefeiert, war ab 1852 Professor der Ästhetik in München, und wurde dort das Haupt der Tafelrunde des bayerischen Königs Maximilian II. (Münchener Dichterkreis). 

 

Gellertstraße

Westlich des Sternbuschweges und parallel dazu, verbindet die kurze Gellertstraße die Holteistraße mit der nördlicher gelegenen Geibelstraße.

Am 17. Oktober 1912 erhielt sie als neuangelegte Straße ihren Namen nach dem Schriftsteller Christian Fürchtegott Gellert (Hainichen/Sachsen 4.7.1715 - 13.12.1769 Leipzig), der zunächst Theologie studiert hatte, sich dann aber speziell Themen der Aufklärung zuwandte. Neben Lustspielen und umfangreichem literarischen Briefwechsel haben ihn seine Fabeln bekannt gemacht, die ihn zum „Lehrer und Bildner der deutschen bürgerlichen Aufklärung“ werden ließen. 

 

Gneisenaustraße

Die Fluchtlinien der Gneisenaustraße wurden um 1895 festgelegt und danach mehrfach geändert. Ursprünglich sollte sie an der Mülheimer Straße beginnen und bis zur Gabrielkirche führen. Das Teilstück von dort bis zur Koloniestraße, wo sie heute als Sackgasse endet gehörte zur Derfflingerstraße.

Im Adreßbuch erscheint die Gneisenaustraße erst 1911 mit einem Haus, mit dem ihr weiterer Ausbau begann. In der Mitte der beiden Fahrbahnen war ein Promenadenweg vorgesehen mit Bäumen, Fuß- und Reitweg. 1914 wurde der Reitweg ab Kammerstraße durch diese zur Lotharstraße und weiter bis zur Mülheimer Straße verlegt. Der Ausbau der Straße kam nur schrittweise voran. Auch lange nach dem II. Weltkrieg war z. B. das Stück zwischen Aktienstraße und Bürgerstraße nur als Fußgängerweg vorhanden. Erst in den siebziger Jahren wurde der Ausbau abgeschlossen, wobei man darauf verzichtete, das Stück zwischen Mülheimer Straße und Geibelstraße zu erweitern. Dieses wurde 1977 in St.-Anna-Weg umbenannt (s. dort).

August Wilhelm Anton Graf Neidhardt von Gneisenau (Schildau bei Torgau 27.10.1760 - 23.8. 1831 Posen) war seit 1786 preußischer Offizier. Er wurde bekannt, als er 1807 an der Seite Nettelbecks (s. Nettelbeckstraße) die Festung Kolberg in Pommern gegen die Franzosen verteidigte. In den Freiheitskriegen wurde er Generalstabschef des Marschalls Blücher und war maßgebend an der endgültigen Niederwerfung Napoleons beteiligt. Er wurde 1825 zum Generalfeldmarschall ernannt. 1831 starb er an der Cholera. 

 

Grabenstraße

Im Duisburger Adreßbuch von 1879, dem ersten, das Angaben über Namen von Straßen macht, die allmählich an die Stelle der Häusernumerierungen in einzelnen Sektionen treten heißt es zu der damals bereits bewohnten Grabenstraße, daß sie „von der Mülheimer Straße an der ersten Ziegelei vorbei durch die Kolonie zum Grunewald“ führe, d. h. die Grabenstraße verlief wie heute von der Mülheimer Straße nach Südwesten (parallel zum Sternbuschweg), hörte jedoch nicht, wie es gegenwärtig der Fall ist, an der Kommandanten- bzw. Karl- Lehr-Straße auf, sondern führte zunächst in gleicher Richtung weiter und endete, kurz darauf leicht nach Westen biegend und die Eisenbahn unterquerend, etwa in Höhe der heute noch im Namen des Hotels „Grunewald“ steckenden gleichnamigen Flur. Unter der Kolonie war das damalige Neudorf zu verstehen, auf dessen nördlichem, der Mülheimer Straße zugewandtem Teil sich die vor allem in Duissern vertretenen Ziegeleien vereinzelt fortsetzten. Die Besiedlung im Bereich zwischen Karl-Lehr-Straße, Eisenbahn und Sternbuschweg, die vornehmlich in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts um sich griff, hat die Grabenstraße auf die heutige Länge verkürzt.

Die genaueste Erklärung für den Namen dieser Straße gibt der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau 1907, wenn er sagt, daß die „Grabenstraße nach dem Graben neben der Landwehr“ benannt sei, „einem breiten Wall mit Buschwerk“, an das die Heckenstraße erinnert.

Die Anlage sollte das im Besitz des Herzogs von Berg befindliche und von den Grafen von Spee beaufsichtigte Gestüt der wilden, d. h. verwilderten Pferde, das bis 1814 bestand, vom Einbruch in die benachbarten Ansiedlungen abhalten.

Noch zur Jahrhundertwende war die Grabenstraße vielerorts nicht besser als ein Feldweg und oft in einem nahezu unpassierbaren Zustand.

 

Grenzweg

Der Grenzweg führt, von der Mülheimer Straße im Bereich der Monning kommend, entlang der Duisburg-Mülheimer Stadtgrenze, vorbei an der dem Bistum Essen gehörenden Bildungsstätte Wolfsburg (die 1906 als Kurhotel und Ausflugslokal gebaut worden war) bis zum Rundweg, auf den er kurz vor dem Nachtigallental trifft.

Das alten Duisburgern bekannte Eisenbahnerhäuschen am Ende des Weges wurde Mitte der achtziger Jahre abgerissen.

Der Name des Weges ergibt sich aus seiner Lage zwischen den beiden Städten Duisburg und Mülheim. 

 

Grüner Weg

Dieser 1962 auf einem Stadtplan von 1962 erstmals mit Namen aufgeführte Wander- und Waldweg verläuft vom Kalkweg, vorbei an verschiedenen Sportanlagen, zur Regattabahn.

Auf dem Stadtplan von 1973 ist seine ursprüngliche Ausdehnung noch zu sehen. Er begann an der Straßenkreuzung Wedauer Straße/Sternstraße - hier liegt heute noch ein Stein mit der Aufschrift „Grüner Weg“ - und führte durch das Eichwäldchen genannte Waldgebiet zum Kalkweg und von dort aus zur Regattabahn. Nach der Umgestaltung des Bereiches am Kalkweg durch den Bau der Städtischen Kliniken in den siebziger Jahren endet der „alte“ Grüne Weg nun vor dem Krankenhaus am dort vorbeifließenden Dickelsbach. Eine Verbindung ist nicht mehr gegeben. 

 

Gustav-Adolf-Straße

Die Gustav-Adolf-Straße verbindet die Blumenstraße mit der Grabenstraße in südöstlicher Richtung, wobei sie die Bismarckstraße schneidet und danach auf der Ostseite der Seilerstraße vorbeiführt.

Im Jahre 1898 befaßte sich die Stadtverwaltung mit der Festsetzung von Straßenzügen zwischen Kammer-, Graben-, Neudorfer- und Blumenstraße. Ein am 10. August 1898 angefertigter Lageplan zeigt auch den Verlauf der projektierten und dann auch tatsächlich angelegten Straße, wobei anzumerken ist, daß das Teilstück von der Seiler- bis zur Grabenstraße erst 1908 ausgebaut wurde.

Hinsichtlich des Namens hieß es allerdings noch am 3. Oktober 1900: „Wegen Benennung der Straße vor dem projektierten Neudorfer Kirchplatz soll die evangelische Gemeindevertretung gehört werden.“

Das geschah auch am 16. Oktober 1900, und zwar deshalb, weil die Straße durch Gelände der evangelischen Gemeinde Neudorf hindurchgeführt wurde, auf dem dann zwischen 1905 und 1908 die Christuskirche erbaut worden ist.

Mit Schreiben vom 19. November 1900 schlug die Evangelische Gemeinde zu Duisburg dem Stadtbauamt den Namen Gustav-Adolf-Straße vor, der seitdem Gültigkeit hat.

König Gustav II. Adolf von Schweden aus dem Hause Wasa, der am 9. Dezember 1594 in Stockholm geboren wurde, bestieg im Jahre 1611 den Thron. Sowohl durch das Vordringen der habsburgischen Macht bis an die Ostsee im Dreißigjährigen Kriege, und zwar speziell während des niedersächsisch-dänischen Krieges (1623-1630) veranlaßt, als auch aus Sorge um die Zukunft des deutschen Protestantismus rüstete Gustav Adolf zum Kriege gegen die katholische Liga. Er landete am 4. Juli 1630 in Pommern, verbündete sich mit Frankreich, besiegte überall die Wallensteinschen Truppen und fiel am 16. November 1632 in der Schlacht bei Lützen (südwestlich von Leipzig). 

 

Gustav-Freytag-Straße

Von Süden her stoßen Bismarckstraße und Gustav-Freytag-Straße im spitzen Winkel gegenüber der von Norden kommenden Moltkestraße auf die Mülheimer Straße. Die Gustav-Freytag-Straße stellt dabei die Verbindung zwischen Mülheimer und Grabenstraße her, wo sie auf die Holteistraße trifft.

Obwohl seit Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die Anlage verschiedener Straßen zwischen Grabenstraße und damals bereits projektierter Bismarckstraße beabsichtigt war, taucht am 19. Juli 1898 in der Linienführung der heutigen Gustav-Freytag-Straße der Name Uhlandstraße auf, der dann auch weiter offiziell für diese Straße verwendet wird und zum erstenmal im Adreßbuch von 1902 mit den beiden einzigen damals bestehenden Gebäuden Nr. 1 und Nr. 21 erscheint. Die Straße war nach dem Dichter und Germanisten Ludwig Uhland (1787-1862) benannt worden.

Im Zuge der Beseitigung gleicher Straßennamen im Duisburger Stadtgebiet wurde die Uhlandstraße durch Bekanntmachung vom 9. April 1939 in der National-Zeitung in Gustav-Freytag-Straße umbenannt.

Gustav Freytag (Kreuzburg/Schlesien 13.7.1816 - 30.4.1895 Wiesbaden) war nationalliberaler Politiker, Schriftsteller und Kulturhistoriker, der den demokratischen Radikalismus der Jungdeutschen wie romantisierende Flucht aus der Gegenwart gleichermaßen ablehnte. 1848-61 und 1867-70 war er Mitredakteur des einflußreichsten Organs des liberalen Besitzbürgertums „Die Grenzboten“. Seinen politischen Zielen dienten auch seine literarischen Werke, deren bekannteste der deutsche Kaufmannsroman „Soll und Haben“ und der Romanzyklus „Die Ahnen“ sind. 

 

Händelstraße

Die Händelstraße ist die einzige Straße zwischen Sternbuschweg und Gneisenaustraße, die diese beiden Straßen nicht im rechten Winkel, sondern in der Diagonale verbindet. Damit weist sie auf eine Fluchtlinienplanung aus den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hin, die an der Kreuzung von Klöckner- (ehemals Ost-) und Gneisenaustraße einen Platz vorsah, auf den acht Straßen sternförmig zulaufen sollten. Die anderen diagonalen Straßen wurden nicht angelegt, ebenso wenig wie der Anfang der Händelstraße, die noch bis 1924 als Verlängerung der Pappenstraße geplant war.

Ihren Namen erhielt die Straße durch Beschluß der Städtischen Baukomission vom 1. Februar 1907, nachdem zuerst auch der Name Bunsenstraße im Gespräch gewesen war.

Der Komponist Georg Friedrich Händel (Halle/Saale 23.2.1685-14.4. 1759 London) studierte zuerst Jura und wandte sich 1703 der Musik zu. Von Hannover aus, wo er seit 1710 Hofkapellmeister war, besuchte er London und lebte ab 1712 fast nur dort. Von seinen Opern, Sonaten, Oratorien, Concerti grossi und anderen musikalischen Werken sind besonders bekannt der „Messias“ sowie die „Wassermusik“ und die „Feuerwerksmusik“. 

 

Hammerstraße

Die Hammerstraße stellt eine Verbindung der Lützowstraße mit der Memelstraße her.

Im Bereich dieses Straßenzuges hatte die 1854 gegründete Zeche Neu-Duisburg gelegen. Nachdem man 1859 in einer Tiefe von 165 Metern auf Magerkohle gestoßen war, mußten die 1861 in größerem Umfang begonnenen Förderungen im gleichen Jahr wieder eingestellt werden, weil die Wassereinbrüche nicht zu bezwingen waren. 1898 beantragte die Zeche, auf ihrem Gelände Straßen anzulegen, deren Ausbau von der Zechenverwaltung übernommen werden sollte. Die Stadt Duisburg machte die Auflage, die Gebäude der Zeche abzureißen und den alten Bergschacht abzumauern und doppelt zu überwölben. Der Schacht sollte als Notauslaß für die Entwässerung in Neudorf benutzt werden. 1899 erteilte die Stadtverwaltung die Bauerlaubnis für das erste Haus an der Hammerstraße, seit 1905 übernahm die Stadt die Unterhaltung der Straße.

Die Benennung ergab sich daraus, daß die Straße auf die beiden Dampfhämmer der Firma „Duisburger Maschinenbau-AG vorm. Bechem & Keetman“ zulief. 

 

Hans-Pfitzner-Straße

Der im Laufe der Zeit in Neudorf durch Straßenverbindungen zwischen Wald- und Koloniestraße entstandene Teil des „Komponisten-Viertels“ beginnt - von Nordwesten her - mit der Hans-Pfitzner-Straße, deren Benennung in der Ratssitzung vom 14. Januar 1957 beschlossen wurde, nachdem dieses südliche Teilstück der bisherigen Richard-Wagner-Straße auch in Zukunft über die Koloniestraße hinaus keine Verbindung zum nördlichen Teil haben sollte. (Der Vorschlag „Beethovenstraße“ wurde nicht angenommen, da eine so kurze Straße nach Meinung einiger Ratsherren des Genies Beethovens „nicht würdig genug“ war.) Die ersten Häuser mit den Nummern 28, 30 und 31 erscheinen in dem nächsten, auf das oben genannte Datum folgenden Adreßbuch von 1959.

Der Komponist und Musikschriftsteller Hans Pfitzner (Moskau 5. 5. 1869 - 22. 5. 1949 Salzburg), von 1908 bis 1910 Dirigent und Opernleiter in Straßburg, war anschließend bis 1929 an der Akademie der Künste in Berlin, danach als Professor an der Akademie der Tonkunst in München tätig. Von Schumann und Wagner beeinflußt, hat sein Hauptwerk „Pale strina“ (1912/15) jedoch einen eigenen, selbständigen Charakter. 

 

Hardenbergstraße

Sie ist die Verbindungsstraße, die, zwischen Nettelbeck- und Kammerstraße gelegen, die Lenaustraße mit der Schenkendorfstraße verbindet.

Wie die Schenkendorfstraße (s. dort) kommt die Hardenbergstraße ebenfalls als neu benannt in einem Straßenverzeichnis vom 17. Oktober 1912 vor. Auch hier kam es zur Neufestsetzung der Fluchtlinie. Ausgebaut wurde die Straße erst im Jahre 1930. Die im Adreßbuch von 1931 aufgeführten, zu beiden Seiten der Straße errichteten 31 Häuser (der Nummern 1-36) gehörten dem Wohnungsverein Duisburg und waren im wesentlichen Beamtenwohnungen.

Im Hinblick auf die benachbarte Schenkendorf- und Lenaustraße kann davon ausgegangen werden, daß die Straße ihren Namen nicht nach dem preußischen Staatskanzler Fürst Karl August von Hardenberg (1750 - 1822), sondern nach dem Freiherrn Friedrich von Hardenberg (Wiederstedt b. Mansfeld 2.5. 1772 - 25. 3. 1801 Weißenfels) bekommen hat, der den Dichternamen Novalis führte. Er gilt als der bedeutendste Dichter der Frühromantik, der tiefsinnige philosophische Spekulation mit ungebrochener christlicher Frömmigkeit verband. 

 

Haroldstraße

Dieser ehemalige Feldweg, der gegen Ende des vorigen Jahrhunderts zur Bebauung vorgesehen war, wird zum erstenmal in den Akten des Stadtarchivs Duisburg am 17. Mai 1898 als Haroldstraße bezeichnet. Es handelte sich, wie heute, um die Verbindung der Bismarckstraße mit der Grabenstraße (zwischen den parallel laufenden Verbindungsstraßen Schemkesweg im Norden und Kammerstraße im Süden).

