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"Es tut einfach verdammt weh"
Die Mannschaft muss zeigen, dass sie brennt

    MSV Duisburg - SV Sandhausen 
3:1 (2:0)
Max Braune, 'man of the match', hält fast alles - Mission 'Wiederaufstieg 2025' mit Knoll und Fleckstein?

Jochem Knörzer

Duisburg, 27. April 2024 - So oder so ähnlich hatte MSV-Teamchef Uwe Schubert sich das vorgestellt, als er in der Pressekonferenz vor dem Spiel von Mentalität, Leidenschaft, Kampfkraft und Willenskraft sprach, Spieler einforderte, die für das Spiel brennen.
Knapp 11.000 Zuschauer hatten den Weg bei trockenen, teilweise sonnigen 16 Grad in die Arena gefunden.
Und bekamen nicht nur in der ersten Halbzeit einiges geboten.

Nach den ersten Minuten schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann Sandhausen in Führung gehen würde.
In der 20. Minute umarmte Pledl in freier Sichtachse zu Schiedsrichter Alexander Sather Ex-Zebra Ben-Balla und drehte ihn zu Boden.
Den fälligen Elfmeter schoss Mühling zentral, Max Braune wehrte den Ball mit dem Knie ab, das Leder landete wieder beim Schützen, der den Fuß hinhielt und die Kugel deutlich rechts neben das Tor setzte.

Max Braune feierte sich und ließ sich feiern. Zu Recht.

Auf der anderen Seite, knappe zehn Minuten später, fälschte Girdvainis eine Flanke von Ahmet Engin mit ausgestrecktem Arm ab, auch hier gab es Elfmeter. Alexander Esswein schickte Torhüter Klein ins rechte, den Ball flach ins linke Eck. Duisburg führte 1:0.
Drei Minuten später zog Ahmet Engin von rechts vor dem Strafraum nach innen, kam zwischen zwei Sandhäusern zu Fall, Schiedsrichter Sather zeigte sofort "weiterspielen", 'Benni' Girth schaltete sofort, schnappte sich das Leder und zog aus zentraler Position aus 17 Metern ab. Der Ball prallte an den linken Innenpfosten und ins Tor.
So ging es mit einer Duisburger 2:0-Führung in die Pause.

19 Sekunden nach dem Wiederanpfiff verkürzte Max Braune den Winkel gegen den frei durchgelaufenen Maciejewski und wehrte den Schuss ab.  Zehn Minuten später scheiterte Pink, nach einem kapitalen Fehlpass von Esswein im eigenen Strafraum, an dem jungen Duisburger Torwart, den Nachschuss von Otto schlug Tobias Fleckstein vor der Torlinie weg.

In der 73. Minute war Max Braune dann doch geschlagen, mit einem Diagonalschuss hatte ihn Maciejewski überwunden.
Sandhausen war drauf und dran, das Spiel zu drehen. Mit Feltscher, Köther und Bakir kamen drei frische Kräfte. Alaa Bakir brachte in der
82. Minute einen Freistoß aus dem linken Halbfeld vor das Tor, Joshua Bitter sprang am Höchsten und verlängert die Flanke mit dem Kopf ins Tor. Acht Minuten vor dem regulären Ende führten die Zebras 3:1 gegen den Zweitligaabsteiger, der mit einem Sieg durchaus noch Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen gehabt hätte.
Vier Minuten wurden nachgespielt und das Spiel endete wieder mit einer Großtat von Max Braune, der einen Schuss von Göttlicher aus sieben Metern hielt und festhielt!

Neben Max Braune, der eine bestechende Leistung ablieferte und sicher der auffälligste Spieler der Partie war - 'Man of the match' -
fiel in der Offensive Ahmet Engin auf. An den beiden ersten Toren war er unmittelbar beteiligt.

In der Tabelle steht der MSV immer noch auf dem 18. Tabellenplatz, 5 Punkte hinter Halle und 6 Punkte und neun Tore hinter Mannheim.
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wann sich auch das rechnerische Fenster für den Klassenerhalt schließt.
Nichtsdestrotrotz muss die Mannschaft, die ihre Fans in dieser Saison so oft enttäuscht hat, mit dieser Bereitschaft und Willenskraft auch die restlichen drei Spiel absolvieren. Schuldig sind sie das allemal.

Ein Marvin Knoll verpisst sich nicht. Er hat bereits Bereitschaft signalisiert, die 'Mission Wiederaufstieg 2025' mit anzufassen.
Gespräche laufen. Auch Tobias Fleckstein, so in einem kurzen Gespräch nach dem Spiel, würde mit in die Regionalliga gehen.

Marvin Knoll: "Wir haben gewonnen, aber wir brauchen uns dafür nicht feiern lassen. Wir hatten einen Bock-starken Torwart - großes Kompliment. Der hat uns Halt gegeben. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so gut gespielt, hatten heute aber das notwendige Matchglück."


Ahmet Engin: "War ein gutes Spiel von uns. Wir wollten von vornherein pressen, den Gegner nicht zum Spiel kommen lassen. Das ist uns in der ersten Halbzeit nach Anfangsproblemen auch gelungen."
Auf die Nachfrage zu seiner heutigen, auffälligen offensiven Spielweise: "Ich könnte jetzt so viel sagen, aber das spar ich mir jetzt. Heute war Freiheit da, wir haben meiner Meinung nach alle ein gutes Spiel gemacht. Wir haben unsere Tugenden, die wir in dieser Woche besprochen haben, auf den Platz gebracht."


