Einst & heute - Neudorf, ein Stadtteil mit Charme bietet:
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„Hermannsruh“ und „Heinebein“

 

„Hermannsruh“ nannte der Neudorfer den Platz am Aktienweg im Duisburger Wald, wo sich die alten Pensionäre ihr Stelldichein gaben, miteinander klöhnten und vor allem leidenschaftlich Skat spielten. Dies nicht nur bei gutem Wetter, wenn es regnete spielte man eben unter dem Regenschirm. Außerdem hatte fast immer jemand eine „wärmende Flasche“ Wacholder oder Korn mit im Handgepäck.

Seinen Namen hatte der Platz nach Hermann Peters, dem ältesten Veteranen dieser Runde erhalten.

Hermann Peters, wohnhaft in der Bürgerstraße, wurde am 4. Januar 1967 einhundert Jahre alt. Er war früher bei der Duisburger-Verkehrsgesellschaft beschäftigt.

Auf Hermannsruh war er Alters- und Ehrenpräsident. Seine Söhne die auch schon pensioniert waren, gehörten ebenso mit zum „Freiherrenclub Hermannsruh“.

 

 

BU kleines Foto:

Das Bild zeigt Hermann Peters und den Vorsitzenden des Clubs Johannes Vaß.

An der Hand hat Hermann Peters eines der Enkelkinder, die von den Opas mitgebracht wurden. Während der richtige Opa in ein Skatspiel verstrickt ist, hat der kleine Kerl sich einen anderen Opa ausgesucht, der sich mit ihm beschäftigte.

Die Auswahl der Opas war ja groß genug.

 

BU großes Foto:

Der letzte kleinere Tisch mit Sitzgelegenheit wurde vor ca. 10 Jahren entfernt. Heute zeugen nur noch kleine Reste der Betonfundamente von diesem Traditionsplatz im Duisburg- Neudorfer Wald.

 

Historische Fotos: Edi Bungardt

Quelle: Heimat Duisburg, Jahrbuch 1967

Text und Foto: Hans-Willi Bütefür

 

  „Heinebein“

 

„Heinebein“ alias Theodor Scheulen aus Ruhrort, verstarb kurz vor dem 1. Weltkrieg, am 28. April 1914 im Alter von 73 Jahren.

Ein „Genie der Fröhlichkeit“ , als fahrender Sänger mit seiner Harmonika zog er durch die Straßen Duisburgs,  als ein Freund der Jugend und des schalkhaften Frohsinns.

Noch im Tode soll er den Leidtragenden einen Schabernack gespielt haben.

Es heißt: „Als zwei Pferde den Leichenwagen vorzeitig anzogen, hätten die Träger alle Mühe aufwenden müssen, die Tiere zu bändigen, kurz: Heinebein hätte sich mit seiner eigenen Leiche aufgemacht und sei davon“.

Dies „soll“ sich auf dem alten Friedhof am Sternbuschweg zugetragen haben, wo Heinebein seine Ruhestätte fand. Auch heute ist man vor seinem Schabernack nicht sicher, denn seine Grabstätte ist bei der Friedhofsverwaltung nicht aktenkundig.

 

 

Quelle: Unser altes Duisburg Band 2

Text und Fotobearbeitung: Hans-Willi Bütefür