Es wurde damals die Frage erörtert, ob man diese neue Straße über die Bismarckstraße hinaus bis zur Blumenstraße verlängern solle, wozu es jedoch nicht kam.

Weshalb der männliche Vorname Harold gewählt wurde, war nicht festzustellen.

Im Jahre 1899 hatte der Duisburger Spar- und Bauverein dort die ersten 4 Häuser errichtet. 

 

Hebbelstraße

Von der Stelle, wo die Bismarckstraße am Neudorfer Markt aus ihrem bisherigen Verlauf von Nordosten nach Südwesten ein wenig mehr nach Westen abknickt, führt die Hebbelstraße an der Ostseite des Neudorfer Marktes vorbei nach Süden über die Seilerstraße hinaus und trifft - im letzten Stück als Fußweg - auf die Grabenstraße.

Mit der Liliencron- und Scheffelstraße sowie mit einer Reihe von anderen, nach Dichtern und Schriftstellern benannten Straßen gehört die Hebbelstraße zu solchen, aus deren Namen sich ein wirkliches „Dichterviertel“ hätte schaffen lassen, die aber, da sie zwischen andere Straßennamen „eingestreut“ sind, nur auf Ansätze zur Bildung eines so geprägten Namensbereiches schließen lassen.

Ursprünglich war der Name Herderstraße vorgesehen, zumindest gab es diese Benennung, wie eine Aktennotiz im Stadtarchiv Duisburg erkennen läßt, schon im August 1893 (Johann Gottfried Herder, 1744-1803, Theologe, Schriftsteller und Dichter).

Obwohl die Baufluchtlinien schon früh festgelegt worden waren, kam es zum Ausbau der Straße erst 1908. Und als im Duisburger Adreßbuch von 1910 als erstes Haus die Nr. 2 aufgeführt wurde, in dem der Kaufmann Ernst Majert wohnte, das aber dem Maurerpolier Julius Baumgarth in der Zirkelstraße 35 gehörte, da war gerade 1909 der Name Herderstraße in Hebbelstraße umgewandelt worden, weil man hierdurch die Doppelbenennung zu einer damals in Meiderich vorhandenen Herderstraße vermeiden wollte.

„Pate“ für den Straßennamen, wie er heute noch besteht, wurde der als Tragiker wie auch als Lyriker hervorgetretene Dichter Friedrich Hebbel (Wesselburen in Dithmarschen 18. 3. 1813 - 13. 12. 1863 Wien). Bekannte Werke Hebbels „Maria Magdalene, ein bürgerliches Trauerspiel“, „Herodes und Mariamne“ sowie „Agnes Bernauer“. Ein Dokument der Weltliteratur wurden seine 1835 begonnenen Tagebücher. 

 

Heinestraße

Die Heinestraße hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, was ihre Namensgebung betrifft. Ursprünglich war sie um 1906 als Arnimstraße (nach dem Dichter Achim von Arnim, 1781-1831) von der Grabenstraße bis zur Lotharstraße durchgehend geplant.

In der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 1. Februar 1907 wird jedoch der Name Kleistraße festgelegt. (Der Dichter Heinrich von Kleist, Frankfurt/Oder 18. 10. 1777 - 21. 11. 1811 am Wannsee bei Berlin, schuf so bekannte Werke wie „Der zerbrochene Krug“, „Michael Kohlhaas“, „Das Käthchen von Heilbronn“.)

Der Ausbau der Straße begann erst 1925 mit der Bebauung durch die Gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft „Eigenheim“, die den Vorschlag machte, den Teil der Straße zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg in „Lindenhof“ umzubenennen, da sie dort Linden pflanzen wollte. Diesem Vorschlag folgte man aber nicht. Einem anderen Vorschlag war jedoch 1933 Erfolg beschieden. Am 30. November 1933 wurde die Kleiststraße in Heinestraße umbenannt, nach dem SA-Truppführer Friedrich Heine (Hannover 25.9. 1887 4.3. 1933 Duisburg), der in der Kleiststraße am 4. März 1933 bei Straßenkämpfen zwischen Rechts- und Linksradikalen erschossen wurde. Um Verwechslungen mit dem jüdischen Dichter Heinrich Heine vorzubeugen, benannte man die Heinestraße am 6. August 1937 in Friedrich-Heine-Straße um.

Nach dem Krieg wurde sie durch eine Verfügung des Oberbürgermeisters vom 9. Mai 1945 wieder in Heinestraße umgetauft, was bereits mit Beschluß des Sonderausschusses für die Umbenennung von Straßen vom 22. September 1947 in Heinrich-HeineStraße abgeändert wurde, um Verwechslungen mit Friedrich Heine zu vermeiden: Warum die Straße mindestens seit 1950 wiederum als Heinestraße geführt wurde, ließ sich nicht klären.

Der Dichter Heinrich Heine (Düsseldorf 13.12.1797 - 17.2.1856 Paris) promovierte 1825 zum Dr. jur. und trat im gleichen Jahr vom jüdischen Glauben zum Christentum über. 1831 ging er als Zeitungsberichterstatter nach Paris. Er gehörte zu den reichsten lyrischen Begabungen im nachgoetheschen 19. Jahrhundert, war aber auch ein Satiriker von ätzender Schärfe. Seine literarische Wirkung in Europa war außerordentlich. Seine Gedichte wurden in viele Sprachen übersetzt. 

 

Heinrich-Bertmans-Straße

Die westlich des Ludgeriplatzes von der Klöcknerstraße nach Süden zur Kammerstraße führende Verbindung ist die Heinrich-Bertmans-Straße. Die Benennung dieser neu angelegten Straße wurde in der Sitzung des Rates der Stadt Duisburg vom 9. Mai 1966 beschlossen. In einer Feierstunde Mitte Juni 1966 wurde die Straße gleichsam „eingeweiht“.

Namenspatron ist Heinrich Bertmans (Wachtendonk 28.9.1844 - 15.7.1932 Nieukerk [Kerken]). Er war in den Jahren von 1890 bis 1922 erster Pfarrer von St. Ludger, dessen Kirchenbau er anregte und förderte. 1899 erwarb er auch das Grundstück für die 1910 fertiggestellte St.-Gabriel-Kirche. Am 9. Oktober 1908 wurde Bertmans Stadtdechant, 1914 Ehrendomherr von Münster. 1922 nahm er Abschied von seiner Gemeinde, „um die Tage seines Alters in Zurückgezogenheit im stillen Nieukerk zu verbringen“. 

 

Heinrich-Lersch-Straße

Am 18. Dezember 1961 enthielten die Amtlichen Mitteilungen der Stadt Duisburg die Mitteilung, daß die „zwischen der Blumen- und Oststraße geplante neue Straße“, die diese Verbindung mit einem fast rechtwinkligen Knick herstellt, den Namen Heinrich-Lersch-Straße tragen solle.

Die ersten Häuser (Nr. 1,3,5) erschienen im Adreßbuch von 1965. Erst in den siebziger Jahren werden die weiteren Wohnhäuser gebaut.

Namenspatron war der als Arbeiterdichter bekannte Schriftsteller Heinrich Lersch (München-Gladbach [Mönchengladbach] 12.9.1889 - 18.6.1936 Remagen), von Beruf Kesselschmied. In seiner Lyrik und seinen Erzählungen stellte er das Schicksal und Erleben des Arbeiters in Krieg und Frieden dar. Er vertrat einen christlichen Sozialismus mit nationalem Pathos, was ihn dem Nationalsozialismus genehm machte. Er bekannte sich zur Industriewelt. 1908 kam Heinrich Lersch nach Duisburg, wo er bei Duisburger Firmen sowie bei der Schiffswerft Ewald Berninghaus arbeitete.

Nachzutragen ist noch, daß es vor 1961 bereits eine Heinrich-Lersch-Straße gegeben hat. Es war dies die frühere Dessauer Straße (benannt nach dem zum Deutschen Reich gehörenden Fürstentum Anhalt-Dessau), die ihren Namen Ende des vorigen Jahrhunderts erhielt. Sie war eine Verbindung von der Pappenstraße zur Kammerstraße, die diesen Namen offenbar bis 1938 beibehielt. Im letzten Vorkriegs-Adreßbuch von 1939 erscheint sie erstmals als Heinrich-Lersch-Straße.Von 1899 bis zu dieser Zeit gab es dort immer nur die beiden Wohnhäuser Nr. 115 und 133. Während des II. Weltkrieges sorgten neue Bebauungsabsichten dafür, daß die Heinrich-Lersch-Straße mit Bekanntgabe vom 3. Oktober 1940 als Straßenname schon wieder fortfiel. Die Zerstörungen im Kriege und neue Überlegungen haben dann dazu geführt, daß das dortige Gelände anderweitig genutzt wurde (Versuchsanstalt für Binnenschiffahrt und Institute der neuen Universität Duisburg). 

 

Hertzstraße

Neben der Gaußstraße ist die Hertzstraße eine der beiden kurzen Verbindungsstraßen zwischen Fraunhoferstraße und Sternbuschweg.

Am 25. Januar 1925 erhielt sie ihren Namen nach dem Physiker Heinrich Rudolf Hertz (Hamburg 22.2. 1857 - 1.1.1894 Bonn), Professor der Physik in Karlsruhe und Bonn. Er entdeckte u. a. die nach ihm benannten Hertzschen Wellen, elektromagnetische Schwingungen, die eine der Grundlagen der heutigen Funktechnik bilden.

Zusammen mit der Bunsen-, Fraunhofer- und Gaußstraße ist hier ein Straßenviertel mit Namen berühmter Naturwissenschaftler entstanden. 

 

Hessenstraße

Die „Straße südwestlich des vorgesehenen (inzwischen vorhandenen) Hallenbades an der Memelstraße zwischen Bismarck- und Grabenstraße - parallel zur Klöcknerstraße (Oststraße)“ wurde am 4. September 1972 durch den Rat der Stadt Duisburg Hessenstraße benannt.

Es ist nicht ersichtlich, warum man gerade auf diesen Namen, den eines deutschen Stammes und heutigen Bundeslandes, verfallen ist. Möglicherweise war die Lautgleichheit mit der benachbarten Memelstraße maßgebend, die ihrerseits an eine ehemalige deutsche Landschaft erinnert.

Im Jahre 1977 stand als erstes das Haus Nr. 15, das der Duisburger Gemeinnützigen Baugesellschaft gehört und das bis 1988 der einzige Bau geblieben ist, zumal das Hallenbad an der Memelstraße bis weit in den Bereich der Hessenstraße hineinreicht. 

 

Holteistraße

In Verlängerung der Gustav-Freytag-Straße verbindet die Holteistraße die Grabenstraße mit der Lotharstraße und geht dort in den Forsthausweg über.

Die Fluchtlinien der Goethestraße, wie sie zunächst hieß, wurden 1898 festgelegt. Mit der Bebauung wurde erst Ende der zwanziger Jahre begonnen, der Ausbau der Straße selbst war erst um 1940 beendet.

Durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 14. April 1908 wurde die Goethestraße zur Beseitigung von gleichlautenden Straßennamen im Stadtgebiet in Holteistraße umbenannt.

Der Schriftsteller und Schauspieler Karl von Holtei (Breslau 24.1.1798 - 12.2.1880 Breslau) war u. a. von 1837 bis 1839 Theaterdirektor in Riga und lebte längere Zeit in Berlin, Graz und Breslau. Er hat das sogenannte Vaudeville in der Form des zwischen Singspiel und Gesangsposse stehenden Liederspiels auf der deutschen Bühne heimisch gemacht. 

 

Hombergweg

Dieser schöne Wanderweg beginnt am Rehweg in der Nähe der Kreuzung der Eisenbahnlinie Speldorf-Hochfeld mit der Autobahn A 3, führt dann unter denTunnel der Eisenbahnverbindung Speldorf-Bissingheim überquert die Uhlenhorststraße und verläuft dann bergauf zum Homberg, mit 77,4 Meter Höhe einer der höchsten Kuppen des Duisburger Waldes, und endet am Worringer Reitweg.

Die Bezeichnung ist entstanden aus der Wortverbindung „hoher Berg“.

Verschiedentlich wird in älteren Veröffentlichungen darauf hingewiesen, daß es sich bei der früher „Hömberg“ genannten Anhöhe um eine alte Kultstätte handeln solle. 

 

Kalkweg

Der Kalkweg in seiner heutigen Gestalt ist eine Hauptverkehrsstraße, die sich vom Stadtteil Neudorf an Wanheimerort vorbei bis nach Wedau hinzieht.Verfolgt man diese Streckenführung vom innerstädtischen Bereich in die Außenbezirke, so beginnt sie am Südende des Sternbuschwegs im Bereich der weiträumigen Eisenbahnüberführungen nahe der diese noch überquerenden Stadtautobahn A59. Im weiteren Verlauf bildet sie von der Kruppstraße an bis zum Tilsiter Ufer, wo der Stadtteil Wedau beginnt, die Westgrenze der Stadion- und Wedauer Sport-Anlagen. Sodann teilt sie den Wedauer Wohnbereich ziemlich in der Mitte und führt mitten in das Erholungsgebiet der Sechsseenplatte zwischen Masuren- und Wambachsee hindurch, wo sie zum Fußweg wird, der etwa 100 m hinter der schmalen Straße im Kneippgrund auf einem Querpfad endet.

Im großen und ganzen entspricht die heutige Straßenführung noch immer dem Verlauf eines jahrhundertealten Weges mit gleicher Bezeichnung. Doch läßt die auf der Westseite des Kalkweges (gegenüber der Kruppstraße) verlaufende kurze, noch bis zu den genannten Eisenbahnüberführungen reichende Straße „Alter Kalkweg“ in ihrem nördlichen Teil die Richtung erkennen, die der Kalkweg ursprünglich, fortgesetzt durch die Heerstraße und die Musfeldstraße über das Marientor in den Kern der alten Stadt Duisburg hinein, genommen hat, wobei seine Ursprünge vielleicht bis in fränkische Zeit zurückgehen.

Der Name des Kalkweges bezieht sich auf die Kalkfuhren, die aus der Ratinger Gegend Kalk nach Duisburg brachten. 1404 erfahren wird, daß die Abtei Werden ihren Kalkofen in der Drucht - Reste sind noch erhalten - verpachtet. Daß dieser Ofen auch „Kalkofen in Lintorf“ genannt wurde, hängt mit der Nähe zur Siedlung Lintorf zusammen. Über diesen Kalkofen gibt es zahlreiche Nachrichten bis in die neueste Zeit. Aus dem Gebiet von Eggerscheidt und Ratingen ziehen sich Kalkformationen in die Gegend von Lintorf, besonders nördlich davon und bis zur heutigen Duisburger Stadtgrenze.

Der für Duisburg bestimmte Kalk gelangte zur Lagerung in den „Großen“ und „Kleinen Kalkhof“ (vgl. hierzu Duisburger Straßennamen, T. 1, in: Duisburger Forschungen, Band 31, 1982, S. 284).

 

Kammerstraße

Auf älteste Ursprünge im Hinblick auf die Namengebung geht die Bezeichnung der Kammerstraße zurück, die gegenüber dem Ostausgang des Duisburger Hauptbahnhofs beginnt, von dort in südöstlicher Richtung durch den Ortsteil Neudorf verläuft, unter der Autobahn A 3 hindurchführt, auf deren Ostseite dann als Kammerweg in den Duisburger Wald aufsteigt und in der Nähe des „Heiligen Brunnens“ sich in andere Waldwege verzweigt.

Der Name Kammerweg taucht in der Form des „Kammersen Weges“ 1631 schon auf, während die Kammerstraße unter dieser Bezeichnung zum erstenmal im Duisburger Adreßbuch von 1879 vorkommt, wobei gesagt wird, daß sie „von dem Rheinischen Bahnhofe hinter der katholischen Schule über die Neudorfer Straße nach der Kammer im Walde“ führe. Im letzten Teil deckt sich diese Straßenführung offenbar mit der im Bereich des „Heiligen Brunnens“.