'Man of ther match' Max Braune: "Ich bin sehr sehr stolz, dass wir heute gesiegt haben. Das haben wir uns als Team erarbeitet.
Der gehaltene Elfmeter hat mich gepusht. Über das Gegentor habe ich mich aufgeregt, weil es unnötig war. Als Torwart willst du zu Null spielen.


SV-Trainer Jens Keller: "Wir sind gut ins Spiel gekommen. Nach 10 Minuten, ich weiß nicht, was sich die Mannschaft da gedacht. Das war bodenlos, darüber müssen wir sprechen."


MSV-Teamchef Uwe Schubert: "Wir sind die ersten 10 Minuten nicht gut ins Spiel gekommen. Danach haben wir viele Dinge, die wir diese Woche besprochen und trainiert haben, umgesetzt. Max (Braune) hält den Elfmeter, wir versenken unseren, das sind die Geschichten, die der Fußball schreibt. Girth, der das letzte Mal gegen Dresden getroffen hatte, macht das 2:0. Dann fällt der Anschlusstreffer, ich wusste, dass wir noch ein Tor brauchen. Dann macht Bitter das 3:1. Ich bin mit der Leistung der Mannschaft zufrieden."





"Es tut einfach verdammt weh"
Die Mannschaft muss zeigen, dass sie brennt

Duisburg, 25. April 2024 - Sandhausen. Die Mannschaft, die 2013 vom Zwangsabstieg des MSV profitierte und trotz Abstiegsplatz in der 2. Liga blieb. Bis sie in der letzten Saison dann doch in die 3. Liga abgestiegen sind. Vier Spieltag vor Saisonende liegt Sandhausen sechs Punkte und einige Tore hinter dem Relegationsplatz und wird den sofortigen Wiederaufstieg wohl verpassen.

Das alles sollte die Duisburger Mannschaft, die am Samstag, Anstoß 14 Uhr, vor rund 11.000 Zuschauern gegen die Gäste aus dem Rhein-Neckar-Kreis spielen wird, nicht interessieren. Interims-Teamchef Uwe Schubert will eine Mannschaft präsentieren, die brennt!

Uwe Schubert springt nach Januar und Oktober 2021 und wieder einmal in die "Trainerbresche". Er ist, wie er in der heutigen Pressekonferenz vor dem Spiel selber anmerkte, in dieser Saison bereits der vierte Mann auf der Trainerbank.
Uwe Schubert: "Michael Preetz ist auf mich zugekommen. Schon in unserem ersten Gespräch, als er sich vorgestellt hat, habe ich ihm zugesagt, Verantwortung zu übernehmen. Und daran hat er sich erinnert. Es ist mein Verein!"

An seiner Seite ist MSV-Legende Branimir Bajic. Schubert: "Wir haben da eine klare Absprache, wir entscheiden zusammen."
Die Mannschaft hat gut trainiert, so der Eindruck von Uwe Schubert: "Die Spieler wollen kicken, sie können auch kicken."

Für die letzten vier Spiele - "In den vier Spielen müssen wir unseren Fans zeigen, dass die Mannschaft brennt. Unabhängig vom Ergebnis müssen wir alles geben" - fordert Schubert Mentalität, Leidenschaft, Kampfkraft und Willenskraft von der ganzen Mannschaft ein.

"Wir stehen nicht ohne Grund da, wo wir jetzt stehen", stellt Uwe Schubert fest, aber "solange es rechnerisch möglich ist, müssen wir an den Klassenerhalt glauben." Die Summe der gemachten Fehler, die Kaderzusammenstellung, aber auch die frühen und langwierigen Verletzungen von Stammspielern, dazu fehlendes Matchglück, das alles macht den Tabellenplatz aus.

Nach dem 0:2 in Ingolstadt und dem Blick in die Gesichter der Spieler ist es Uwe Schubert sehr nahe gegangen.
"Es tut einfach verdammt weh."

Auf "junge Wilde" kann Schubert am Samstag eher nicht zurückgreifen, denn neben dem langzeitverletzten Hamza Anhari fällt auch Batuhan Yavuz nach einer Trainingsverletzung aus. Ob Max Braune am Samstag im Tor steht, ließ er offen. 

Lob hatte er für die Mitarbeiter des NachwuchsLeistungsZentrums (NLZ), dass auch zumindest auch für eine Saison Regionalliga nicht an Qualität einbüßen wird. Schubert: "Kompliment an die Mitarbeiter des NLZ! Sie machen unter diesen Bedingen eine guten Job! Es ist nicht einfach, die jungen Spieler und auch die Eltern davon zu überzeugen, bei einem Drittligisten in einer Jugendmannschaft zu spielen, obwohl diese in den höchsten Spielklassen spielen. Da zieht es doch viele zu einem Erst- oder Zweitligisten. Dort sitzen sie oft auf der Bank und klopfen ein oder zwei Jahre später wieder bei uns an. Für die Entwicklung eines jungen Spielers ist es wichtig, dass er spielt. Und dass er spielt."

Ausgangspunkt war der Wechsel von Baran Mogultay nach dieser Saison zur U23 des BVB. Nicht nur Uwe Schubert hätte ihn gerne in der nächsten Saison beim MSV in der Regionalliga mit der "Mission Aufstieg 2025" gesehen.