Am Ende der Strecke, die heute noch den Namen „Kammerweg“ trägt (s. o.), hat jener Teil des Waldes gelegen, der bis in neuere Zeit - nachweisbar noch auf einer Zeichnung von 1897 - den Namen „Kammer“ (= Kammerwald) führte und ein Rest landesherrlichen Besitzes war, dessen Einkünfte der staatlichen Finanzverwaltung, nämlich der sogenannten „Kammer“ zuflossen. (Ursprünglich war der gesamte Wald Königsforst oder Reichswald gewesen.) 

 

Kammerweg

Zum Kammerweg s. die Angaben bei der Kammerstraße. 

 

Karl-Lehr-Straße

Die Karl-Lehr-Straße, die heute von der Düsseldorfer Straße unter dem Bahngelände hindurch zum Sternbuschweg verläuft, hatte früher eine etwas andere Linienführung, weiter nördlich in Richtung auf die Bismarckstraße zu. Zwischen 1879 und 1904 hieß die Karl-Lehr-Straße auch Bismarckstraße, vorher wurde das Gelände einfach „an der Bicherouxschen Fabrik“ genannt, weil die Straße zwischen dem Walzwerk der Gebrüder Bicheroux und der Duisburger Aktiengesellschaft für Gießerei durchführte.

Nachdem zwischen 1883 und 1886 der Duisburger Hauptbahnhof neu gebaut wurde, mußte ein Teil dieser alten Bismarckstraße nach Süden verlegt werden und führte nun von der Düsseldorfer zur Grabenstraße. Im Oktober 1904 wurde dieses Straßenstück in Karl-Lehr-Straße umbenannt, die ein Teil der vorgesehenen Ringstraße vom Außenhafen bis zur Duissernstraße (s. bei Karl-Jarres-Straße) war. Erst 1939 wurde sie bis zum Sternbuschweg verlängert, indem ihr ein Teil der Waldstraße zugeschlagen wurde.

Karl Lehr (Meschede 1842 - 1919 Duisburg) war von 1879 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1914 Bürgermeister von Duisburg und bekam 1881 den Titel Oberbürgermeister verliehen. Vorher war er als Richter in Kirchhundem und Duisburg tätig gewesen. 1904 wurde er zum Geheimen Regierungsrat und 1912 anläßlich seines 70. Geburtstages zum Ehrenbürger der Stadt Duisburg ernannt.

  

Kettenstraße

Die Kettenstraße führt von der Ludgeristraße zur Memelstraße. Ihre Benennung ergab sich daraus, daß sie an der Kettenschmiede der Firma „Duisburger Maschinenbau AG., vorm. Bechem & Keetman“ vorbeiführte. Die Kettenfabrikation dieser von August Bechem und Theodor Keetman 1862 gegründeten Firma war ein bedeutender Produktionszweig. U. a. wurde hier die größte je in Deutschland geschmiedete Kette, die 300 Meter lange Ankerstegkette des Schlachtschiffs „Fürst Bismarck“ mit Gliedern von 102 mm Durchmesser geschmiedet. Der Ausbau der Straße begann im Jahre 1898. 

 

Kiefernweg

Der Kiefernweg verläuft als unbebauter Wald- und Wanderweg durch den Sportpark Wedau vom Kalkweg bis zur Regattabahn.

1962 war er mit Namen erstmals auf den Stadtplänen aufgeführt, obwohl es im Stadtteil Duissern bereits einen Kiefernweg gab (s. d.). 

 

Klöcknerstraße

Wer selbst heute - nach zwei Jahrzehnten - von der„Klöcknerstraße“ spricht, die lt. Ratsbeschluß vom 20. Februar 1969 ihren Namen erhielt, handelt sich bei alteingesessenen Anwohnern noch Ärger ein. Denn diese hängen an dem bis dahin offiziell gültigen und derzeit noch inoffiziell verwendeten Namen „Oststraße“.

Diese Bezeichnung der heute an der Neudorfer Straße gegenüber dem Ostausgang des Hauptbahnhofes ihren Anfang nehmenden, zunächst bis zum Ludgeriplatz in östlicher und von dort aus bis zur Lotharstraße in südöstlicher Richtung führenden und die großen Neudorfer Straßen wie Gneisenau- und Grabenstraße sowie Stembuschweg rechtwinklig schneidenden Geschäftsstraße gibt lediglich die Grundrichtung an, die ein uralter Feldweg nahm.

Im Jahre 1879 erhielt dieser zur Fahrstraße erweiterte Feldweg, der seinerzeit nur bis über den heutigen Ludgeriplatz hinaus an die damalige Zeche Neu-Duisburg (zwischen Hammer- und Kettenstraße) führte, seinen Namen Oststraße, mit dem er zum erstenmal im Adreßbuch erscheint. In den folgenden Jahrzehnten erhielt die Straße im Rahmen fortschreitender Besiedlung Neudorfs ihre heutige Gestalt und Länge.

Die Umbenennung der Oststraße in Klöcknerstraße war als Ehrung des für Duisburg so bedeutenden Unternehmers Peter Klöckner (Koblenz 8.11.1863 - 5.10.1940 Duisburg), seiner industriellen Leistungen und des gerade für Duisburg immer stark engagierten Mäzenatentums der Leitung der Klöckner-Werke gedacht.

Mit der Übernahme eines Stahlwerks in Haspe (bei Hagen) im Jahre 1898 und der 1900 folgenden Leitung des seit 1918 Lothringer Hütten- und Bergwerksverein genannten Unternehmens begann der wirtschaftliche Aufstieg Peter Klöckners, der 1923 auf Grund der durch das Ende des I. Weltkriegs veränderten Gesamtsituation die industriellen Beteiligungen zur Klöckner-Werke AG. zusammenfaßte, die ihren Sitz zunächst in Castrop-Rauxel und seit 1938 in Duisburg bekam. Weitere wirtschaftliche Änderungen und Einschnitte erfolgten nach dem II. Weltkrieg. 

 

Klöcknerweg

Erst auf neueren Stadtplänen, so z.B. dem von 1977, findet sich die Namensbezeichnung Klöcknerweg für diesen von der Mülheimer Straße, besser gesagt: von dem großen Parkplatz- Gelände südlich davon nach Süden verlaufenden Weg, der nach etwa 300 m beim Rundweg einmündet, sich von dort um den Wolfsberg herum nach Osten wendet und nach knapp 250 m auf den die Duisburg-Mülheimer Stadtgrenze kennzeichnenden Grenzweg trifft.

Als unbewohnter Weg im Duisburger Stadtwald findet er sich in keinem Adreßbuch, sondern dürfte seinen Namen im Rahmen forstamtlicher Wünsche zur eindeutigen Kennzeichnung der Waldwege erhalten haben.

Der Hinweis auf das für Duisburg so bedeutsame Unternehmen der Firma Klöckner taucht hier auf, weil der Weg an Waldparzellen dieser Familie vorbeiführt, die sich bis zu der schon auf Mülheimer Gebiet liegenden „Wolfsburg“, der 1960 entstandenen Katholischen Akademie des Bistums Essen, hinzogen. 

 

Koloniestraße

Heute beginnt die Koloniestraße am Verteiler Mercatorstraße, führt durch denTunnel unter den Eisenbahngeleisen des Hauptbahnhofs durch und in südöstlicher Richtung auf den Duisburger Wald zu, wo sie an der Kreuzung mit der Bissingheimer und der Uhlenhorststraße endet.

Ihr ungefährer Verlauf ist bereits auf der ersten Katasterkarte von 1733 verzeichnet. Auf der Katasterkarte von 1824 wird der Teil nördlich der Grabenstraße als Heidschen Weg oder Holzweg bezeichnet, im Adreßbuch von 1867 mit „hinterm Bahnhof bis zur Windmühle“. Der südliche Teil heißt 1867 ganz einfach „Colonie Neudorf“.

Der Name „Coloniestraße“ erscheint erstmals im Adreßbuch von 1879 als Verbindung der Neudorfer mit der Steinbruchstraße und 1880 unter der Kennzeichnung „von der Friedhofstraße (heute verkürzte Otto-Keller-Straße) bis zur Colonie und längs derselben weiter bis zum Walde“. Diesen Verlauf behielt sie bei, bis Mitte der dreißiger Jahre im Norden ein Tunnel als weiterer Zugang von Neudorf zur Innenstadt angelegt und sie im Süden von der Steinbruchstraße ab als Zubringer zur neu erbauten Autobahn verlängert wurde.

Der Name der Koloniestraße, dessen heutige Schreibweise sich um 1905 durchsetzte, erinnert an die Gründung des Stadtteils Neudorf, der hier seinen Anfang nahm. Im Jahre 1770 erhielten 12 Familien aus Hessen-Darmstadt, die man Kolonisten nannte, von Friedrich dem Großen die Erlaubnis, sich auf der Duisburger Heide anzusiedeln, um auf unkultiviertem Boden Bauernstellen anzulegen. Sie errichteten ihre Häuser auf dem Teilstück der Koloniestraße zwischen Graben- und Wildstraße. 

 

Kommandantenstraße

Sie verbindet, zunächst in leichtem Bogen, dann parallel der Eisenbahn von Norden nach Süden verlaufend und im letzten Stück sich nach Südosten wendend, die Koloniestraße mit der Karl-Lehr-Straße. Dort trifft sie auf die aus nordöstlicher Richtung kommende Grabenstraße (L 237). Noch bis zum Jahre 1965 hatte einTeil der Straße, der zwischen Kolonie- und Grabenstraße liegt, zur Wegnerstraße gehört.

Nachweislich seit 1893 befand sich diese Straße (zunächst noch mit C geschrieben) in der Planung. Erstmals wird sie im Adreßbuch von 1903 erwähnt, und zwar stand dort nur das Haus mit der Nummer 97, das der Tabakfabrik A. F. Carstanjen Söhne gehörte und in dem der Werkmeister Carl Ebbinghaus wohnte.

Über die Herkunft des offensichtlich Anfang der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts festgelegten Straßennamens konnte nichts ermittelt werden. 

 

Kortumstraße

Sie führt heute vom Sternbuschweg bis zur Kreuzung der Mozartstraße mit der Lotharstraße. Das Teilstück bis zur Wildstraße wurde um 1909 angelegt. Ursprünglich sollte die Straße an der Grabenstraße beginnen, dieser Plan wurde jedoch endgültig 1931 fallengelassen.

Die Bebauung der Kortumstraße setzte erst mit der Anlage der „Einschornsteinsiedlung“ ein (s. unter Gabrielstraße).

Sie trägt ihren Namen nach dem Arzt und Schriftsteller Karl Arnold Kortum (Mülheim 5.7.1745 - 15.8.1824 Bochum). Nach seinem Studium der Medizin in Duisburg von 1763 bis 1767 war er als Arzt in Mülheim und Bochum tätig. Daneben verfaßte er grotesk-komische Heldengedichte in Knittelversen. Am bekanntesten ist die „Jobsiade“, die Lebensbeschreibung eines verbummelten Theologiekandidaten als Satire auf deutsches Spießertum und Studentenleben.

 

Krähenpfad

In Verlängerung des Lerchenpfades verbindet der Krähenpfad im Duisburger Stadtwald den Waldweg Berg und Tal mit dem Amselsteig.

Auf einem Stadtplan von 1936 ist der Weg bereits eingezeichnet, und 1980 erscheint erstmals der Name Krähenpfad auf dem Stadtplan.

Krähen sind die kleineren Verwandten des Kolkraben. In Europa lebt die Saatkrähe. Da sie überwiegend Engerlinge frißt, ist sie für die Landwirtschaft besonders nützlich. 

 

Krähenweg

Der Krähenweg führt im Duisburger Stadtwald vom Forsthausweg in gerader Linie nach Süden, wobei er den Aktienweg überquert. Vom Kammerweg an wird er als schmaler Weg in südöstlicher Richtung bis zum Finkenpfad weitergeführt.

Die Streckenführung dieses Waldweges wurde im Lauf der Jahrzehnte verändert. 1878 begann er am Forsthausweg und endete hinter dem Aktienweg im Wald. 1891 war er in gerader Linie vom Aktienweg bis zum Nachtigallental durchgeführt. ImJahre 1925 erscheint der Name Krähenweg erstmalig auf einem Stadtplan, und Anfang der siebziger Jahre erhielt er seinen heutigen Verlauf.

Namenserklärung s. Krähenpfad. 

 

Krautstraße

Am 24. November 1896 stellte der Architekt und Bauunternehmer Heinrich Wilhelm Vogt, Mülheimer Straße 19, den Antrag, die Baufluchtlinie eines Feldweges festzulegen, da er beabsichtigte, am Sternbuschweg Arbeiterwohnhäuser zu errichten. Dieser Feldweg führte von der Grabenstraße bis zum Sternbuschweg. Im Mai 1898 wurde in der Städtischen Baukommission der Vorschlag gemacht, diesen zur Straße auszubauenden Feldweg Kohl- oder Krautstraße zu benennen. Am 13. Juli 1898 entschloß man sich zu dem Namen Krautstraße.

Diese Überlegungen wegen der Namensgebung lassen erkennen, daß, wie der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau 1907 noch aus eigener Kenntnis sagt, die Krautstraße über früheres Ackerland führte.

Im Adreßbuch von 1899 wird die Krautstraße noch als unbebaut ausgewiesen. Ein Jahr später werden die drei Häuser Nr. 24, 26 und 28 aufgeführt, in denen Arbeiterfamilien wohnen, deren Eigentümer aber ebenfalls Arbeiter sind. Das Adreßbuch von 1902 läßt erkennen, daß nunmehr die Krautstraße auch über den Sternbuschweg bis zur Wildstraße durchgeführt wurde.

Wie aus den Amtlichen Mitteilungen der Stadtverwaltung Duisburg vom 21. August 1923 hervorgeht, wurde „der Straßenzug zwischen Rheinbaben- und Grabenstraße mit Krautstraße“ benannt. Diese Benennung hat in den Duisburger Adreßbüchern keinen Niederschlag gefunden. Nach Stadtplänen vor dem II. Weltkrieg ergibt sich, daß damals eine Fußgängerverbindung in Verlängerung der Krautstraße auf die seinerzeit wesentlich längere und auf die Wegner-/Kommandantenstraße zulaufende Rheinbabenstraße hin geschaffen worden war.

Durch Kriegszerstörungen und hieraus resultierende Neubaumaßnahmen ist dieses seit 1923 bestehende Straßenstück wieder weggefallen und die - seit 1901/02 bestehende - Verbindung von Wild- und Grabenstraße ist demgemäß auch die heutige Krautstraße. 

 

Kreutzerstraße

Die Kreutzerstraße verbindet die Mozart- mit der Richard-Wagner-Straße und gehört zu der zwischen 1927 und 1930 errichteten „Einschornsteinsiedlung“ (s. unter Gabrielstraße).

Ihr Name wurde in der Sitzung des Städtischen  Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 festgelegt, die Fluchtlinien am 1. Oktober 1928.

Welcher Künstler der Straße seinen Namen gegeben hat, ließ sich nicht sicher feststellen. In Frage kommen Konradin Kreutzer (Meßkirch/Baden 22.11.1780 - 14.12.1849 Riga), Komponist, Kapellmeister und u. a. Musikdirektor in Köln 1840-1842, der u. a. durch die Vertonung von Uhlands Balladen und Liedern bekannt wurde, und der Franzose Rodolphe Kreutzer (1766-1831), Dirigent, Geiger und Musikpädagoge in Paris, dem Ludwig van Beethoven 1803 seine Violinsonate op. 47, A-Dur, widmete, die sogenannte „Kreutzersonate“. 

 

Kruppstraße

Am 19. September 1921 erhielt die Zufahrtsstraße vom Kalkweg zum Stadion den Namen „Kruppstraße“. Im gleichen Jahr wurde die Straße bis zum „Verbindungsweg entlang dem Bahndamm in der Wedau“ (der späteren Masurenallee) fertiggestellt.

1937 war die ganze Straße bis zur Koloniestraße voll ausgebaut. Im April dieses Jahres wurde die Endhaltestelle der Linie 3E von der Koloniestraße in die Kruppstraße verlegt, da die Koloniestraße als Zufahrt zur Reichsautobahn damit nicht belastet werden sollte.

Im Jahre 1919 hatte die Firma Krupp ein etwa 100 Hektar großes Waldgelände in Wedau, auf dem durch Ausbaggerung von Sand und Kies in den vorangegangenen Jahrzehnten drei Seen mit einer Fläche von etwa 50 Hektar entstanden waren, der Stadt Duisburg überlassen. In einem zwischen Oberbürgermeister Dr. Karl Jarres und den Vorstandsmitgliedern der Friedrich Krupp AG. Essen, Heinrich Vielhaber und Friedrich Klönne, unterzeichneten Vertrag vom 31. Juli 1919 vermietete die Firma Krupp auf die Dauer von dreißig Jahren für einen symbolischen Mietzins von 100 Mark das Wedau-Gelände an die Stadt.

„Die Stadt Duisburg beabsichtigt, für das Erholungsbedürfnis ihrer Einwohner in der bei der Stadt gelegenen Wedau größere Anlagen, darunter insbesondere ein Stadion und ein Strandbad zu schaffen. Die Friedrich Krupp AG in Essen, der ein großes Gelände in der Wedau gehört, ist bereit, die Stadt in diesen Bestrebungen zu unterstützen.“

1931 ging das gesamte „gemietete“ Gelände in städtischen Besitz über.

Bei der Benennung der anzulegenden Straßen sowie der Seen griff man auf Namen der Familie Krupp zurück. Der Margaretensee nach der Ehefrau Friedrich Alfred Krupps, Berta- und Barbarasee wurden nach seinen beiden Töchtern benannt. 

 

Lenaustraße

In Fortsetzung der Wildstraße, die, von Südwesten kommend, auf die Kammerstraße stößt, verbindet die Lenaustraße die Kammerstraße mit der parallel zu ihr nördlich verlaufenden Nettelbeckstraße.

Wie noch aus dem Duisburger Adreßbuch von 1931 ersichtlich, war Ende der zwanziger Jahre geplant gewesen, im Bereich der Neumühler Straße (Obermeiderich) eine Lenaustraße auszubauen, die damals noch als „unbebaut“ bezeichnet wird. Da bereits am 8. Mai 1929 in Neudorf im Anschluß an die dort schon vorhandenen, nach Dichtern und Schriftstellern benannten Straßen die Lenaustraße ihren Namen erhalten hatte, deren erstes Haus (Nr. 45) 1930 bereits stand, wurde im Mai 1931 durch den Wohnungs-Verein zu Duisburg als Eigentümer dieses Hauses mit Erfolg der Antrag gestellt, die gleiche Benennung für die Meidericher Lenaustraße fallen zu lassen. Das folgende Adreßbuch von 1933 bringt dann nur - und zum erstenmal - den Namen Lenaustraße für Neudorf.

Nikolaus Lenau, eigentlich Nikolaus Niembsch Edler von Strehlenau (Csatád/Ungarn 13.8.1802 - 20.8.1850 Oberdöbling bei Wien) war der bedeutendste österreichische Lyriker des 19. Jahrhunderts. Als politischer Dichter trat er für Fortschritt, politische und religiöse Freiheit ein. Seine Lyrik ist stark geprägt von denThemen Einsamkeit, Schwermut und Vergänglichkeit. Besonders bekannt geworden sind „Der Postillion“ und seine „Waldlieder“. 

 

Lerchenpfad

Der Lerchenpfad gehört noch zu den Wegebezeichnungen des Duisburger Stadtwaldes. Dort zieht er sich auf der Ostseite der Autobahn A3 in deren unmittelbarer Nähe und parallel zu ihr von Süden nach Norden hin. Im Süden beginnt er bei dem von Westen nach Osten führenden Waldweg „Berg und Tal“ - dort setzt ihn der Krähenpfad nach Süden fort - und läuft im Norden westlich vom Eselsbruch an der Brücke aus, die als Fortsetzung des Wolfsburgweges über die Autobahn führt.

Über das genaue Alter des Namens dieses Pfades ist nichts bekannt. Auf einer undatierten, zeitlich vor 1936 einzuordnenden Karte des Duisburger Waldes kommt er bereits vor, allerdings in der Schreibung mit ä als Lärchenpfad, wodurch an diese besondere Gattung von zur Familie der Kiefem gehörigen Nadelhölzern erinnert werden sollte. Wann - vielleicht in Anlehnung an die Lerchenstraße (s. dort) aus dem ä ein e wurde, ist unbekannt. In Adreßbüchern kommt der Weg, da unbebaut und nur der Ortsbestimmung im Duisburger Wald dienend, nicht vor. 

 

Lerchenstraße

Die Lerchenstraße beginnt an der Mülheimer Straße (zwischen Manteuffel- und Gustav-Freytag-Straße), schneidet die Bismarckstraße und stößt gegenüber der Flurstraße auf die Grabenstraße.

Aus einer kurzen Notiz in den Akten des Stadtarchivs Duisburg geht hervor, daß erste Baufluchtlinien für die Lerchenstraße am 6. September 1898 festgelegt wurden. Doch zogen sich die Verhandlungen über den beabsichtigten Verlauf der Straße noch bis zum 6. April 1909 hin, als die Stadtverordneten-Versammlung abschließend die Fluchtlinien endgültig festlegte.

Somit konnten die Bauarbeiten beginnen, und die Straße erscheint folgerichtig zum erstenmal im Duisburger Adreßbuch von 1910, als das erste Haus, die Nr.4, steht. Im darauf folgenden Adreßbuch finden sich dann schon die Häuser 4, 6, 8 und 10 sowie die Nr. 9.

Der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau kannte das frühere Gelände, durch das die Straße sich nun hinzog, noch aus eigener Anschauung und beschrieb es als das, „wo früher auf Feld und Heide die Lerche sang“.

Es ist anzunehmen, daß es damals von diesem bekannten Singvogel dort mindestens noch die drei als Feld-, Heide- und Haubenlerche bekannten Arten gegeben hat. 

 

Liliencronstraße

Zwischen Stembuschweg und Grabenstraße stellt die Liliencronstraße die Verbindung her und mündet dort mit leichter Verschiebung in die Haroldstraße. Erst seit der Bekanntmachung vom 9. April 1939 in der National-Zeitung besteht der Name Liliencronstraße. Vorher, und zwar seit einem Beschluß der Stadtverordneten vom 14. April 1908, hatte sie Freiligrathstraße (nach dem Dichter Ferdinand Freiligrath, 1810-1876) geheißen, und es war sogar geplant gewesen, sie über den Sternbuschweg hinaus bis zur Gneisenaustraße zu führen, was jedoch unterblieb. Die Umbenennung erfolgte im Zuge der Beseitigung von mehreren gleichen Namen im Stadtgebiet.

Der Dichter und Schriftsteller Detlev Frhr. von Liliencron (Kiel 3.6.1844 - 22.7.1909 Alt-Rahlstedt bei Hamburg) ist durch seine Lyrik bekannt geworden, die, durch den Zeitgeist geprägt, Themen aus dem Bereich Schlacht und Soldatenleben, Seefahrt und Jagd, Adel und Liebe in impressionistischer Weise behandelt, wobei ein gewisser Sinn für Humor nicht verlorengeht. 

 

Lortzingstraße

In dem rechts und links der Koloniestraße entstandenen Musiker- oder Komponistenviertel hat auch die Lortzingstraße ihren Platz.

Im Zuge der Beseitigung gleicher Straßennamen in verschiedenen Stadtteilen der 1905 aus den Städten Duisburg, Ruhrort und Meiderich zusammengewachsenen Großstadt Duisburg wurde die Verbindung der Koloniestraße zu der parallel am Alten Friedhof vorbeiführenden Waldstraße, die Kastanienallee hieß, im Jahre 1909 in Mendelssohnstraße umbenannt, vermutlich nach dem Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847).

Seit dem 5. Oktober 1935, als während des Dritten Reiches auch Straßennamen „arisiert“ wurden, heißt die Straße Lortzingstraße.

Der Komponist Albert Lortzing (Berlin 23.10.1801 - 21.1.1851 Berlin) war u. a. 1846 bis 1848 als Kapellmeister in Wien und von da an in Berlin tätig. Er war ein Meister der volkstümlichen deutschen Spieloper, dem die Werke „Zar und Zimmermann“, „Wildschütz“ und „Undine“ zu verdanken sind. 

 

Lotharstraße

Die Lotharstraße führt von der Mülheimer Straße in südlicher Richtung am Waldrand entlang zur Koloniestraße, auf die sie in Höhe der Bahnlinie Speldorf-Lintorf trifft. Bis in die dreißiger Jahre endete sie an dieser Bahnunterführung und wurde auf der anderen Seite vom Rehweg fortgesetzt.

Ihr Verlauf ist bereits auf der Katasterkarte von 1824 eingezeichnet. Sie wird im Adreßbuch von 1867 als „Weg am Duisburger Wald vom Freischütz zur Colonie“ und 1872 als „Weg von der Mülheimer Chaussee längs dem Walde zum Schimkes-Wege“ (heutige Kammerstraße) bezeichnet. Der Name erscheint erstmals im Adreßbuch von 1879. Damals führte die Lotharstraße von der Mülheimer Straße zum Speldorf-Lintorfer Bahndamm.

Der Name der Straße erinnert an den deutschen König Lothar lll. (1125-1137), der 1129 in Duisburg weilte und einen Streit zwischen den Einwohnern Duisburgs und dem Verwalter des königlichen Forstes, Herzog Walram von Limburg, vor seinem Gericht in Duisburg beendete. Den Duisburger Bürgern wurde erlaubt, im Wald nach ihrem Bedarf Steine zu brechen. Die hierüber ausgestellte Urkunde ist die älteste, die im Stadtarchiv Duisburg vorhanden ist. 

 

Ludgeriplatz

Allen Duisburger Stadtplänen, besonders denen der letzten Jahrzehnte, ist gemeinsam, daß die Klöckner-(Ost-)Straße im Bereich westlich der Ludgerikirche und der ebendort liegende Ludgeriplatz nicht eindeutig gegeneinander abgegrenzt sind, sondern, wie auch in der Wirklichkeit, ineinander übergehen.

Im Zusammenhang mit dem Wunsch, den die katholische Kirchengemeinde am 24. März 1888 wegen des Namens der Ludgeristraße geäußert hatte, war auch zum Ausdruck gebracht worden, daß der Platz um die Kirche selbst Ludgeriplatz genannt werde (s. u. Ludgeristraße).

Hinsichtlich des gesamten freien Platzes, speziell nach Westen, auf die Oststraße zu, auf dem die Stadt schon damals einen Markt plante, kam es wegen des Ankaufs einzelner Parzellen zu keiner Einigung mit der Kirchengemeinde. Deren Areal um die Ludgenkirche herum, im wesentlichen in der Verlängerung der Ludgeristraße gelegen, erhielt den Namen Ludgeri-Kirchplatz und erscheint mit umbauten Häusern unter dieser Bezeichnung erstmalig im Duisburger Adreßbuch von 1896. Die der Stadt gehörigen Grundstücke von der Oststraße an (dort, wo sie nach Südosten abknickt) bis zum Ludgenplatz scheint zunächst als unbebautes Gelände namenlos geblieben und als Anhängsel an die Oststraße betrachtet worden zu sein. Doch mit Beginn von Baumaßnahmen im Jahre 1901 mußten auch diese Parzellen einen Namen erhalten. Und so erscheinen sie im Adreßbuch von 1902 erstmalig als Ostplatz, wo sich damals als erstes das Haus Nr. 13 befand.

In den folgenden Jahren ergaben sich bei Zunahme der Bebauung des Ostplatzes mit Bezug auf den benachbarten Ludgerikirchplatz „zahlreiche Verwechslungen“, bei denen „selbst die Briefträger“ sich zuweilen irrten. Hierauf wies am 8. November1909 der Kaufmann Siegmund Amberg, Inhaber der bedeutenden Getreidefirma Amberg & Klestadt hin, der am Ostplatz 15 wohnte. Da nur 4 Häuser eine andere Straßen- und Nummernbezeichnung bekommen mußten, kam die Duisburger Stadtverwaltung dem Wunsche Ambergs nach, indem die Städtische Baukommission in ihrer Sitzung vom 14. Februar 1910 dem Ostplatz und dem Ludgerikirchplatz den gemeinsamen Namen Ludgeriplatz gab.

Zur Herkunft des Namens Ludgeriplatz s. unter Ludgeristraße. 

 

Ludgeristraße

Die Ludgeristraße beginnt an der Mülheimer Straße und führt - etwas westlich versetzt gegenüber der nördlich dort einmündenden Hansastraße - auf die Ludgenkirche zu, die sie im Osten umschließt, während im Westen die Klöckner-(Ost-)Straße mit Ludgeriplatz an die Kirche stößt.

Mit Schreiben vom 24. März 1888 an Oberbürgermeister Karl Lehr bekundete die katholische Kirchengemeinde ihre Absicht, „in Neudorf eine neue Kirche zu errichten“. Dabei legte sie Wert darauf, daß die auch heutzutage noch so heißende Ludgeristraße diese Bezeichnung mit Hinblick auf den Namen der neuen Kirche erhalten solle. „Der Platz um dieselbe“ werde „also naturnothwendig Ludgeri-Platz heißen“ müssen. Am 21. Juli 1988 stimmte die Stadt dem Vorschlag zu, die „von der Mülheimer Straße direkt auf die neue Kirche hinführende Straße“ Ludgeristraße zu nennen.

Zum Ludgeriplatz und seiner Gestaltung s. dort.

1889/90 entstand die Ludgerikirche zunächst als Notkirche, an deren Stelle 1898 die heutige Kirche trat, eine neugotische dreischiffige Basilika.

Der Heilige Ludger oder Liudger (Friesland um 744 - 26.3.809 Billerbeck/Westf.) war der erste Bischof von Münster. Seine Bedeutung liegt in der Missionierung Frieslands und der Gründung des Klosters, der späteren Reichsabtei, Werden (heute zu Essen). 

 

Lützowstraße

Die zunächst Jägerstraße genannte Lützowstraße verbindet die Mülheimer mit der Kettenstraße. Seit 1896 wurden Verhandlungen von Vertretern der Zeche Neu-Duisburg und anderen Unternehmern mit der Stadt Duisburg wegen der Erschließung des Geländes geführt. Die Offenlegung der Pläne und der Ausbau der 156 Meter langen Straße erfolgten seit 1898. In demselben Jahr kommt auch erstmals die Bezeichnung Jägerstraße vor, ohne daß erklärt wird, was zu dieser Namengebung geführt hat.

Im Zuge der Umbenennungen nach dem Zusammenschluß der Städte Duisburg, Meiderich und Ruhrort 1905 erhielt sie nach 1908 den Namen Lützowstraße, da es in Meiderich ebenfalls eine Jägerstraße gab.

Adolf Freiherr von Lützow (Berlin 18.5.1782 - 6.12.1834 Berlin) war preußischer Reiteroffizier und Freischarführer in den Freiheitskriegen. Im Februar 1813 bildete er aus nichtpreußischen Freiwilligen das Lützowsche Freikorps (Schwarze Schar), in das u. a. Theodor Körner, Ludwig Jahn, Josef von Eichendorff und viele Studenten begeistert eintraten. Am 17. Juni 1813 wurde das Korps von den Franzosen in Kitzen (in der Nähe von Leipzig) aufgerieben. 

 

Manteuffelstraße

Die 1891 gegründete „Duisburger Buntweberei Kohlstadt & Crone“ beantragte im Jahre 1903 die Errichtung einer neuen Straße, um eine Verbindung ihrer Produktionsstätte an der Bismarckstraße mit der Mülheimer Straße herzustellen. Für Anlegung und Ausbau dieser Straße stellte das Unternehmen der Stadt Duisburg die Summe von 25.000 Mark „zum sukzessiven Abruf“ nach Bedarf zur Verfügung.

Nach Vorstellung der Firma sollte die nur 145 m lange Straße mit Vorgärten (um ein „villen-straßenartiges Aussehen zu erreichen“) und 52 Rotdorn-Bäumen ausgestattet werden und den Namen Roonstraße erhalten. Am 4. Oktober 1904 stimmte die Städtische Baukommission diesem Vorschlag zu.

Nach dem Zusammenschluß der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich im Jahre 1905 erfolgte nach 1908 wegen der in Meiderich ebenfalls vorhandenen Roonstraße die Umbenennung in Manteuffelstraße. Damit wurde anstelle des preußischen Generalfeldmarschalls Graf Albrecht von Roon (1803 - 1879) des Freiherrn Edwin von Manteuffel (Dresden 24.2.1809 - 17 6.1885 Karlsbad) gedacht, ebenfalls eines preußischen Generalfeldmarschalls, der seit 1857 Chef des preußischen Militär-Kabinetts und nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erster Statthalter im Reichsland Elsaß-Lothringen war. 

 

Margaretenstraße

Die Margaretenstraße führt von der Kruppstraße an Stadion, Schwimmstadion und Eissporthalle vorbei zur Friedrich-Alfred-Straße.

Seit Ende der achtziger Jahre wird hier die Sportschule Duisburg-Wedau/Landes- und Bundesleistungszentrum gebaut.

Die seit 1926 bestehende Straße wurde benannt nach der Ehefrau Friedrich Alfred Krupps, Margaret(h)e Krupp geb. Freiin v. Ende (geb. 15.3.1854, gest. 24.2.1931).

1912 ernannte die Stadt Essen sie zur Ehrenbürgerin. Sichtbarstes Zeichen ihres Wirkens sind verschiedene Stiftungen, mit deren Hilfe am Westrand von Essen-Rüttenscheid der Stadtteil Margarethenhöhe entstanden ist (s. a. Kruppstraße).

  

Masurenallee

Die früher„Schwarzer Weg“ genannte Straße führt von der Kruppstraße aus an Barbarasee, Regattabahn, Bundesbahnausbesserungswerk Wedau und Wedauer Brücke sodann als einseitig bebaute Straße am Stadtteil Wedau vorbei, verläuft dann parallel zu Eisenbahnlinie und Masurensee und endet hinter dem Haltepunkt Duisburg-Wedau-Entenfang an der Straße Lintorfer Waldweg in der Heltorfer Mark.

Im Dezember 1930 beschloß die Stadtverwaltung, diesen Weg, der zu dieser Zeit von der Eisenbahnwerkstätte (wie das Bundesbahnausbesserungswerk damals hieß) zur Kruppstraße führte, durch „Wohlfahrtserwerbslose“ mit Material von den Ausbaggerungen an der Regattabahn anschütten zu lassen. 1932 wurde der Weg befestigt und im August war der Ausbau des „Schwarzen Weges“ beendet.

Als Zufahrt zur Reichsautobahn gewann der Teil des Weges zwischen Ausbesserungswerk und Wedauer Straße an Bedeutung. Hier wurden Ende der dreißiger Jahre Rad- und Fußwege angelegt.

Im September 1939 legte der Bauverein Wedau Anträge auf Kanalisierung für im Bau befindliche Häuser an der Masurenallee zwischen Wedauer und Speldorfer Straße (heute Am See) vor. Bei den Neubauten handelte es sich laut Angaben des Bauvereins „um Vierjahresplanbauten, die aus Gründen der Landesverteidigung fertiggestellt werden müssen“.

Die im März 1937 erfolgte Umbenennung in Masurenallee soll darauf zurückzuführen sein, daß dieses wald- und seenreiche Gebiet Duisburgs an die ostpreußische Landschaft Masuren erinnert.

Diese Landschaft Masuren mit gleichnamiger Urbevölkerung wurde seit dem 14. Jahrhundert durch den Deutschen Orden und die preußischen Herzöge kolonisiert. Im I. Weltkrieg wurden hier unter Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg zwei Schlachten gegen die eingedrungene russische Armee siegreich entschieden. Auch die Erinnerung daran hat damals offensichtlich zur Benennung der Straße beigetragen. 1920 hatte sich übrigens die masurische Bevölkerung zu 97,5 Prozent für den Verbleib beim Deutschen Reich ausgesprochen. Seit Ende des II. Weltkrieges gehört Masuren zu Polen. 

 

Max-Reger-Straße

Die Max-Reger-Straße verbindet die Gneisenaustraße mit der Lotharstraße, parallel zur nördlich davon verlaufenden Finkenstraße.

Auf Vorschlag der Max-Reger-Gesellschaft in Leipzig sollte anläßlich des 6. deutschen Reger-Festes in Duisburg im Juni 1928 eine Straße nach Max Reger benannt werden. Sie fand sich in der 1928/29 erbauten Siedlung des Gemeinnützigen Bauvereins Duisburger Kriegsbeschädigter. Durch Beschluß des Städtischen Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 erhielt die Straße ihren Namen.

Der Komponist Max Reger (Brand/Fichtelgebirge 19.3.1873 - 11.5.1916 Leipzig) war von 1901 bis 1907 Theorielehrer in München, ab 1907 Universitätsmusikdirektor und Kompositionslehrer in Leipzig, ab 1911 war er gleichzeitig Hofkapellmeister in Meiningen. Max Reger hat der Orgel- und Kammermusik in Deutschland zu neuem Ansehen verholfen. Von 1907 bis 1915 war Reger mehrfach in Duisburg aufgetreten. 

 

Memelstraße

Die Memelstraße ist eine der Verbindungen von der Mülheimer zur Grabenstraße. Nach Norden ist ihre Verlängerung die Bechemstraße, im Süden endet sie an der Grabenstraße etwas nördlich der Hessenstraße.

Unter dem Namen Zechenstraße führte sie, erstmals im Duisburger Adreßbuch von 1880 nachgewiesen, zunächst von der Mülheimer Straße bis zur Bismarckstraße. Schon um 1907 wurde der Ausbau der Zechenstraße bis zur Grabenstraße beabsichtigt, der offenbar um 1924 beendet war, denn erst im Adreßbuch von 1925/26 wird die Zechenstraße in dieser Gesamtlänge aufgeführt.

Bei der ersten Nennung des Straßennamens 1880 wird die Lage der Straße beschrieben als „längs der Zeche Neu-Duisburg“. Damit wird an die in diesem Bereich ab 1854 konsolidierte Steinkohlenzeche erinnert, deren Förderung jedoch über wiederholte Anfänge nicht hinausgekommen war.

Nachdem - vermutlich schon seit längerer Zeit - von den Anwohnern der Zechenstraße, wie es in einem Schreiben vom 12. Februar 1935 heißt, „mehrfach der Wunsch der Beseitigung dieser Bezeichnung geäußert“ worden war, da in der Öffentlichkeit ein falscher Eindruck über ihr Wohngebiet und sein Umfeld entstehen konnte, nahm man die Anregung des Memellandbundes, Gruppe Rheinland-Westfalen, auf und benannte die Zechenstraße mit Wirkung vom 11. März 1935 in Memelstraße um, wodurch die Erinnerung an den östlichsten Teil des Deutschen Reiches wachgehalten werden sollte, der laut Versailler Friedensdiktat von Deutschland abgetrennt, 1923 von Litauen besetzt, am 22. März 1939 an das Reich zurückgegeben wurde und nach dem II. Weltkrieg an die Litauische Sowjetrepublik kam. 

 

Mörikestraße

Durch den Bebauungsplan von 1911 wurde die Mörikestraße, die von der Gneisenaustraße in östlicher Richtung verläuft und im rechten Winkel auf die von Süden kommende Andersenstraße stößt, festgelegt. Als Name wurde in der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 7. Oktober 1912 zunächst auf Vorschlag des Beamtenwohnungsvereins Sachsenweg gewählt (nach Lothar von Sachsen, dem als Lothar III. bekannten Kaiser, s. a. Lotharstraße). Um Verwechslungen mit der Sachsenstraße in Ruhrort zu vermeiden, beschloß die Baukommission in ihrer Sitzung vom 25. August 1916, sie in Heinestraße umzubenennen. Die Vorschläge des Beamtenwohnungsvereins, Nettelbeck- oder Martastraße, wurden verworfen. Da man kurze Zeit später aber feststellte, daß es in Meiderich bereits eine unbebaute Heinestraße gab, erfolgte am 12. September 1916 die Umbenennung in Mörikestraße. Erst 1922/23 wurde mit der Bebauung durch den Beamtenwohnungsverein begonnen.

Der Dichter Eduard Mörike (Ludwigsburg 8.9.1804 - 4.6.1875 Stuttgart) war bis 1843 Pfarrer und von 1851 bis 1866 Literaturlehrer am Stuttgarter Katharineum. Er wurde bekannt durch seine Gedichte, Romane, Märchen und Novellen. 

 

Mozartstraße

Die Mozartstraße verbindet die Kolonie- mit der Lotharstraße.

Ihre Baufluchtlinien wurden in der Ratssitzung vom 1. März 1904 festgelegt. Ihren Namen erhielt sie in der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 4. Oktober 1904. Die Straße blieb unbebaut, bis der Gemeinnützige Bauverein in Essen hier die „Einschornsteinsiedlung“ erbaute (s. Gabrielstraße).

Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburg 27.1.1756 - 5.12.1791 Wien) schuf als Komponist Werke sämtlicher Gattungen: Serenaden, Kammermusik, Sinfonien, Konzerte, Kirchenmusik und Opern wie z. B. „Die Entführung aus dem Serail“ (1781/1782), „Figaros Hochzeit“ (1786), „Die Zauberflöte“ (1791). 

 

Mülheimer Straße

Ihrem Namen entsprechend führt diese Straße von der Mülheimer Stadtgrenze im Osten (an der Monningstraße) nach Westen und stößt nördlich des Duisburger Hauptbahnhofes unter den Bahngeleisen auf die Königstraße.

Die heutige Mülheimer Straße, zeitweilig in ihrem Verlauf vom Anfang des Duisburger Waldes bis zur Speldorfer Grenze als Mülheimer Chaussee bezeichnet, ist nicht von altersher vorhanden gewesen, sondern sie wurde erst 1834 nach dem Abbruch des Kuhtors angelegt. Erste Anregungen aus der Bürgerschaft von Duisburg und Essen zur Herstellung einer zweckdienlicheren Verbindung als der bisherigen zwischen den beiden Städten werden im Jahre 1815 erkennbar.

Ursprünglich hieß die gesamte Straßenverbindung vom Duisburger Kuhtor in Richtung Mülheim Speldorfer oder auch Mülheimer Straße, wobei der „Buchenbaum“ mit einbezogen war. Auf dem Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 wird der erste Teil, der 1850 zur Königstraße wird, ganz allgemein der „Weg nach Essen“ genannt.

Die in früherer Zeit am meisten benutzte Straße nach Mülheim ging nicht vom Kuhtor aus. Sie begann vielmehr am Stapeltor und führte im Zuge der heutigen Kardinal-Galen-Straße durch den Wald am Schnabelhuck vorbei nach Schloß Broich.

Als 1834 die neue Verbindung nach Mülheim (unter Einbeziehung der heutigen Königstraße) geschaffen worden war, wurde die Straße Am Buchenbaum zur Nebenstraße. Die Mülheimer Straße selbst wurde um die Mitte des vorigen Jahrhunderts mit Ulmen bepflanzt und entwickelte sich zu einem vornehmen Villenviertel.

Verwaltungsmäßig trennt die Mülheimer Straße die Stadtteile Duissern (im Norden) und Neudorf (im Süden). 

 

Nachtigallental

Der Waldweg Nachtigallental liegt nördlich der Eisenbahnstrecke nach Mülheim und folgt ihr von der Autobahn A3 bis zum Grenzweg an der Stadtgrenze nach Mülheim.

Er ist bereits auf einem Stadtplan von 1878 verzeichnet, aber erst 1925 erscheint der Name erstmals auf einem Stadtplan.

Die Nachtigall ist ein Singvogel, der zur Drosselgruppe der „Erdsänger“ gehört. Ihr Winterquartier ist das tropische Afrika. 

 

Nettelbeckstraße

Die Nettelbeckstraße ist die Verbindung vom Sternbuschweg zur Lotharstraße über die Gneisenaustraße hinweg, an den von Süden kommenden Straßen Schenkendorf- und Lenaustraße vorüber, wobei zuletzt die Eichendorffstraße durchquert wird. Die Fortsetzung der Nettelbeckstraße (nach Nordwesten) über den Sternbuschweg hinaus ist der Schemkesweg.

Die Straße entstand je nach der Bebauung in verschiedenen Abschnitten.

In den Akten taucht der Name der Straße zum erstenmal am 18. Januar 1929 im Zusammenhang mit beabsichtigten Baumaßnahmen des Duisburger Wohnungsbauvereins auf. Die erste Erwähnung im Adreßbuch findet sich 1930 mit einigen - noch namenlosen - Neubauten. 1931 werden dort die ersten 7 bewohnten Häuser genannt, deren Eigentümer der Wohnungsbauverein Duisburg, Sitz Akazienhof, ist.

Zur gleichen Zeit gibt es in Hamborn-Schmidthorst eine Nettelbeckstraße.

Joachim Nettelbeck (Kolberg/Pommern 20.9.1738 - 29.1.1824 Kolberg), zunächst Seemann, dann Brauer, der sich schon 1761 bei der Belagerung Kolbergs durch die Russen ausgezeichnet hatte, verteidigte seine Vaterstadt als Bürgeradjutant zusammen mit dem preußischen Heerführer von Gneisenau (s. Gneisenaustraße) 1807 erfolgreich gegen die Franzosen. Für seine Verdienste erhielt er verschiedene Ehrungen durch den preußischen König. 

 

Neudorfer Markt

An der Ostseite der Neudorfer Straße, nördlich von der Bismarckstraße, südlich von der Seilerstraße und im Osten, gegenüber der Christus-Kirche, von der Hebbelstraße begrenzt, liegt der Neudorfer Markt.

Die Anlage dieses (neuen) Marktes wurde am 14. Juli 1891 in der Duisburger Stadtverordneten-Versammlung beschlossen. Ein Ausbau des Marktplatzes konnte erst im Jahre 1893 beginnen, nachdem gerichtliche Entscheidungen wegen Grundstückseinsprüchen einzelner alteingesessener Neudorfer Bürger erreicht worden waren. 

 

Neudorfer Straße

Hinter der Eisenbahnunterführung, gegenüber dem „Haus Königsberg“ bzw. am Verwaltungsgebäude der Firma Klöckner, wo auch die Mülheimer Straße ihren Anfang nimmt, beginnt die Neudorfer Straße, führt zunächst parallel der Bahn nach Süden, wo sie auf die Neue Fruchtstraße stößt. Dort wendet sie sich in leichtem Bogen in südöstliche Richtung, bis sie zusammen mit der Grabenstraße auf die Koloniestraße trifft.

Bis über die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinaus wurde die Neudorfer Straße der „Weg“ oder die „Heergasse nach Neudorf“ genannt. Im Jahre 1868 wurde dieser Weg „chausseemäßig ausgebaut“. In den folgenden Jahren kommen die unterschiedlichsten Bezeichnungen in den Akten im Stadtarchiv Duisburg vor, so 1870 und 1871 Heergasse nach Neudorf, 1872 Weg nach Neudorf (Heerstraße). Im gleichen Jahre 1872 wird im Duisburger Adreßbuch zum erstenmal klar unterschieden zwischen der „Heergasse nach dem Grunewald“ und der„Heergasse nach der Colonie“.

Mit der ersteren war die heutige Heerstraße, mit der letzteren die jetzige Neudorfer Straße gemeint. So blieb es bis 1876, dann erhielt die spätere Heerstraße den Namen Heergasse (ohne Zusatz), während die in Neudorf verlaufende Straße weiter mit dem Zusatz „nach der Colonie“ erschien. 1877 ändert sich bei beiden nur, daß aus der Heergasse jeweils die Heerstraße wird, vermutlich weil beide nach Düsseldorf führenden Straßen eine entsprechende Verbreiterung und Pflasterung erhalten hatten.

Ab 1879 können keine Verwechslungen mehr vorkommen; denn von nun an steht der in den Adreßbüchern genannten, „vom Marientor (am Siechenhaus vorbei) bis zum Grunewald an der Düsseldorfer Straße“ führenden Heerstraße die nun erstmalig genannte Neudorfer Straße (als die ehemalige Heergasse nach Neudorf) gegenüber, die hier klar ausgewiesen „von der Mülheimer Chaussee bis zur Coloniestraße“ verläuft. Während es in einem verbesserten (!) Nachtrag zum Adreßbuch 1879 heißt, daß diese Straße „von der Wanheimer(!) Straße bis zur Colonie“ Neudorfer Straße heiße und dieser Fehler bis zum Adreßbuch von 1886 mitgeschleppt wird, wird dann ab 1887 die Neudorfer Straße wieder richtig als „von der Mülheimer Straße bis zur Kolonie“ und Anfang dieses Jahrhunderts präziser "bis zur Grabenstraße“ verlaufend gekennzeichnet.
 

Die Benennungen Heergasse und Heerstraße weisen auf den Zweck solcher Straßen hin, nämlich insbesondere Transporte von Truppen und Kriegsmaterial dort vornehmen zu können; in den hier vorliegenden Fällen also in neuerer Zeit bei Konflikten zwischen dem brandenburg-preußischen Herzogtum Kleve und dem wittelsbachischen Herzogtum Berg.
 

Neue Fruchtstraße

Die Neue Fruchtstraße ist die kurze, östlich der Eisenbahnunterführung beginnende nördliche Verbindung von der Koloniestraße zur Neudorfer Straße (parallel zur Bundesbahn).

Der Name läßt vermuten, daß es auch eine „alte“ Fruchtstraße gibt oder gegeben hat. In der Tat bestand seit ihrer Anlage und Benennung im September 1900 bis zum Jahre 1954 eine Fruchtstraße, die zwar auch, und damals unmittelbar an die Eisenbahnunterifihrung anstoßend, an der bis an diese durchgezogenen Otto-Keller-Straße begann und, in schräger, d. h. nordöstlicher Richtung verlaufend, an der gleichen Stelle wie heute die Neue Fruchtstraße auf die abknickende Neudorfer Straße stieß.

Im Zuge der Wiederaufbaumaßnahmen nach dem II. Weltkrieg und der dadurch gelegentlich veränderten Baufluchtlinien von Straßen genehmigte der Rat der Stadt Duisburg in seiner Sitzung vom 17. Oktober 1952 den Namen dieser im Bereich der ehemaligen Fruchtstraße gelegenen Neuen Fruchtstraße. Das erste Duisburger Nachkriegsadreßbuch, das wieder ein Straßenverzeichnis bringt, das von 1956, führt, nachdem die Fruchtstraße am 25. Juni 1954 offiziell aufgehoben war, demnach die Neue Fruchtstraße auf, läßt aber unter „Fruchtstraße“ erkennen, daß noch ein der Bundesbahn gehörendes Haus (die Nr. 6) im Bereich dieser ehemaligen Straße vorhanden war, das bei Herausgabe des nächsten Adreßbuchs 1959 nicht mehr existierte.

Der Name Fruchtstraße erklärt sich dadurch, daß sie früher als Fahrweg durch Ackerland führte, auf dem Getreide stand, wofür der Sammelname „Frucht“ gebräuchlich war. Außerdem gelangte man auf diesem Wege zu der 1821 auf der Neudorfer Heide errichteten und nach einem späteren Besitzer als Erbslöh-Mühle bezeichneten Mühle, in der noch bis zum Ende des 1. Weltkriegs Getreide gemahlen wurde. Diese unter Denkmalschutz gestellte und seit 1919 auf dem von der Reichsbahn gekauften Gelände stehende Mühle, deren Rumpf noch Anfang der vierziger Jahre vorhanden war, wurde im II. Weltkrieg fast ganz zerstört, so daß die Reste der Ruine 1955 abgetragen worden sind.

 

Nibelungenstraße

Genau in der Mitte zwischen Koloniestraße und Waldstraße und parallel hierzu verläuft die Nibelungenstraße von der Wildstraße bis zur Straußstraße bzw. in den Straußplatz hinein.

Im Duisburger Adreßbuch von 1908 taucht die Nibelungenstraße zum erstenmal als „unbebaut“ auf. Es ist daher anzunehmen, daß der Name für die projektierte Straße 1907 festgelegt wurde. Das Gleiche gilt übrigens für die Richard-Wagner-Straße, die damals noch - die spätere Hans-Pfitzner-Straße miterfassend - von der Waldstraße bis zur Lotharstraße geplant war.

Erst Mitte der zwanziger Jahre befaßte man sich mit dem Ausbau der Nibelungenstraße, und 1928 finden sich im Adreßbuch die ersten sechs Häuser.

Einen Hinweis darauf, weshalb man in diesem Straßenbereich nicht einen weiteren Komponisten als Namenspatron herangezogen hat, gibt es nicht. Vermutlich hat man beim Namen Richard Wagner an dessen allgemein bekanntestes Werk, den „Ring des Nibelungen“ gedacht.

Das um 1200 entstandene Nibelungenlied verarbeitet in einem mittelhochdeutschen Epos verschiedene altgermanische Sagenkreise, v.a. das Siegfried-Brunhild-Motiv und den Untergang des - auch als Nibelungen bezeichneten - Volksstammes der Burgunden am Hof des Hunnenkönigs Etzel.


Oberer Burgweg

Der Waldweg Oberer Burgweg verbindet den Rundweg mit dem Drachensteig (bei Haus Hartenfels) in gerader Linie.

Er ist bereits auf einem Stadtplan von 1891 eingezeichnet, aber erst 1925 erscheint der Name erstmals auf einem Stadtplan.

Die Bezeichnung weist möglicherweise auf den burgartigen Charakter von Haus Hartenfels hin oder die nahe Wolfsburg in Mülheim (Ausflugslokal).

 

Otto-Keller-Straße

Die Otto-Keller-Straße verläuft heute vom Ostausgang des Hauptbahnhofs parallel zu den Gleisanlagen und dann in einem Bogen auf die Neue Fruchtstraße.

Ursprünglich war sie als Friedhofsweg von der Mülheimer Straße aus an der Bahnstrecke vorbei bis zur Koloniestraße und dann weiter etwa in der Linienflihrung der heutigen Kommandantenstraße bis zur Karl-Lehr-Straße und damit auf den Alten Friedhof am Sternbuschweg zugelaufen. Der Friedhofsweg ist erstmals im Adreßbuch von 1879 erwähnt. Um 1890 werden die ersten Häuser gebaut, die 1899 an die Kanalisation angeschlossen sind. Nach dem Zusammenschluß der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich (1905) erfolgte um 1909 die Umbenennung in Otto-Keller-Straße, da es auch in Meiderich eine Friedhofsstraße gab.

1925 bestand die Straße aus zwei Teilen: Einerseits von der Mülheimer Straße bis zur (Neuen) Frucht-Straße, zum anderen von der Kolonie- bis zur Karl-Lehr-Straße, während die Kommandantenstraße eine kurze Verbindung zwischen der Grabenstraße und der Otto-Keller-Straße war.

Nach Ende des II. Weltkrieges ist durch Umgestaltung des ganzen Bereiches das letzte Stück der Otto-Keller-Straße von der Kreuzung mit der Kommandantenstraße bis zur Karl-Lehr-Straße weggefallen, der obere Teil dieses Straßenzuges dagegen bis zur Koloniestraße in die Kommandantenstraße miteinbezogen worden, so daß die Otto-Keller-Straße nun nur noch aus dem Teilstück Mülheimer bis Neue Fruchtstraße bestand.

In den achtzigerJahren ist das Gelände des Ostausganges des Hauptbahnhofs in Richtung Mülheimer Straße durch den U-Bahn-Bau und die Anlage neuer Parkplätze völlig verändert worden. Dabei ist dann auch dieser nördliche Teil der Otto-Keller-Straße weggefallen.

 

Otto Keller wurde am 8. Mai 1830 in Hamm geboren und verstarb am 13. Juli 1901 in Duisburg. Von 1863 bis 1873 war er Duisburger Bürgermeister. Während seiner Amtszeit wurden die erste Wasserleitung gelegt sowie die Kanalisation eingeführt. Keller war in späteren Jahren Direktor bzw. Präsident der Duisburg-Ruhrorter Bank und vertrat die Stadt im Landtag als nationalliberaler Abgeordneter.

 

Palmstraße

Von der Gneisenaustraße zweigt die Palmstraße gegenüber der Max-Reger-Straße als Stichstraße in westlicher Richtung ab.

Früher befand sich an ihrem Ende der Palmplatz, der aber 1955 aufgehoben wurde.

Durch Beschluß der Städtischen Tiefbaukommission vom 12. Februar 1923 erhielten Palmstraße und Palmplatz ihre Namen, nachdem zuerst am 11. Dezember 1922 die Namen Nettelbeckstraße und
-platz gewählt worden waren. Diesen Straßennamen gab es damals jedoch bereits in Meiderich, wie sich kurz darauf herausstellte (erst nach 1929 gibt es etwas weiter südlich in Neudorf wieder eine Nettelbeckstraße, s. dort).

Die Straße wurde vermutlich nach dem Buchhändler Johann Philipp PaIm benannt (Schorndorf 18.11.1768 - 26.8.1806 Braunau/Inn). Dabei verglich man offenbar die damalige Gegenwart mit der Zeit Palms. Dieser hatte nämlich 1806 in Nürnberg die anonyme anti-französische Flugschrift „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung“ verlegt, wurde deswegen auf Anweisung Kaiser Napoleons verhaftet und standrechtlich erschossen. Seine Geschichte wurde zum Thema zahlreicher Dramen und Romane.

 

Pappenstraße

Die an der Mülheimer gegenüber der Brauerstraße beginnende und von dort über die Bismarckstraße hinaus bis zur Grabenstraße führende Pappenstraße geht mit ihren Planungen und dem Namen nachweislich bis in das Jahr 1879 zurück.

Im Adreßbuch von 1879 wird die Pappenstraße in der angegebenen Länge,jedoch noch als projektiert genannt. Die Erklärung für den Namen lieferte die Teer- und Dachpappenfabrik von Julius Carstanjen, die 1854 dort begründet worden war.

Verhandlungen der Stadt mit der Firma Carstanjen führten dazu, daß im Jahre 1887 „die Pappenstraße in einer Länge von ca. 200 Meter bis zur neuen Zuckerfabrik“ dem Verkehr übergeben werden konnte, wie es im Verwaltungsbericht der Stadt Duisburg für 1887 heißt. Die hiergenannte „neue Zuckerfabrik“ der Firma Rasche & Feldmann hatte, unter der Adresse Mülheimer Straße 34a, obwohl mehr südlich zur Pappenstraße hin gelegen, im Jahre 1888 ihren Betrieb eröffnet und hat bis 1900 bestanden.

 

Rehbusch

Der Rehbusch ist ein Weg im Duisburger Wald ostwärts vom Steinbruch, wo er südlich der Eisenbahnlinie von Wedau nach Mülheim-Speldorf, die durch das Nachtigallental führt, auf den Steinbruchweg führt und sich bis zu dem sogenannten Rundweg parallel der Mülheim-Duisburger Stadtgrenze hinzieht.

Der Name geht auf einen alten Flurnamen „Rehbüschchen“ zurück, den Heinrich Averdunk 1911 in seiner Abhandlung über die Duisburger Flurnamen kennzeichnet als „im Walde zwischen dem Stümpenberg und dem Armensiepenberg, also in der Gegend der Speldorf-Hochfelder Bahn“ gelegen. Es ist dabei zu bemerken, daß die ihm noch geläufigen dortigen Flurnamen Stümpenberg und Armensiepenberg nur noch auf älteren Karten vorkommen, heute jedoch nicht mehr bekannt sind.

 

Rehweg

Der Rehweg führt ganz durch das Gebiet des Duisburger Stadtwaldes. Er beginnt im Norden an dem straßenmäßig ausgebauten Nachtigallental unmittelbar östlich der Autobahn A3. Sodann verläuft er in jeweils unregelmäßigen, jedoch nicht allzu großen Entfernungen von der Autobahn am Forsthaus Curtius vorbei nach Süden, bis er, wieder ganz nah an diese herankommend, an der Stelle endet, wo der Worringer Weg zu dem auf Mülheimer Stadtgebiet liegenden Worringer Reitweg wird.

Bereits im Duisburger Adreßbuch von 1879 taucht der Weg unter dieser amtlichen Bezeichnung auf („Vom Steinbruch zum Curtius‘schen Forsthause“). Möglicherweise bestand die inoffizielle Bezeichnung Rehweg nach den damals noch in ansehnlichen Mengen im hiesigen Forstgebiet vorkommenden Waldtieren schon länger, geht vielleicht, wie der Heimatforscher Meyer-Markau 1907 meint, auf einen alten Flurnamen „Rehbüschchen“ zurück.

 

Rheinbabenstraße

Die Rheinbabenstraße stellt eine Verbindung zwischen der Kolonie- und der Neudorfer Straße dar. Anfang der sechziger Jahre wurde sie auf einer Seite mit einem großen Wohnkomplex der Gemeinnützigen Wohnungsbau-Genossenschaft Duisburg-Mitte bebaut.

Die andere Straßenseite grenzt an einen Kinderspielplatz und an eine Grünanlage. Ursprünglich war geplant worden, die seit 1910 im Adreßbuch aufgeführte Straße - die für kurze Zeit Ottostraße geheißen hatte - bis zur Kommandantenstraße auszubauen.

Georg Freiherr von Rheinbaben, am 21. August 1855 in Frankfurt/Oder geboren, wurde 1896 zum Regierungspräsidenten in Düsseldorf ernannt; seit 1899 war er preußischer Staatsminister und Minister des Innern, 1901 Finanzminister. 1910 wurde er Oberpräsident der Rheinprovinz.

Aus Anlaß seines Ausscheidens aus diesem Amt wurde er am 4. März 1918 zum Ehrenbürger von Duisburg ernannt, „um ein bleibendes Zeichen tiefer Dankbarkeit für die unvergeßlichen Verdienste zu geben, die er sich in hohen Staatsämtern um Vaterland und Heimatprovinz erworben hat“.

Er verstarb am 25. März 1921 in Düsseldorf, wo er als Düsseldorfer Ehrenbürger ein Ehrengrab auf dem Nordfriedhof erhielt.

 

 

Richard-Dehmel-Straße

Die Richard-Dehmel-Straße führt als Stichstraße von der Kortumstraße in Richtung auf die Koloniestraße, parallel zur Uthmannstraße, und gehört zu der zwischen 1927 und 1930 errichteten „Einschornsteinsiedlung“ (s. unter Gabrielstraße).

In der Sitzung des Städtischen Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 wurde der Name festgelegt, nachdem zuerst die Bezeichnung Koschatstraße in der Planung gewesen war. (Der Osterreicher Thomas Koschat - 1845-1914 -‚ Chorsänger der Wiener Hofoper, war bekannt durch seine „Kärntner Volkslieder“.)

Da die neuen Straßen der „Einschomsteinsiedlung“ alle nach „verstorbenen Tonkünstlem“ benannt werden sollten, paßt der Schriftsteller Richard-Dehmel (Wendisch-Hermsdorf 18. 11. 1863 - 8.2. l920 Blankenese) hier nicht recht hinein. Er wird zwar in den Akten als „Verfasser von Arbeiterliedern“ bezeichnet, ohne daß er jedoch selbst komponiert hätte.

Richard Dehmel galt zu seiner Zeit als Repräsentant deutscher Lyrik. Er schrieb unter anderem die Liebesgedichte „Weib und Welt“ (1896) und behandelte in seinen späten Gedichten auch die soziale Frage (,‚Der Arbeitsmann“).

 

 

Richard-Wagner-Straße

Der Verlauf der Richard-Wagner-Straße war ursprünglich von der Waldstraße bis zur Lotharstraße geplant, wofür die Baufluchtlinien durch Ratsbeschluß vom 4. September 1906 festgelegt wurden. Da die Straße aber nie durchgehend ausgebaut und immer durch die Koloniestraße unterbrochen wurde, benannte man den Teil zwischen Wald- und Koloniestraße durch Ratsbeschluß vom 14. Januar 1957 in Hans-Pfitzner-Straße um (s. dort). Der andereTeil nördlich der Koloniestraße ist auch heute nur fußläufig mit der Koloniestraße verbunden und wurde nie über die Brucknerstraße hinaus ausgebaut Die Richard-Wagner-Straße ist Teil der „Einschornsteinsiedlung“, die hier zwischen 1927 und 1930 erbaut wurde (s. a. Gabrielstraße).

Richard Wagner (Leipzig 22.5.1813 - 13.2.1883 Venedig) war Komponist zahlreicher Opern, deren Texte er selbst verfaßte, wie beispielsweise „Der Ring des Nibelungen“, „Tannhäuser“, „Der fliegende Holländer“.

 

 

Rottweg

Der Rottweg verläuft von der Stelle aus, wo der sogenannte Rundweg im Duisburger Wald südlich des Forsthauses Curtius auf den von dort kommenden Rehweg trifft, in südöstlicher Richtung auf die etwa 300 m entfernte Duisburg-Mülheimer Stadtgrenze zu, wo ein bis ins 16. Jahrhundert hin nachzuweisender Punkt am Fuße des Hombergs „Am Kreuz“ heißt.

Rottweg kann wohl als „Weg durch die Rodung“ erklärt werden. Über das Alter des Weges ist nichts bekannt.

 

 

Rundweg

Südlich der Anbindung der Autobahn A 3 östlich des Duisburger Zoos an die Mülheimer Straße beginnt der Rundweg als ein Wanderweg durch den Duisburger Stadtwald. Mit mehreren Abknickungen und Windungen führt er teilweise an der Mülheimer Stadtgrenze entlang, überquert die Uhlenhorststraße und endet an der Bissingheimer Straße.

Die Bezeichnung „Rundweg“ ist irreführend, da er keine zum Ausgangspunkt zurückführende Rundwanderung markiert.

Auf dem Stadtplan des Jahres 1936 taucht der Name offenbar erstmalig auf.

 

 

St.-Anna-Weg

Durch Beschluß der Bezirksvertretung Innenstadt vom 7. Oktober 1977 wurde das Endstück der Gneisenaustraße zwischen Geibel- und Mülheimer Straße in St.-Anna-Weg umbenannt.

Diese nur fußläufige Verbindung führt an der 1953 erbauten katholischen Pfarrkirche St. Anna vorbei, woher sie den Namen hat.

 

 

Scheffelstraße

Die Scheffelstraße ist die einzige durchgehende Verbindungsstraße zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg im Bereich Kolonie- und Kammerstraße.

Die erste Erwähnung des Namens dieser Straße findet sich in städtischen Akten am 19. März 1907. Während sie lt. Adreßbuch von 1908 noch unbebaut ist, wird im Adreßbuch von 1909 als einziges das Haus Nr. 10 als Eigentum des Lokomotivführers Joachim Heinrichs genannt.

Der Schriftsteller Josef Victor (von) Scheffel (Karlsruhe 16.2.1826 - 9.4.1886 Karlsruhe, 1876 geadelt) studierte zunächst Jura, war Rechtspraktikant u. a. in Säckingen, reiste als Malerpoet nach Italien und wurde 1857 Archivar und Bibliothekar im Schloß Donaueschingen. Freiheitliche Gesinnung und romantische Naturfreude zeichnen seine Dichtung aus. Die bekanntesten seiner Werke sind das lyrisch-epische Gedicht „Der Trompeter von Säckingen“ und der Roman „Ekkehard“.

 

 

Schemkesweg

Verschiedene Benennungen hat der Schemkesweg im Laufe der Jahrzehnte über sich ergehen lassen müssen.

Die Straße, die noch auf dem Stadtplan von 1940 von der Blumenstraße nach Südosten über die Bismarck- und Grabenstraße bis zum Stembuschweg verläuft (wo sie auf die Nettelbeckstraße trifft), hat durch die Nachkriegsbebauung das Stück von der Blumenstraße bis zur Bismarckstraße (u. a. Bereich der Heinrich-Lersch-Straße) eingebüßt.

Zunächst hieß sie Diesterwegstraße - so zum erstenmal im Adreßbuch von 1913 als „unbebaut“ ausgewiesen. Im Jahr darauf finden sich dort schon 7 Häuser. Die Benennung Diesterwegstraße ging zurück auf den großen Pädagogen Adolph Diesterweg (Siegen 1790 - 1866 Berlin), der von 1820 bis 1832 Seminardirektor in Moers war.

Im Zusammenhang mit der Beseitigung von doppelten oder mehrfach gleichen Straßennamen im Stadtgebiet wurde die Diesterwegstraße in ihrem damaligen gesamten Bereich ab April 1939 in Walter-Flex-Straße umbenannt. Namengebend war der durch sein Kriegserlebnisbuch „Der Wanderer zwischen beiden Welten“ 1916 bekanntgewordene und 1917 auf der Insel Ösel gefallene Dichter Walter Flex (geb. Eisenach 1887).

Als man nach dem Kriege mit Wirkung vom 20. Juli 1949 von diesem Namen Abschied nahm, griff man auf eine sehr alte Bezeichnung zurück, indem man die Straße Schemkesweg nannte. Der große Duisburger Stadtgeschichtsforscher Heinrich Averdunk erklärt den Namen Schim (oder Schem) mit Verkleinerung Schimkes (oder Schemkes) in seiner 1911 erschienenen Abhandlung über die Duisburger Flurnamen (S. 74) so: „Das Schim (ist) ein Hecken, d. h. ein zur Absperrung eines Weges dienendes, durch Drehen zu öffnendes Gehege. Insbesondere führte diesen Namen das Hecken in der Duisburger Landwehr, in der Gegend des späteren Neudorf, zu dem der Schimkesweg führte.“ So ist in der Tat 1807 ein Schemkesweg in der Nahe der Kammerstraße nachweisbar.

Schemkes kommt 1736 mit einem Michel Schemkes in den Duisburger Ratsprotokollen als Familienname vor, der sich bis heute gehalten hat und vermutlich auf jemanden zurückgeht, der neben einem „Schemken“ ansässig war.

 

 

Schenkendorfstraße

Parallel zur Gneisenaustraße verläuft zwischen dieser und der Lenaustraße die Schenkendorfstraße von der Nettelbeckstraße auf die Kammerstraße zu, endet jedoch als Fahrstraße kurz hinter der Hardenbergstraße, die, von der Lenaustraße ausgehend, im rechten Winkel auf sie stößt.

In einem Straßennamenverzeichnis vom 17. Oktober 1912 kommt diese Straße als neu benannt vor. Bei der Neufestsetzung der Fluchtlinie dieser bis dahin unbebauten Straße im Jahre 1916 wird der Name beibehalten. Obwohl schon im Oktober 1928 dort Häuser standen, die, wie auch die meisten später errichteten Wohnungen, dem Wohnungsverein Duisburg gehörten, weist das Duisburger Adreßbuch von 1931 erstmalig die einseitige Bebauung mit 19 Häusern (für Beamte) auf.

Der Lyriker Max von Schenkendorf (Tilsit 11.12.1783 - 11.12.1817 Koblenz), der als Staatsbeamter (Regierungsrat) starb, schrieb volkstümliche Gedichte und Lieder, in denen er sich für die Erneuerung des Kaisertums und für den Freiheitskampf gegen Napoleon einsetzte.

 

 

Schönhauser Straße

Als Fortsetzung der Heinestraße führt die Schönhauser Straße von der Grabenstraße aus weiter nach Nordwesten und endet kurz hinter dem Friedrichsruher Weg als Sackgasse.

Mit Beschluß der Städtischen Baukommission vom 7. Oktober 1912 erhielt diese neue Straße ihren Namen, der Bezug nimmt auf die Nähe zur Bismarckstraße (s. dort).

Schönhausen, eine Gemeinde in der brandenburgischen Altmark im Kreise Havelberg, war seit 1563 Sitz der Familie Bismarck und somit auch Geburtsort des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Sein Geburtshaus, ein schlichter Schloßbau aus dem Jahre 1700, wurde nach 1945 zerstört.

 

 

Schumannstraße

Im Bereich zwischen Koloniestraße und Scheffelstraße als Verbindungsstraßen zwischen Grabenstraße und Sternbuschweg verläuft auch die Schumannstraße von der Grabenstraße aus auf den Sternbuschweg zu, allerdings nur als Stichstraße, d. h. sie endet im Gelände des dortigen Kindergartens mit einer Weiterführung zu den Häusern auf der Nordseite der Koloniestraße.

Zur weiteren Erschließung des Stadtteils Neudorf waren durch Beschluß der Stadtverordneten-Versammlung vom 4. September 1906 für verschiedene Straßen Baufluchtlinien festgelegt worden. Ein hierauf angefertigter Straßenplan vom 26. November1906 gibt auch die Führung der Schumannstraße wieder, die ursprünglich wie die anderen benachbarten Straßen auf den Sternbuschweg auftreffen sollte. Auch wird aus diesem Plan erkennbar, daß in der Vorplanung der Name Arndtstraße (nach dem Dichter und Schriftsteller Ernst Moritz Arndt) vorgesehen war, der jedoch dann nicht genommen wurde, weil es eine Straße mit diesem Namen bereits in Laar gab, das gerade (1905) in den größeren Stadtverband Duisburg aufgenommen worden war. Doppelnamen von Straßen im Stadtgebiet waren nicht erwünscht.

Robert Schumann (Zwickau 8.6.1810 - 29.7.1856 Endenich bei Bonn) ist als Komponist (Klavier- und Orchesterwerke, Kammermusiken u. a.) sowie als Musikschriftsteller, u. a. als Herausgeber der „Neuen Zeitschrift für Musik“, bekannt. In den vierziger Jahren war er in Leipzig und Dresden tätig, wurde dann 1850 Musikdirektor in Düsseldorf. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in geistiger Umnachtung.

Der Straßenname erinnert zugleich an Clara Schumann, geb. Wieck (Leipzig 13.9.1819 - 20.5.1896 Frankfurt/M.), die 1840 Robert Schumann geheiratet hatte. Sie gehört als Beethoven-, Chopin-, Schumann- und Brahms-Interpretin, aber auch als Komponistin eigener Werke zu den großen Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts.

 

 

Seilerstraße

Die Seilerstraße ist heute ein Fußweg zwischen der Hebbelstraße und der Gustav-Adolf- Straße.

Bereits 1894 hatte die Evangelische Gemeinde Neudorf die Stadtverwaltung gebeten, in diesem Bereich neue Straßenzüge anzulegen, da sie am Neudorfer Markt Grundstücke zum Bau der Christuskirche gekauft hatte. 1906 teilte sie der Stadt mit, daß sie beabsichtige, die Seilerstraße von der Gustav-Adolf-Straße bis zur Kammerstraße auszubauen. Die Fluchtlinien wurden 1908 festgelegt, die Straße blieb jedoch bis auf das um 1930 von der Kirchengemeinde gebaute Haus Nr. 2, in dem der Pfarrer Ernst Freund wohnte, unbebaut.

Heimatforscher geben an, daß die Straße nach einer dort ansässig gewesenen Seilerei benannt worden sei. Um welches Unternehmen es sich hierbei handeln könnte, war nicht ausfindig zu machen. In Adreßbüchern von 1862 bis 1905 werden als Seilereien nur die Firmen Wohlleben und Hohenstein aufgeführt, die aber beide ihren Sitz in der Altstadt hatten.

 

 

Silcherstraße

Die Silcherstraße verbindet die Mozart- mit der Richard-Wagner-Straße und gehört zu der zwischen 1927 und 1930 errichteten „Einschornsteinsiedlung“ (s. unter Gabrielstraße). Ihr Name wurde in der Sitzung des Städtischen Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 festgelegt.

Friedrich Silcher (Schnait b. Schorndorf/Krs. Waiblingen 27.6.1789 - 26.8.1860 Tübingen), seit 1818 Universitätsmusikdirektor in Tübingen, komponierte viele volkstümliche Lieder, wie z. B. „Ännchen von Tharau“, „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“.

 

 

Steinbruchstraße

Südlich der von Hochfeld kommenden und nach Mülheim-Speldorf führenden Eisenbahnlinie zweigt die Steinbruchstraße ostwärts ab, führt unter der Nord-Süd-Eisenbahn von Oberhausen nach Wedau hindurch und trifft auf die Lotharstraße, die dort in unmittelbarer Nähe der Autobahn A 3 verläuft. Sie nimmt damit genau Richtung auf den in Luftlinie etwa 500 m entfernten sogenannten Steinbruch im Duisburger Stadtwald.

Im Adreßbuch von 1879 steht zum erstenmal, daß die Steinbruchstraße „von der Coloniestraße bis zum Steinbruch“ führe. Zwei Jahre später, 1881, wird im Adreßbuch das erste Haus mit der Nummer 34 erwähnt, in dem die beiden Tagelöhner Wilhelm Büschken und Wilhelm Fuchs wohnen. Erst um die Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts kommen einige neue Häuser hinzu.

Dieser Steinbruch erscheint bereits im Jahre 1129 in der ältesten im Stadtarchiv Duisburg vorhandenen Urkunde, in der vor dem Gericht König Lothars III. ein Streit zwischen den Einwohnern Duisburgs und dem Verwalter des königlichen Forstes, dem Herzog Walram von Limburg, geschlichtet und entschieden wird, daß die Duisburger Bürger nach Belieben dort entsprechend ihrem Bedarf Steine brechen könnten, „soviel sie zu ihren Häusern und sonstigen Anlagen nötig hätten“.

 

 

Steinbruchweg

Der Steinbruchweg schlängelt sich, vom Rehweg (s. d.) ausgehend, im Norden um den Weiher des Steinbruchs im Duisburger Wald herum, führt etwas nördlich davon unter dem Bahngeleise hindurch, das die beiden Eisenbahnlinien Oberhausen-Wedau und Hochfeld-Speldorf in einem Bogen verbindet, und gabelt sich nordwestlich des sogenannten Forellenteiches in den nach Nordwesten verlaufenden Krähenweg und den nach Norden führenden Finkenpfad.

Wann dieser Weg seinen Namen bekommen hat, war nicht zu ermitteln, möglicherweise in den dreißiger oder vierzigerJahren. Auf einer Waldkarte, die vor 1936 zu datieren ist, fehlt eine Kennzeichnung.

Zum Namen selbst siehe unter Steinbruchstraße.

 

 

Sternbuschweg

Der Sternbuschweg verläuft (als Teil der Bundesstraße 8) in Verlängerung der Schweizer Straße von der Mülheimer Straße in südwestlicher Richtung bis zur Düsseldorfer Straße, auf die er am Grunewald stößt.

Bereits auf Katasterkarten von 1824 ist die Straße eingezeichnet. Der Name erscheint erstmals im Adreßbuch von 1879, und zwar führte dieser Weg damals „von der Mülheimer Straße durch die Kolonie, am Kirchhof vorbei zur Kastanienallee“. Das Reststück der Kastanienallee zwischen Kalkweg und Düsseldorfer Straße ging in den Zwanzigerjahren im Sternbuschweg auf.

Das Doppelhaus Sternbuschweg 99/101 ragte bei der Verbreiterung der Straße in die Baufluchtlinie und wurde deshalb am 26. April 1927 um ca. 8 m zurückgesetzt. Die spektakuläre technische Durchführung fand bei einemTempo von 1 m je 20-25 Minuten statt und war für die Stadt rund 60 Prozent billiger als ein Abbruch und Wiederaufbau an neuer Stelle.

Seinen Namen hat der Sternbuschweg von dem sogenannten Sternbusch oder Sternenwäldchen, von dem strahlenförmig Wege ausgingen, wie der Dichter und Pfarrer Johann Heinrich Christian Nonne es 1808 in seinen „Wanderungen durch Duisburgs Fluren“so beschreibt:

 

„Im Hintergrund erhebt ein neu Gebüsch Von mächt‘gen Bäumen feierlich umkränzt Sich malerisch; in seiner Mitte steht Ein kleiner Baum, um den ein Rasen ruht.

Nach Ost und Nord, nach Süd und Westen hin, Nach allen Seiten windet sich ein Pfad In grader Richtung fort. So glänzt ein Stern Am heitern Blau des Himmels; rings umher Verbreitet er sein zitternd Strahlenlicht; Und darum heißt der kleine Fichtenhain Mit dem Gebüsch in seinem Hintergrund Das Sternenwäldchen.“

 

 

Straußplatz

Südöstlich von der Straußstraße (s. dort) in Richtung auf die Eisenbahnlinie liegt der Straußplatz, von der Straußstraße durch einen Fußweg zu erreichen.

Die ersten Überlegungen zur Anlage und Ausgestaltung dieses Platzes gehen in das Frühjahr 1910 zurück, als es um den Erwerb des hierfür notwendigen Geländes ging, das der in Duisburg bekannten Familie Curtius gehörte, die es dann auch unentgeltlich der Stadt zur Verfügung stellte. Zeichnungen vom April und August 1910 lassen die Gestaltung des Platzes erkennen, der jedoch erst im Juli 1926 seinen Namen bekam und im Adreßbuch von 1928 als mit den Häusern 3 und 4 bebaut erscheint.

Der Name wurde in Anlehnung an den der Straußstraße gewählt.

 

 

Straußstraße

Die letzte Verbindung von der Waldstraße zur Koloniestraße in Richtung auf die von Duisburg-Hochfeld-Süd zum Güterbahnhof Oberhausen-West führende alte (Rheinische) Eisenbahnlinie ist die Straußstraße, die in Anlehnung an die anderen im näheren Bereich liegenden Straßen ihren Namen nach der Komponistenfamilie Strauß, speziell nach den Komponisten Johann Strauß (Vater) (Wien 14.3.1804 - 25.9.1849 Wien) und Johann Strauß (Sohn) (Wien 25.10.1825 - 3.6.1899 Wien) bekam.

Vater Strauß, der 1835 in Wien Hofballmusikdirektor wurde, ist - neben Joseph Lanner - als Begründer und Repräsentant der Wiener Tanzmusik, besonders des Wiener Walzers bekannt. Der Sohn, ebenfalls später Hofballmusikdirektor, trat vor allem als Komponist von Operetten wie der „Fledermaus“ (1874) und des „Zigeunerbarons“ (1885) hervor.

Bereits durch Stadtverordnetenbeschluß vom 4. September 1906 wurden die Baufluchtlinien für die Anlage von Straßen in diesem Bereich festgelegt. Auf einem diesbezüglichen Plan vom 28. November 1906 taucht der Name Straußstraße bereits auf. Im Duisburger Adreßbuch von 1908 erscheint die Straße dann erstmalig als „unbebaut“. So bleibt es in den Adreßbüchern bis zu dem des Jahres 1928, in dem dann bereits alle 25 Häuser dieser Straße als eine Arbeitersiedlung ausgewiesen sind. Als Eigentümer der Häuser ist die Stadt Duisburg genannt.

 

 

Tulpenstraße

DieTulpenstraße verläuft als Seitenstraße der Neudorfer Straße auf die Blumenstraße zu, wo sie auf dem Platz mündet, der aus dem Zusammentreffen der Blumen-, Gustav-Adolf-, Kammer- und Tulpenstraße gebildet wird.

Die Festlegung der Fluchtlinien erfolgte im Jahre 1895, und im Oktober 1896 wurde in einer Sitzung der Städtischen Baukommission beschlossen, den neuen Straßenzug Rosenstraße zu benennen. Das erste Haus war 1897 fertiggestellt.

Nach dem Zusammenschluß der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich (1905) erfolgte um 1910 die Umbenennung in Tulpenstraße, da es in Meiderich ebenfalls eine Rosenstraße gab.

Die Tulpe ist eine Zwiebelpflanze aus der Gattung der Liliengewächse. Ursprünglich in der Türkei beheimatet, ist sie Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa gekommen und vorwiegend in Holland weitergezüchtet und kultiviert worden.

 

 

Uhlenhorststraße

An der Stelle, wo die Koloniestraße, bevor sie in die Bissingheimer Straße einmündet, im Norden des Wedauer Bahngeländes am nächsten an die Autobahn A3 herankommt, beginnt die Uhlenhorststraße. Sie führt kurz darauf über die A3, in leichtem Bogen nach Norden sich dem Steinbruch im Duisburger Wald nähernd, weiter nach Osten auf die Mülheimer Stadtgrenze zu, wo sie nahtlos in die von nun an Uhlenhorstweg genannte Straße übergeht

Auch die heutige Duisburger Uhlenhorststraße hieß noch zu Beginn der 1935 beginnenden Befestigungsarbeiten, die den „Weg“ zur „Straße“ umwandelten, als ein ursprünglicher Waldweg „Uhlenhorstweg“ oder „Uhlenhorster Weg“.

Die Namensänderung in Uhlenhorststraße wurde in den städtischen „Amtlichen Mitteilungen“ vom 9. März 1937 bekanntgemacht.

Straße und Weg bezeichneten die Richtung auf eine im Duisburg-Mülheimer Waldgebiet liegende (Mülheimer) Flur- und Ortsbezeichnung.

Uhlenhorst bedeutet ein stark mit Gestrüppwuchs durchsetztes Waldstück (Horst), in dem sich Eulen (Uhlen) aufhielten.

 

 

Unterer Burgweg

Der Waldweg Unterer Burgweg verbindet den Rundweg mit dem Wolfsburgweg in gerader Linie, parallel zum Oberen Burgweg.

Er ist bereits auf einem Stadtplan von 1878 aufgezeichnet, aber erst 1925 erscheint der Name erstmalig auf einem Stadtplan.

Zur Namenserklärung s. Oberer Burgweg.

 

 

Uthmannstraße

Die Uthmannstraße führt als Stichstraße von der Kortumstraße in Richtung auf die Koloniestraße, parallel zur Richard-Dehmel-Straße, und gehört zu der zwischen 1927 und 1930 errichteten „Einschornsteinsiedlung“ (siehe unter Gabrielstraße).

In der Sitzung des Städtischen Tiefbauausschusses vom 2. Juli 1928 wurde der Name irrtümlich als Uttmannstraße festgelegt, was 1929 geändert wurde. Von der ursprünglich geplanten Bezeichnung Offenbachstraße (nach dem Operettenkomponisten Jacques Offenbach) war man abgekommen, ohne daß die Gründe hierfür ersichtlich sind.

Gustav Adolf Uthmann (Barmen 29.6.1867 - 22.6.1920 Barmen) war seit 1898 Geschäftsführer in der Ortskrankenkasse Barmen (Wuppertal) und betätigte sich daneben als Dirigent und Komponist einer großen Reihe von Chorliedern, u. a. sozialdemokratischer Männerchöre.

 

 

Verdistraße

In die Gruppe der nach Komponisten benannten Verbindungsstraßen im Bereich der Kolonie- und Waldstraße gehört auch die Verdistraße, die allerdings nur von der Waldstraße zur Nibelungenstraße führt.

Die Namengebung wird in den städtischen „Amtlichen Mitteilungen“ vom 30. Juni 1925 bekanntgemacht.

Im Adreßbuch von 1928 taucht die Straße dann zum erstenmal auf, wobei nur die Häuser mit den ungeraden Nummern von 1 bis 9 aufgezählt werden, die sich im Besitz der Stadt Duisburg befinden.

Ihren Namen hat die Straße nach dem italienischen Komponisten Fortunino Giuseppe Francesco Verdi (LeRoncole bei Busseto/Parma 10.10.1813 -  27.1.1901 Mailand), der klangvolle und in den Melodien z.T. volkstümlich-hymnische Opern schuf. Aus seinem umfangreichen Schaffen seien nur stellvertretend „Aida“, „Nabucco“, „Rigoletto“, „La Traviata“ oder „Ein Maskenball“ genannt.

 

 

Waldhornstraße

Vom südlichen Ende der Lotharstraße verläuft die kurze Waldhornstraße nach Westen und trifft vor der von Wedau-Bissingheim nach Norden führenden Eisenbahnlinie leicht abknickend auf die Steinbruchstraße.

Die ersten Überlegungen zur Anlage dieser Straße gehen auf einen Antrag des früheren Kolonialwarenhändlers und derzeitigen „Rentners“ (im Sinne von Rentier) Heinrich Weimann, Zechenstraße (heute Memelstraße) 32 von 1904 zurück, der in diesem Bereich eine „aus kleinen Häusern bestehende Arbeiterkolonie“ errichten wollte. Diese Pläne nahmen erst 1911 Gestalt an, denn in diesem Jahr erscheint die Waldhornstraße zum erstenmal - allerdings noch unbebaut – im Duisburger Adreßbuch. Ein Jahr später, also 1912, finden sich in dieser Straße die beiden ersten Häuser Nr. 17 und 18, (deren Besitzer H. Weimann ist und) denen bald darauf der größte Teil der heutigen zwanzig Häuser folgt.

Offiziell erhielt die neue Straße ihren Namen bereits durch Beschluß der Städtischen Baukommission am 13. Januar 1909.

Da die neue Siedlung am bzw. damals noch im Walde lag, eine Waldstraße aber schon bestand, scheint man die Verbindung zum Walde im Waldhorn gefunden zu haben „jenem Musikinstrument, das zunächst als reines Jagdhorn gedient hatte, dann jedoch, mehr und mehr verfeinert, zum Orchesterbestandteil geworden war.

 

 

Waldstraße

Die Waldstraße beginnt heute am Sternbuschweg und führt am Alten Friedhof vorbei, parallel zur Koloniestraße, in südöstlicher Richtung bis zur Straußstraße als der letzten vor den Eisenbahngeleisen liegenden, die Verbindung zur Koloniestraße herstellenden „Musikerstraßen“.

Im Jahre 1879 erscheint die Waldstraße zum erstenmal unter diesem Namen im Duisburger Adreßbuch, mit der Erklärung, daß darunter das Straßenstück „vom Friedhofsweg am Friedhof vorbei zur Weddau (so!)“ zu verstehen sei, eine Wegführung, die offenbar mit der z. B. noch 1877 vorkommenden von „der Heerstraße nach der Colonie“ (d. h. zum Bereich der Koloniestraße) identisch ist.

Will man diese Straßenführung auf dem heutigen Duisburger Stadtplan nachvollziehen, so ist in etwa an einen Weg zu denken, der von der Heerstraße durch den heutigen Böningerpark auf das letzte Stück der Karl-Jarres-Straße bzw. direkt auf die Karl-Lehr-Straße und mit dieser unter der Eisenbahn her am Sternbuschweg auf die heutige Waldstraße „am Friedhof (nämlich dem jetzigen Alten Friedhof) vorbei“ führte, wie sie oben beschrieben wurde.

Durch Beschluß der Städtischen Baukommission wurde 1904 das Stück der Waldstraße, das östlich der Bahnunterführung begann, bis zur Grabenstraße noch der Karl-Lehr-Straße zugeschlagen.

Vor mehr als hundert Jahren zog sich der Duisburger Wald noch bis in die Nähe des Bahnhofs hin, so daß von daher gesehen die Benennung dieser Straße gerechtfertigt war.

 

 

Walramsweg

Der Walramsweg zweigt von der Lotharstraße in Richtung auf die Universitätsgebäude ab, wendet sich dann rechtwinklig nach Süden, überquert den Aktienweg, und führt wieder rechtwinklig zur Lotharstraße zurück.

Die Bebauung des sogenannten „Walddreiecks“ war bereits 1934 in der Planung. 1936 wurde aus den Vorschlägen des Städtischen Vermessungsamtes der Name Walramsweg für die neue Straße gewählt. Zur Auswahl standen noch Felkeweg, Prießnitzstraße und Im Waldeck. Emanuel Felke (1856-1926) und Vincenz Prießnitz (1799-1851) waren Naturheilkundler, deren Namen in Beziehung standen zum Luft- und Lichtbad an der Lotharstraße.

Walram III., Herzog von Limburg, war Reichsvogt in Duisburg und Forstmeister im Duisburger Reichswald zur Zeit König Lothars III. (1125-1137) (s. a. Lotharstraße).

 

 

Wegnerstraße
Zwischen Karl-Lehr-Straße im Norden und Sternbuschweg im Süden verbindet die Wegnerstraße das nördliche mit dem südlichen Ende der rechtwinklig angelegten Fraunhoferstraße (s. dort) und bildet mit dieser eine Art Ring.

Von 1925 bis 1965 hatte ein Teil der Kommandantenstraße, ursprünglich nach Süden hin verlängerte Otto-Keller-Straße, zur Wegnerstraße gehört. Diese erste Benennung der Wegnerstraße war am 25. Januar 1925 bekanntgemacht worden.

Friedrich Wilhelm Wegner wurde am 14. März 1836 in Klöden (Krs. Torgau, Reg.-Bez. Merseburg) als Sohn eines Rittergutsbesitzers geboren, studierte nach Abschluß des Gymnasiums in Wittenberg an der Universität Halle zunächst drei Semester Philosophie und Theologie sowie anschließend sechs Semester Jura. 1860 trat er in den Justizdienst ein. Im Jahre 1867 wurde er Bürgermeister zu Ueckermünde (Pommern), 1869 in Witten/Ruhr und am 1. April 1873 als Nachfolger von Otto Keller (s. Otto-Keller-Straße) Bürgermeister von Duisburg. Am 24. Juli 1876 wurde ihm von Kaiser Wilhelm I. als preußischem König, der sich damals in Bad Gastein aufhielt, der Titel Oberbürgermeister verliehen.

Bis zum 15. Oktober 1879 war Wegner in Duisburg tätig, dann übernahm er das Amt des Oberbürgermeisters von Barmen (heute zu Wuppertal). Am 1. September 1893 wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Er starb in Barmen am 8. Juli 1898 einige Tage nach seiner Pensionierung.

 

 

Wildstraße

Die Wildstraße führt von der Waldstraße zur Kammerstraße. Ein Teilstück dieser Straße ist bereits auf einer Katasterkarte von 1824 eingezeichnet. Damals begann sie an der Koloniestraße und endete an der Lotharstraße. 1878 wird der Name erstmals in einem Stadtplan und 1879 im Adreßbuch erwähnt. Zu jener Zeit zog sie sich von der Waldstraße bis kurz vor die Kammerstraße hin, wo sie in den Feldern endete.

Der Name der Straße wurde offensichtlich mit Bezug auf den nahen Wald gewählt.

An der Wildstraße wurden zwischen 1927 und 1930 auch Häuser der „Einschornsteinsiedlung“ gebaut (weitere Erklärungen hierzu s. Gabrielstraße).

 

 

Wolfsburgweg

Mit der Brücke über die Autobahn A 3 südlich der in den letzten Jahren angelegten Autostraße (als der nach Süden verlängerten Carl-Benz-Straße und deren Verbindung mit den Universitätsbauten) beginnt der in südöstlicher Richtung in den Duisburger Stadtwald führende Wolfsburgweg, der bereits auf einem vor 1936 einzuordnenden Stadtplan genannt wird.

Seinen Namen führt er offensichtlich nach dem etwas nordöstlich von ihm liegenden Wolfsberg, einer Anhöhe im Duisburger Wald.

Zugleich stellt der Weg eine Verbindung her zu der schon auf Mülheimer Stadtgebiet liegenden Wolfsburg, einem 1906 errichteten Hotel-Gebäude, das 1960 für die Zwecke des Bistums Essen als Begegnungsstätte unter dem Namen Katholische Akademie umgestaltet wurde.

Wolfsberg und Wolfsburg beziehen sich mit ihrer Benennung auf die Wölfe im Duisburger Wald, die gefürchtet waren und deren letzte im Jahre 1814 erlegt worden sind.

 

 

Zum Drachensteig

Wie bei den Straßen Am Waldessaum und Brehmsweg (s. dort) fällt auch die Benennung dieser Straße in die Zeit der Erschließung des Nordostteils von Neudorf, der als ein Teil des Duisburger Waldgebietes eine bevorzugte Wohnlage versprach.

Mit Wirkung vom 1. Oktober 1935 erhielt lt. „Amtlichen Mitteilungen“ der Stadtverwaltung Nr. 16 von 1935 „die von der Mülheimer Straße zwischen den Häusern 212 und 214 abzweigende Straße die Bezeichnung ‘Zum Drachensteig‘ “. Sie befindet sich in der Mitte der im Bereich von Am Waldessaum und Brehmsweg entstandenen Siedlung. Ihr gegenüber auf der Nordseite der Mülheimer Straße liegt der Gabelplatz.

Weshalb dieser Name gewählt wurde, konnte nicht geklärt werden. Möglicherweise wurde damals daran gedacht, irgendwann eine Verbindung zu dem nicht allzu weit entfernten Drachensteig (s. dort), einem Wanderweg im Duisburger Stadtwald, der bereits um 1910 existiert, herzustellen.

 

  Gemeint ist auch die Ankerstraße, die durch sein Grundstück führte.